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Ausgewählte Forschungsergebnisse

An dieser Stelle finden Sie ausgewählte Forschungsergebnisse.

Strahlenepidemiologische Forschung

Die Epidemiologie (von griech. epi "auf, über", demos "Volk", logos "Lehre") ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Verteilung von Krankheiten in einer Bevölkerung (deskriptive oder beschreibende Epidemiologie) und mit den Faktoren beschäftigt, die diese Verteilung beeinflussen (so genannte analytische Epidemiologie). Ausgehend von der untersuchten Krankheit oder vom untersuchten Einflussfaktor (der Exposition) lassen sich verschiedene Untergruppen der Epidemiologie benennen.

Kinderkrebs und Kernkraftwerke

Seit die Nutzung der Kernenergie als problematisch gesehen wird, gibt es Diskussionen um erhöhte Krebsraten in der Umgebung von Atomkraftwerken. 1987 und 1989 berichteten beispielsweise britische Studien von einem statistisch signifikant gehäuften Auftreten kindlicher Leukämien im Zehn-Meilen-Umkreis um kerntechnische Anlagen in England und Wales. 1992 wurde in einer analog durchgeführten ökologischen Studie des Deutschen Kinderkrebsregisters (DKKR) für den Zeitraum 1980 bis 1990 bei Kindern unter fünf Jahren in der Fünf-Kilometer-Zone beobachtet, dass die Erkrankungsrate für Leukämien statistisch signifikant erhöht ist. Da diese Ergebnisse sehr kontrovers diskutiert wurden und zeitgleich eine statistisch signifikante Häufung von Leukämien in der Umgebung des Kernkraftwerks Krümmel auftrat, wurde 1997 eine zweite ökologische Studie mit Daten aus dem an die erste Studie anschließendem Zeitraum (1991-1995) veröffentlicht, die erneut vom DKKR durchgeführt wurde: die sogenannte KiKK-Studie.

Mögliche tumorfördernde Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder

Eine Pilotstudie des Fraunhofers Instituts und eine Studie der Jacobs Universität Bremen haben untersucht, ob Krebs, der bei Mäusen durch eine krebserregende Substanz ausgelöst wurde, durch elektromagnetische Felder des Mobilfunks in seinem Wachstum gefördert werden kann.

Deutsches Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF)

Das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF) war durch das Bundesumweltministerium (BMU) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) initiiert worden und wurde zu gleichen Teilen vom Bundesumweltministerium und den Mobilfunkbetreibern mit insgesamt 17 Millionen Euro gefördert.

Einfluss niederfrequenter Felder auf blutbildendes System, Immunsystem und Zentralnervensystem

Ob niederfrequente Felder einen Einfluss auf das blutbildende System, das Immunsystem und das Zentralnervensystem haben, wurde am Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) in Hannover untersucht. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte das 2013 abgeschlossene Forschungsvorhaben "Einfluss niederfrequenter Felder auf das sich entwickelnde blutbildende System, das Immunsystem und das Zentralnervensystem in vivo" in Auftrag gegeben.

Forschungsvorhaben starke statische Magnetfelder

Mit starken statischen Magnetfeldern kommen Personen zum Beispiel bei der Magnet-Resonanz-Tomographie, einem in der Medizin verwendeten bildgebenden diagnostischen Verfahren, in Kontakt. Die aktuell in der klinischen Praxis verwendeten Geräte haben meistens eine magnetische Flussdichte von 1,5 oder 3 Tesla. In der Forschung werden bereits Geräte mit 7 und 9,4 Tesla getestet, die zukünftig auch in der medizinischen Diagnostik eingesetzt werden sollen. Die Frage, ob sich diese stärkeren Felder bei den Patienten oder beim medizinischen Personal gesundheitlich auswirken, wurde in drei vom BfS beauftragten Forschungsvorhaben untersucht.

Gesundheitliche Auswirkungen von TETRA

Das BfS hat mit der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) eine Vereinbarung geschlossen. Ziel dieser Vereinbarung ist es, beim Aufbau des Funknetzes für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) die grundlegenden Anforderungen des Strahlenschutzes sowie der Information und Risikokommunikation angemessen zu berücksichtigen. In der Vereinbarung ist festgelegt, dass die BDBOS zur Klärung offener wissenschaftlicher Fragen die Durchführung von Forschungsvorhaben zur Risikobewertung von Feldern des TETRA-Standards finanziert. Es wurden zwei Forschungsvorhaben und eine Literaturstudie durchgeführt, die alle abgeschlossen sind.

© Bundesamt für Strahlenschutz