Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Das Asse-Phänomen: Viele Blüten, wenig Fakten

Tabletten, die über keinerlei Wirkstoff verfügen, können paradoxerweise tatsächlich heilend wirken. Das ist in vielen medizinischen Experimenten belegt worden. Die Mediziner sprechen vom sogenannten Placebo–Effekt. Auch andersherum tritt dieses Phänomen auf: Eine ausreichend negative Grundeinstellung sowie schlechte Erfahrung, gepaart mit Ängstlichkeit, können dazu führen, dass tatsächlich das passiert, was lange befürchtet wurde - die selbsterfüllende Prophezeiung.

Der Förderturm der Schachtanlage Asse FörderturmFörderturm der Schachtanlage Asse

Das Asse-Phänomen ist ein gutes Lehrbeispiel in vielen Facetten und buntem Blütenreichtum. Eine der jüngsten Blüten erwuchs an der Frage, wie Banken Häuser und Grundstücke in Asse-Nähe bewerten. Laut Recherchen von Journalisten stufen Banker diese Immobilien als Risiko-Finanzierung ein, wodurch Käufer mit schlechteren Konditionen rechnen müssen. Die Quelle: anonym. Fakten oder Anmerkungen zum eigentlichen Risiko der Asse: keine.

An keiner Stelle wurden Fragen danach gestellt, über welche Gefahren und Risiken eigentlich gesprochen wird. Hier reicht allein das Wort "Asse", um eine Bewertungsgrundlage zu schaffen. Seit Jahren engagieren sich über den Asse-Begleitprozess Bürgerinnen und Bürger zu einem technisch und fachlich hochanspruchsvollen Thema. Dass man Ihnen die Fakten zum Gefahrenpotential nicht zumuten möchte, zeugt von wenig Respekt und - dem eigenen Tunnelblick.

Denn wer genau hinschaut, entdeckt neben dem Umweltproblem auch eine "wertschöpfende" Seite der Asse-Sanierung. Diese lässt sich zudem mit Fakten und nicht mit bloßem Hörensagen unterlegen. Laut Gutachten haben die Millionen-Investitionen allein im Jahr 2014 für den Erhalt von über 1.700 Arbeitsplätzen deutschlandweit gesorgt. Die Arbeiten zur Stilllegung sind weltweit ohne Vorbild und bergen Innovationspotential, wie die Gutachter herausstreichen.

Das eindimensionale Denken über einen möglichen "Wertverlust" wird langfristig nicht helfen, die Chancen und Möglichkeiten einer Region zu entdecken. Es fördert lediglich den einen, sich selbst im Kreise drehenden Effekt: die selbsterfüllende Prophezeiung.

Stand: 11.05.2016

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Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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