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Europäisches Forschungsrahmenprogramm

Die Vergabe von Forschungsmitteln aus dem Budget der EU erfolgt in einem inhaltlich und zeitlich fest umrissenen Rahmen, dem sogenannten Forschungsrahmenprogramm (FRP). In diesem Rahmenprogramm werden alle Maßnahmen der Gemeinschaft auf dem Gebiet der Forschung, technologischen Entwicklung und Demonstration (FTE) zusammengefasst.

Seit Einführung des ersten Rahmenprogramms für Forschung, Technik und Entwicklung im Jahre 1984 nimmt die Europäische Union bei der Planung und Ausführung multidisziplinärer Forschungs- und Kooperationsmaßnahmen in Europa eine führende Rolle ein. Derzeit läuft Horizont 2020, das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Horizont 2020 führt alle forschungs- und innovationsrelevanten Förderprogramme der Europäischen Kommission zusammen.

Horizont 2020

Nationale Kontaktstellen (NKS)

Zentrale Aufgabe der Nationalen Kontaktstellen (NKS) ist die Beratung von Antragstellenden in dem von ihnen betreuten Bereich des jeweiligen Rahmenprogramms.

Die Nationale Kontaktstelle für den Bereich EURATOM–Strahlenschutz ist im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) angesiedelt.

Eine Übersicht der Nationalen Kontaktstellen in Deutschland finden Sie hier.

Das aktuelle Forschungsprogramm heißt Horizont 2020. Seit 2014 schließt sich dieses Rahmenprogramm für Forschung und Innovation an das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (FRP) an. Horizont 2020 führt alle forschungs- und innovationsrelevanten Förderprogramme der Europäischen Kommission zusammen.

Auf der Internetseite von Horizont 2020 finden sich alle grundlegenden Informationen zum Rahmenprogramm sowie Kontakte zu Beratungsstellen, wie den Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern der Nationalen Kontaktstellen (NKS). Das Portal informiert auch über Struktur, Antrags- und Begutachtungsverfahren oder relevante Veranstaltungen. Die Seite wird laufend um aktuelle Informationen erweitert.

Euratom Programm

Das "Forschungs- und Ausbildungsprogramm der Europäischen Atomgemeinschaft – Euratom (2014 - 2018)" fördert Forschungs- und Ausbildungsmaßnahmen im Nuklearbereich. Es ergänzt und unterstützt die wichtigsten Ziele von Horizont 2020 – Wissenschaftsexzellenz, führende Rolle der Industrie und gesellschaftliche Herausforderungen – durch entsprechende Maßnahmen:

  1. Verbesserung der nuklearen Sicherheit (gesellschaftliche Herausforderungen)
  2. Beitrag zur Entwicklung langfristiger Lösungen im Bereich Endlagerung sowie zur Entwicklung von Trennungs- und Transmutationssystemen (Wissenschaftsexzellenz, gesellschaftliche Herausforderungen)
  3. Kompetenzentwicklung durch Ausbildungs- und Mobilitätsmaßnahmen (Wissenschaftsexzellenz)
  4. Weiterentwicklung von Strahlenschutz und medizinischen Anwendungen (Wissenschaftsexzellenz, gesellschaftliche Herausforderungen)
  5. Entwicklung der Kernfusion als Energiequelle (führende Rolle der Industrie, gesellschaftliche Herausforderungen)
  6. Schaffung der Grundlage für künftige Kernfusionsanlagen durch die Entwicklung von Materialien, Technologien und Konzepten (führende Rolle der Industrie, gesellschaftliche Herausforderungen)
  7. Förderung von Innovationen und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie (führende Rolle der Industrie)
  8. Sicherstellung der Verfügbarkeit und Nutzung von Infrastrukturen von paneuropäischem Interesse (Wissenschaftsexzellenz)

Über das Euratom-Programm werden darüber hinaus die direkten Maßnahmen der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der Europäischen Kommission unterstützt.

Forschungsmittel beantragen

Allgemeine Informationen zum neuen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation sind in der Broschüre Horizont 2020 im Blick des BMBF zusammengefasst. Aktuelle Ausschreibungen werden im Teilnehmerportal der EU veröffentlicht.

Erstinformationen zu Projektideen können bei der Hotline erfragt werden:
Tel.: 0228 3821-2020
E-Mail: h2020@dlr.de

Das Teilnehmerportal als Tor zu den Ausschreibungen in Horizont 2020

Alle Aspekte im Rahmen einer Antragsvorbereitung, Vertragsschließung und Projektumsetzung werden in Horizont 2020 über das elektronische Teilnehmerportal (Participant Portal) abgewickelt. Zentrale Informationen für die Antragstellung, wie relevante Dokumente oder Zugang zu den nationalen Beratungsstellen, werden auf der Plattform bereitgestellt.

