Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Was ist die Asse?

Die wichtigsten Informationen in Kürze

Was ist die Asse?

Die wichtigsten Informationen in Kürze

Die Schachtanlage Asse II bei Wolfenbüttel ist ein rund 100 Jahre altes Kali- und Salzbergwerk. Das Helmholtz Zentrum München hatte das Bergwerk von 1965 bis 1995 im Auftrag des Bundesforschungsministeriums genutzt, um die Handhabung und die Lagerung von radioaktiven Abfällen in einem Endlager zu erproben. Zwischen 1967 und 1978 wurden in 125.787 Fässern 46.930 Kubikmeter radioaktive Abfälle eingelagert.

Ein Tor im Schacht öffnet sich und gibt den Weg frei für das Fahrzeug der Besucher. Tor ins InnereDas Tor ins Innere der Schachtanlage öffnet sich

Heute steht die Asse vor zwei großen Problemen: Zum einen dringen Zutrittswässer in das Bergwerk ein, zum anderen ist die Stabilität des Grubengebäudes gefährdet. Im September 2008 haben die beteiligten Ministerien vereinbart, die Asse zukünftig wie ein Endlager zu behandeln. Zu Beginn des Jahres 2009 hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) das Helmholtz Zentrum München als Betreiber der Asse abgelöst. Die Aufgabe des BfS ist es, die Asse unverzüglich stillzulegen. Die Stilllegung soll nach Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Anlage erfolgen.

Die Lex Asse, das "Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stilllegung der Schachtanlage Asse II", ist am 24. April 2013 in Kraft getreten. Das neue Gesetz schafft eine wichtige rechtliche Grundlage für die Rückholung der radioaktiven Abfälle. Durch vereinfachte Verfahren und die Möglichkeit Arbeiten parallel durchzuführen ermöglicht die Lex Asse eine Beschleunigung der Arbeiten. Außerdem wird das Recht der Öffentlichkeit auf eine umfassende Information gestärkt.

Schachtanlage Asse II (1964)

Vom Salzbergwerk zum Atomlager

In der Schachtanlage Asse II wurde von 1909 bis 1925 Kalisalz und von 1916 bis 1964 Steinsalz abgebaut. Am 31. März 1964 wurde die Salzförderung eingestellt. Der stillgelegte Schacht wurde 1965 vom Bund gekauft und nach einer ersten Versuchsphase zur Einlagerung radioaktiven Abfalls – vor allem aus Anlagen der heutigen Kernkraftwerksbetreiber – genutzt. Von 1967 bis 1978 wurden insgesamt 125.787 Fässer und Gebinde mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in der Asse II eingelagert.

Speicherbecken für Zutrittswässer auf der 490-m-Sohle nach der Sanierung

Zutrittswässer und Salzlösungen

Durch Klüfte im umliegenden Gebirge dringen salzhaltige Zutrittswässer über die Südflanke in die Schachtanlage Asse ein. Sie werden unter Tage gefasst. Bevor sie das Gelände der Asse verlassen dürfen, müssen sie ein strenges Freigabeverfahren durchlaufen. Zutrittswässer, die mit radioaktiven Abfällen in Berührung gekommen sind, verbleiben im Bergwerk.

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

Fässer mit einer speziellen Betonschutzhülle

Die radioaktiven Abfälle in der Schachtanlage Asse II

Von 1967 bis 1978 wurden nach Angaben des ehemaligen Betreibers HMGU 125.787 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen in insgesamt 13 Kammern der Schachtanlage Asse II eingelagert. Zwei Kammern liegen im mittleren Teil und zehn in der Südflanke des Bergwerks in einer Tiefe von 725 bis 750 Meter unter der Erde. Ausschließlich mittelradioaktive Abfälle wurden von 1972 bis 1977 in eine Kammer eingelagert, die in einer Tiefe von 511 Metern liegt.

Blick auf die Wendelstrecke

Das Bergwerk

Als ehemaliges Salzbergwerk war die Asse nicht von Anfang an als Endlager für radioaktive Abfälle geplant. Ursprüngliches Ziel war, die Salzvorkommen in der Asse möglichst effektiv auszunutzen. Dabei entstanden Abbaukammern, die bis dicht an den äußersten Rand der Salzschicht reichen. Warum das heute für die Sicherheit des Bergwerkes ein Problem ist, zeigt ein Blick auf die Geologie der Asse.

© Bundesamt für Strahlenschutz