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Deutsche und tschechische Behörden messen Radioaktivität im Grenzgebiet

Hubschraubermessflüge bei Bayerisch Eisenstein und nordöstlich von Spiegelau

  • Das BfS und die Bundespolizei (BPOL) messen am 6. und 7. September 2016 zusammen mit dem tschechischen National Radiation Protection Institute (SÚRO) die Radioaktivität im deutsch-tschechischen Grenzgebiet.
  • Die Messungen finden von deutschen und tschechischen Hubschraubern aus in zwei räumlich getrennten Gebieten statt:

    • Das Messgebiet bei Bayerisch Eisenstein umfasst die Grenzorte Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda, im südlichen Bereich wird der Nationalpark Bayerischer Wald gestreift.
    • Das Messgebiet nordöstlich von Spiegelau umfasst Teile des Nationalparks Bayerischer Wald und des Nationalparks Šumava.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundespolizei (BPOL) messen am 6. und 7. September 2016 zusammen mit dem tschechischen National Radiation Protection Institute (SÚRO) die Radioaktivität im deutsch-tschechischen Grenzgebiet bei Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda sowie nordöstlich von Spiegelau. Die Messungen finden von deutschen und tschechischen Hubschraubern aus statt.

Ein gemeinsames Messteam von BfS und BPOL sowie ein Messteam der tschechischen Strahlenschutzbehörde ermitteln und dokumentieren dabei die Höhe der natürlich vorhandenen Radioaktivität (Gammastrahlung) und die noch aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl vorhandene Cäsium-Belastung im Boden. Bereits vorhandene sogenannte Kontaminationskarten der Cäsiumbelastung können so um weitere Messdaten ergänzt werden.

Radioaktivitätsmessungen von Hubschraubern aus dienen nicht nur der Kartierung von Gebieten zu wissenschaftlichen Zwecken, sie sind auch ein wichtiger Bestandteil des nuklearen Notfallschutzes: Treten bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk radioaktive Stoffe aus, können innerhalb kurzer Zeit große Gebiete betroffen sein – auch über Staatsgrenzen hinweg. Von Hubschraubern aus lassen sich die am Boden abgelagerten radioaktiven Stoffe dann auch in schwer zugänglichen Gebieten schnell und großflächig nachweisen und die Strahlenbelastung für die Bevölkerung ermitteln. Dieses Wissen ist eine wichtige Grundlage für die Katastrophenschutzbehörden der Bundesländer, um über die richtigen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu entscheiden.

Messgebiete

Die Messungen finden in zwei räumlich getrennten Gebieten statt. Beide Messgebiete folgen in etwa dem deutsch-tschechischen Grenzverlauf. Sie sind jeweils 16 Kilometer lang und vier Kilometer breit. Das Messgebiet bei Bayerisch Eisenstein umfasst die Grenzorte Bayerisch Eisenstein und Železná Ruda, im südlichen Bereich wird der Nationalpark Bayerischer Wald gestreift. Das Gebiet nordöstlich von Spiegelau umfasst Teile des Nationalparks Bayerischer Wald und des Nationalparks Šumava.

Es wird auf beiden Seiten der Grenze gemessen. Das extrem komplexe, bergige Gelände ist sowohl messtechnisch als auch für die Hubschrauberbesatzung eine große Herausforderung.

Ablauf der Messungen

Die Messflüge finden am Dienstag, 6. September, im Gebiet bei Bayerisch Eisenstein, und am Mittwoch, 7. September, in beiden Gebieten statt. Die Flugzeiten liegen jeweils zwischen 9 und 18 Uhr. Es werden ein Hubschrauber der Bundespolizei und ein tschechischer Militärhubschrauber eingesetzt. Kurzfristige wetterbedingte Änderungen sind möglich.

Die Flughöhe beträgt mindestens 90 Meter, die Fluggeschwindigkeit etwa 100 Kilometer pro Stunde. Die Gebiete werden in parallelen Bahnen von 200 Metern Abstand von Nordwesten nach Südosten und umgekehrt abgeflogen.

Kooperation von BfS und BPOL

Zur Radioaktivitätsmessung aus der Luft arbeiten BfS und BPOL bzw. ihre Vorgängerbehörden bereits seit Ende der 1980er Jahre zusammen: Das BfS stellt das wissenschaftlich-technische Personal und die Messtechnik, die Bundespolizei die Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Regelmäßige gemeinsame Messflüge auch mit internationalen Partnern sichern die Einsatzbereitschaft.

Informationen über zurückliegende Messübungen und die eingesetzte Messtechnik

Stand: 01.09.2016

© Bundesamt für Strahlenschutz