Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Bohrung zur Erkundung für neuen Bergungsschacht bei der Asse gestartet

Bohrung für neuen Schacht 5 gestartet - Blick  ins Bohrloch Bohrplatz für den neuen Schacht 5Bohrung für neuen Schacht 5 gestartet - Blick ins Bohrloch

Die erste Erkundungsbohrung für den geplanten neuen Bergungsschacht (Schacht 5) bei der Asse ist am 5. Juni 2013 gestartet. Mit der Bohrung wird die Geologie der Gesteinsformationen bis rund 790 Meter Tiefe untersucht. Ziel der Bohrung ist es, die Eignung des Standortes für einen weiteren Schacht festzustellen sowie zusätzliche Daten über die geowissenschaftliche Struktur der Asse zu gewinnen.

Sollten die Erkundungsbohrungen positive Ergebnisse bringen, kann hier der Bergungsschacht entstehen, über den die Abfälle aus der Asse geborgen werden sollen. Die Rückholung der Abfälle ist die derzeit einzige Option, mit der die gesetzlich vorgegebene Langzeitsicherheit erreicht werden kann. Sie wird deshalb in der neuen Lex Asse als die zu verfolgende Option für die Stilllegung des Bergwerks vorgeschrieben.

Zweck des neuen Schachtes

Der neue Schacht 5 ist für eine spätere Rückholung der Abfälle aus der Asse notwendig, da der bisher vorhandene Schacht 2 dafür nicht ausreicht und nicht ausgelegt ist. Neben diesem Hauptschacht 2 verfügt die Asse derzeit nur noch über einen Bohrschacht, der für die Evakuierung im Notfall dient. Über diesen können maximal drei Personen gleichzeitig aus dem Bergwerk befördert werden. Durch den Bau eines neuen Schachtes können zudem mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichzeitig im Bergwerk arbeiten.

Der geplante Bau des Schachtes 5 wird auch durch das neue Lex Asse, das vor einigen Wochen rechtskräftig wurde, beschleunigt. Das Gesetz erlaubt es unter anderem, parallel zu anderen Arbeiten bereits Investitionen für den Schacht zu tätigen, auch wenn noch kein atomrechtliches Genehmigungsverfahren für die Rückholung der Abfälle aus der Asse durchgeführt wurde.

Erkundungsbohrung soll Erkenntnisse zur Geologie liefern

Die heute gestartete Bohrung erkundet den Untergrund von der Erdoberfläche aus. Weitere untertägige Bohrungen, die auch die Eignung des Salzgesteins in der Tiefe der neuen Schachtanschlüsse nachweisen sollen, werden ebenfalls durchgeführt. Erkundungsbohrungen vor dem Schachtbau sind notwendig, um Erkenntnisse über die jeweiligen geologischen Eigenschaften zu gewinnen und den Bau zu planen.

Bei der Salzstruktur der Asse ist besondere Sorgfalt geboten. Zwei der ursprünglich existierenden vier Schächte, Schacht 1 und 3, sind abgesoffen. Auch beim Errichten des Schachtes 2 gab es Probleme mit Wasserzutritten.

Standortauswahl

Der Standort, der jetzt erkundet wird, war zuvor ausgewählt worden, nachdem mehrere für einen erfolgreichen Schachtbau wichtige Faktoren abgewogen worden waren. Der neue Schacht kann nur an einer Stelle gebaut werden, an der nicht bereits alte Hohlräume im Untergrund existieren und soll auch nicht im leicht löslichen Kalisalz gebaut werden. Zudem müssen Sicherheitsabstände zu bestimmten Gesteinsschichten, wie dem Rötanhydrit an der Südflanke, eingehalten werden, damit nicht neue Zutrittsstellen von Salzlösungen im Grubenbereich entstehen.

Gleiches gilt für Anhydritschichten in der Nordflanke des Asse-Sattels. Auch zu den bestehenden Abbaukammern und Strecken muss ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Der Bohrplatz liegt etwa 500 Meter östlich des bestehenden Hauptschachtes 2. Die Vorbereitungsarbeiten für die Bohrung laufen seit November 2012. Nachdem der Landkreis zügig eine Genehmigung für den Standort erteilt hatte, obwohl dieser in einem FFH-Gebiet lag, wurde das Gelände zunächst begradigt und geteert, eine Straßenanbindung gebaut und der Bohrplatz eingerichtet.

Informationen zum geplanten Bergungsschacht

Stand: 05.06.2013

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