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Üben für den Ernstfall: Radioaktivitätsmessungen vom Hubschrauber aus

Bundesamt für Strahlenschutz und Bundespolizei trainieren bei Bayreuth

  • Das Bundesamt für Strahlenschutz und die Bundespolizei trainieren vom 20. bis 22. September 2016 bei Bayreuth, die Radioaktivität am Boden von Hubschraubern aus zu messen.
  • Die gemeinsamen Messübungen finden regelmäßig statt, damit die Messteams z.B. bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk jederzeit einsatzbereit sind.
  • Die Region um Bayreuth bietet besonders gute Bedingungen für Trainingsflüge, da es hier natürliche Uran- und Thorium-Vorkommen gibt, die von der Luft aus nachweisbar sind.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundespolizei (BPOL) trainieren vom 20. bis 22. September 2016 in der Nähe von Bayreuth, die Radioaktivität am Boden von Hubschraubern aus zu messen. Dazu werden hoch empfindliche Messgeräte des BfS in Hubschrauber der BPOL eingebaut und ausgewählte Gebiete systematisch überflogen.

Zwei Hubschrauber landen auf einer Wiese Hubschrauber 2015

Messübungen von BfS und BPOL finden regelmäßig statt, damit die gemeinsamen Messteams jederzeit einsatzbereit sind: Treten zum Beispiel bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk radioaktive Stoffe aus, können innerhalb kurzer Zeit große Gebiete betroffen sein. Von Hubschraubern aus lässt sich dann schnell und großflächig ermitteln,

  • welche radioaktiven Stoffe am Boden abgelagert wurden,
  • welche Gebiete besonders betroffen sind und
  • welche Strahlenbelastung dadurch für die Bevölkerung entsteht.

Dieses Wissen bildet eine wichtige Grundlage für die Katastrophenschutzbehörden der Bundesländer, um über die richtigen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu entscheiden.

Die Region um Bayreuth bietet besonders gute Bedingungen für Trainingsflüge, da es hier natürliche Uran- und Thorium-Vorkommen gibt, die die Messteams von der Luft aus nachweisen können. Auch Reste des Cäsiums, das sich nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl in Bayern ablagerte, lassen sich in dem Gebiet noch messen. Das bergige Gelände bietet für die Hubschrauberbesatzung eine zusätzliche Herausforderung.

Messgebiete und Ablauf

Die Messflüge finden vom 20. bis 22. September in der nördlichen und östlichen Umgebung von Bayreuth statt. Insgesamt stehen acht Messgebiete zur Verfügung, jedes Gebiet hat eine Fläche von etwa zehn mal zehn Kilometer. Im Verlauf der Übung werden voraussichtlich sechs Gebiete vollständig überflogen.

Für die Messflüge werden zwei Hubschrauber der Bundespolizei eingesetzt. Die zu untersuchenden Messgebiete und die konkreten Flugrouten werden – als Teil der Übung – erst am jeweiligen Übungstag festgelegt. Die täglichen Flugzeiten liegen zwischen 9 Uhr und 17 Uhr. Die Flughöhe beträgt mindestens 90 Meter, die Fluggeschwindigkeit etwa 100 Kilometer pro Stunde. Die Messgebiete können in parallelen Bahnen oder schneckenförmig von außen nach innen überflogen werden.

Kooperation von BfS und BPOL

Zur Radioaktivitätsmessung aus der Luft arbeiten BfS und BPOL bzw. ihre Vorgängerbehörden bereits seit Ende der 1980er Jahre zusammen: Das BfS stellt das wissenschaftlich-technische Personal und die Messtechnik, die Bundespolizei die Hubschrauber und deren Besatzung zur Verfügung. Regelmäßige gemeinsame Messflüge auch mit internationalen Partnern sichern die Einsatzbereitschaft: Innerhalb von fünf Stunden kann jeder Ort in Deutschland mit einem einsatzfähigen Hubschrauber erreicht werden.

Informationen über zurückliegende Messübungen und die eingesetzte Messtechnik

Weitere Informationen

Stand: 16.09.2016

© Bundesamt für Strahlenschutz