Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Lösungszutritt vor Einlagerungskammer 8 erhöht

Allerdings keine Hinweise auf insgesamt erhöhten Wasserzutritt in die Asse

Die Menge der radioaktiv belasteten Salzlösung, die vor der Einlagerungskammer 8 auf der 750-Meter-Ebene in der Schachtanlage Asse aufgefangen wird, hat sich nach jüngsten Messungen gegenüber dem Stand des letzten Halbjahres von acht auf sechzehn Liter pro Tag erhöht. Dieses ist im Verhältnis zu den insgesamt derzeit täglich zutretenden, unbelasteten rund 12.000 Liter Wasser zu sehen. Die regelmäßig durchgeführten radiologischen Analysen zeigen, dass die Aktivitätskonzentration an Cäsium-137 im Zeitraum seit Dezember 2010 von etwa 4,3 Kilobecquerel pro Liter auf 10,5 Kilobequerel pro Liter angestiegen ist.

Zur Einordnung dieses Wertes: Erlaubt ist der Umgang mit einer Radioaktivitäts-Konzentration, die etwa 120mal höher liegt. Die Lösungen, die aus der Auffangstelle abgepumpt werden müssen, werden in Behältern unter Tage zwischengelagert. Bereits im Dezember 2010 war eine Erhöhung der Zutrittsmenge vom BfS beobachtet und berichtet worden. Die festgestellte Erhöhung des Zuflusses vor der Kammer 8 gibt allerdings keinen Hinweis auf eine insgesamt mögliche Erhöhung des Wasserzutritts in die Asse.

Aus der festgestellten Erhöhung ergibt sich keine Notwendigkeit für Veränderungen des Schutzkonzeptes oder der Planungen für den ersten Schritt der Faktenerhebung. Das BfS hat in seinen Berechnungen bereits vorsorglich wesentlich höhere Belastungen zugrunde gelegt, um auch auf ungünstige Entwicklungen eingestellt zu sein. Dasselbe gilt für die Vorsorge- und Notfallmaßnahmen zum Schutz von Beschäftigten und Bevölkerung, die das BfS im März 2010 vorgelegt hat.

Für die Rückholung der radioaktiven Abfälle führt das BfS derzeit eine Faktenerhebung durch, um die notwendigen Sicherheitsanforderungen an das Verfahren benennen zu können. Die Befunde vor der Kammer 8 werden hierbei mit berücksichtigt.

Die belasteten Lösungen aus dem Deckgebirge nehmen den Weg durch eine Einlagerungskammer mit radioaktiven Abfällen. Hierbei nehmen sie Radionuklide auf. In der Einlagerungskammer 8 sind 11.278 Gebinde mit schwachradioaktiven Abfällen eingelagert. Der erhöhte Zufluss durch die Einlagerungskammer 8 steht mutmaßlich im Zusammenhang mit der Verfüllung der daneben liegenden Kammer 9 (in der keine Abfälle lagern) durch den bis Ende 2008 zuständigen Betreiber Helmholtz Zentrum München. Vor der Kammer 9 wurde bereits im Herbst 2009 eine veränderte Menge und chemische Zusammensetzung der Zutrittswässer festgestellt.

Ob sich die Menge der kontaminierten Lösung noch weiter erhöht, kann nicht prognostiziert werden. Das BfS hatte bereits vor längerer Zeit damit begonnen, Maßnahmen zu untersuchen, die verhindern sollen, dass Grundwasser in die Einlagerungskammern eindringt. Die Maßnamen bestehen aus Bohrungen, mit denen auf der darüber liegenden Ebene versucht werden soll, das Grundwasser aufzufangen. Die Arbeiten sind mittlerweile vom zuständigen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie genehmigt und werden schnellstmöglich umgesetzt. Sie sind Bestandteil der sogenannten Notfallplanung des BfS.

Aktualisierung 27.07.2012:

Der Lösungszutritt vor Kammer 8 liegt derzeit bei ungefähr 14,6 Liter pro Tag. Der Lösungszutritt unterliegt tagesaktuell geringen Schwankungen. Die Aktivitätskonzentration an Cäsium-137 beträgt 14,0 Kilobequerel pro Liter bzw. ca. 11,1 Kilobecquerel pro Kilogramm (kBq/kg), Stand Juni 2012. Erlaubt ist der Umgang mit einer Radioaktivitäts-Konzentration, die rund 90mal höher liegt (1.000 Kilobequerel pro Kilogramm - das 100fache der Freigrenze der StrlSchV, Anlage III, Tabelle 1, Spalte 3).

Die vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie genehmigten Arbeiten an den Bohrungen, mit denen auf der über der 750-Meter-Sohle liegenden Ebene versucht werden soll, das Grundwasser aufzufangen, werden derzeit umgesetzt.

Aktualisierung 17.03.2014

Derzeit liegt die Zutrittsmenge vor Einlagerungskammer 8 bei 12,6 Litern pro Tag. Sie hat sich nach einem kurzfristigen Anstieg im Januar (14,3 Liter pro Tag) wieder verringert. Insgesamt ist seit Juli 2012 ein Trend zu geringeren Raten an der Zutrittsstelle zu beobachten, wenngleich die Raten besonders für Januar aber auch Februar 2014 aus diesem Trend fallen. Die Aktivitätskonzentration an Cäsium-137 beträgt derzeit ca. 11,5 kBq/kg (Kilobecquerel pro Kilogramm). Für die Schachtanlage Asse II ist der Umgang mit einer Radioaktivitätskonzentration von bis zu 1000 kBq/kg erlaubt, dem 100-fachen der Freigrenze der Strahlenschutzverordnung (StrSchV, Anlage III, Tabelle 1, Spalte 3). Für Tritium wurde eine Aktivitätskonzentration von ca. 2.000 kBq/kg gemessen. Hier liegt das 100-fache der Freigrenze bei 100 Millionen kBq/kg.

Informationen zur Entwicklung der Wasserzutritte

Zum Thema

Stand: 28.07.2011

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