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Übung hubschraubergestützter Messungen der Radioaktivität am Boden in Bayern

Das Bundesamt für Strahlenschutz führt in der Zeit von 22. – 26. Juni 2009 gemeinsam mit der Fliegerstaffel der Bundespolizei eine tri-nationale Übung zur Messung im Boden enthaltener Radioaktivität aus Hubschraubern in den Gebieten Neunburg, Oberschleißheim sowie im südlichen Bereich Münchens durch. Außer Deutschland nehmen daran Messteams aus Frankreich und der Schweiz teil.

Ziel solcher Messungen ist es, großräumige Gebiete schnell und flächendeckend auf am Boden befindliche Radioaktivität zu untersuchen, zum Beispiel in dem Fall eines Ereignisses wie dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahre 1986. Wie dieser Unfall gezeigt hat, macht die Radioaktivität an Ländergrenzen nicht halt. Die Übung dient dazu, die in so einem Fall sinnvolle und notwendige Zusammenarbeit von Messteams verschiedener Länder zu proben und zu gewährleisten. Sie ist zudem eine Maßnahme zur Überprüfung der Übereinstimmung der von den einzelnen Messteams ermittelten Messdaten.

Im Verlauf der Übung soll am 22.06.2009 der Chiemsee, die Region Fürstenfeldbruck (A99/B471), das Gebiet Vogtareuth und ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern bei Oberschleißheim überflogen werden. Am 23.06., 24.06. und 25. 06 wird eine etwa 90 km² große Fläche bei Neunburg sowie eine etwa 5.000 km² große Fläche in Oberbayern (südlich von München) radiologisch kartiert. Gemessen werden im Boden natürlicherweise vorhandene Radionuklide und das unter anderem noch aus dem Tschernobylunfall herrührende Cäsium 137. Bei den Messflügen werden von den einzelnen Messteams unterschiedliche Typen von Hubschrauber (Super-Puma, EC 135, Ecureuil) eingesetzt und die Flughöhen werden im Allgemeinen bei etwa 100 m liegen.

Geübt werden soll auch die schnelle Übermittlung der Messdaten an eine Einsatzzentrale. Dadurch soll sichergestellt werden, dass in einem Ereignisfall identifizierte Kontaminationsflächen schnell mit bodengestützten Messungen genauer untersucht werden können.

Das Bundesamt für Strahlenschutz führt seit 1997 gemeinsam mit der Bundespolizei regelmäßig nationale und internationale Messübungen durch, um die Qualität der Messungen sicherstellen und in einem radiologischen Ereignisfall unverzüglich einsatzbereit zu sein.

Stand: 22.06.2009

© Bundesamt für Strahlenschutz