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Erkundung des Untergrundes
3D-seismische Messungen im Gebiet der Schachtanlage Asse II
Mit Hilfe der 3D-Seismik soll die Struktur des Untergrundes im Umfeld der Schachtanlage Asse erkundet werden. Die Messungen sollen den Kenntnisstand über das Deckgebirge, den Salzstock und über das Störungssystem verbessern.
Die 3D-Seismik ist ein Verfahren, mit dem sich die Struktur des Untergrundes von der Oberfläche aus untersuchen und räumlich detailliert abbilden lässt.
Die Messungen liefern Daten
- zum Aufbau des Deckgebirges
- zur geologischen Struktur
- und zum komplexen Auflockerungs- bzw. Störungssystem.
Möglichst genaue Kenntnisse des Untergrundes sowie der Fließwege des Grundwassers sind notwendig, um für den langen Zeitraum bis zum Abschluss der Rückholung Sicherheit für Mensch und Umwelt gewährleisten zu können. Aus den Daten lassen sich zum Beispiel Maßnahmen zur weiteren Stabilisierung und Sicherung der Schachtanlage ableiten. Die geplanten Messungen entsprechen dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik und erfüllen so eine Vorschrift des Atomgesetzes zur sicheren Stilllegung der Anlage.
Umfang und Beginn der Messungen
Vorgesehen ist eine rund 38 Quadratkilometer große Fläche um die Schachtanlage herum. Bevor die Wissenschaftler jedoch anfangen können, sind Zugangs- und Wegerechte mit über 700 Eigentümern im geplanten Messgebiet zu klären. Dazu müssen Gespräche mit betroffenen Grundstückseigentümern, den Gemeinden, dem Landkreis, dem LBEG u.a. geführt werden. Den geplanten Beginn der 3D-seismischen Messung im Frühjahr 2016 musste das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) verschieben. Einzelne Grundstücksbesitzer haben nach ersten Gesprächen signalisiert, den Zutritt zu ihren Grundstücken zu verweigern. Um die Erkundung des Untergrundes jedoch in der notwendigen Qualität durchführen zu können, ist das BfS auf die Unterstützung der Anwohner in der Region angewiesen. Derzeit laufen Gespräche, eine Einigung oder Klärung ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht absehbar.
Voruntersuchungen und Testmessungen
Für die Hauptmessung hatte das BfS 2011 eine Vorstudie beauftragt und 2013 eine Testmessung durchführen lassen. Die Testmessung hat zum einen gezeigt, dass das 3D-seismische Verfahren erfolgreich angewendet werden kann. Zum anderen hat die Auswertung wichtige Eckdaten für die Hauptmessung geliefert und optimiert. Auch konnte aufgrund der gewonnenen Ergebnisse die Größe der Messfläche angepasst werden. Die Ergebnisse der Voruntersuchungen sind in einem Abschlussbericht zusammengefasst. Abschließend hat das BfS Nutzen und Notwendigkeit des aufwändigen Verfahrens von externen Experten prüfen lassen.
Stand: 18.09.2016