Projektvorschläge, also Anträge auf Förderung von Forschung und Innovation, können nur im Rahmen einer offenen Ausschreibung eingereicht werden. Eine Übersicht über alle Aufrufe sowie aktuelle Ausschreibungen werden im Teilnehmerportal der EU veröffentlicht.

EURATOM Arbeitsprogramm

Die Arbeitsprogramme werden von der Kommission erstellt. Sie sind Durchführungspläne der spezifischen Programme beziehungsweise der thematischen Prioritäten und werden mindestens einmal jährlich aktualisiert. Sie enthalten im Einzelnen:

  • die Programmziele,
  • die zu fördernden Forschungsthemen,
  • deren Förderformen,
  • die Budgetgrenzen,
  • die Kriterien der Bewertung,
  • die voraussichtlichen Veröffentlichungsdaten der Ausschreibungen "Call for proposals".

Das derzeit aktuelle EURATOM Arbeitsprogramm für 2018 kann als PDF-Datei abgerufen werden.

Horizon Europe

Parallel zu "Horizon 2020", dem aktuellen EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation, laufen die Vorbereitungen für das Nachfolgeprogramm auf Hochtouren. Im Mai 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission ihren Vorschlag zum Mehrjährigen Finanzrahmen (MFF) für die Periode 2021-2027. Der Vorschlag der Europäischen Kommission für das 9. Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (FP9) wird für Juli 2018 erwartet. Der neue Name steht bereits fest: "Horizon Europe".

Frühere Programme

Das siebte Rahmenprogramm

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Das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (FP7) ist am 31.12.2013 ausgelaufen. Diese Seite dient zur Information, da mehr als 20 Vorhaben im Bereich Euratom noch einige Zeit laufen werden.

Vorrangiges Ziel des Forschungsrahmenprogramms (2007-2013) war die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Gemeinschaft sowie die Unterstützung der Forschungsmaßnahmen, die auf Grund der Politik der Gemeinschaft erforderlich sind. Im Vordergrund stand somit die grenzüberschreitende Forschung und Entwicklung, die die Grundlage für eine innovative europäische Wirtschaft legt und gleichzeitig einen unmittelbaren Nutzen für den Bürger hat.

Das für den Strahlenschutz relevante Programm "Euratom" umfasste die Themenbereiche Fusionsforschung, Kernspaltung und Strahlenschutz und die Themen der "Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS)" mit folgenden Zielen:

  • Weiterentwicklung der natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen für die Kernfusion sowie der Bau des Fusions-Großexperiments ITER,
  • Schaffung der wissenschaftlich-technischen Grundlage für die sichere Entsorgung von Abfällen mit langlebigen Radionukliden,
  • Verbesserung des Sicherheitsniveaus, der Ressourceneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Kernenergie,
  • Gewährleistung eines zuverlässigen Systems zum Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen ionisierender Strahlungen.

Der Strahlenschutz im Detail

Die sichere Anwendung ionisierender Strahlung und radioaktiver Stoffe in Medizin und Industrie basiert auf einer soliden Strahlenschutzpolitik und deren wirksamer Umsetzung. Zur Beibehaltung beziehungsweise Verbesserung des bereits erreichten hohen Schutzniveaus sind Forschungsinitiativen im Bereich Strahlenschutz von großer Bedeutung. Ziel dieser Forschung ist die Unterstützung der Strahlenschutzpolitik der EU und ihre wirksame Umsetzung durch EU-weite, einheitliche gesetzliche Regelungen und deren praktischer Ausgestaltung sowie eine rasche und effiziente Handlungsweise bei akuten, nicht vorhersehbaren Anforderungen, zum Beispiel bei radiologischen Ereignissen. Forschungsschwerpunkte sind:

  • Quantifizierung der Risiken, die mit niedrigen und über einen längeren Zeitraum wirkenden Dosen verbunden sind,
  • Einsatz von ionisierenden Strahlen und radioaktiven Stoffen in der Medizin,
  • Notfallmanagement und Sanierung,
  • böswilliger Einsatz von Radioaktivität oder radioaktiven Stoffen

Projekte im RP 7 EURATOM

Laufende Projekte im RP 7 / EURATOM (CORDIS Website)

Die Präsentation einiger Projekte in EURATOM RP7 wurden in Research and Training Projects von der Europäischen Kommission veröffentlicht.

Das 6. Rahmenprogramm

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Der Schwerpunkt des Sechsten Rahmenprogramms (FP6) 2002 bis 2006 lag auf hochwertigen Forschungsmaßnahmen, in deren Rahmen Wissenschaft und Forschung in Europa fokussiert und integriert werden kann. Überdies sollte die transnationale Zusammenarbeit optimiert werden.

Kurzdarstellungen der Forschungsprojekte und Ausbildungsmaßnahmen des sechsten Rahmenprogramms im Bereich EURATOM hat die Europäischen Kommission unter dem Titel Euratom research projects and training activities veröffentlicht.

Stand: 26.06.2018

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© Bundesamt für Strahlenschutz