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Dose Datamed 2

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EU-Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, Daten zur medizinischen Strahlenexposition der Bevölkerung zu erheben (Patientenschutzrichtlinie von 1997, Art. 12,: EU-Grundnormen von 2013, Art. 64). Im Hinblick auf die Umsetzung der Patientenschutzrichtlinie wurde im Jahre 2004 die europäische Arbeitsgruppe DOSE DATAMED gegründet. Diese umfasste zehn Länder, die bereits Erfahrung auf dem Gebiet der Erfassung der medizinischen Strahlenexposition der Bevölkerung aufweisen konnten.

Die Ziele der DOSE DATAMED Arbeitsgruppe waren,

  • die Methoden zur Datenerhebung und -auswertung der teilnehmenden Länder sowie die Ergebnisse zu erfassen und gegenüber zu stellen, sowie
  • Methoden und Richtlinien für zukünftige Studien zur medizinischen Strahlenexposition der Bevölkerung zu entwickeln.

Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe DOSE DATAMED sowie die Daten der zu diesem Zeitpunkt aktuellsten Datenerhebungen der zehn teilnehmenden Länder wurden von der Europäischen Kommission in dem Bericht Radiation Protection 154: European Guidance on Estimating Population Dose from Medical X-ray Procedures zusammengefasst.

Im Jahr 2011 wurde ein Nachfolge-Projekt (Dose Datamed 2) angestoßen, das auch EU-Länder einbezog, die bezüglich der Erhebung medizinischer Strahlenexpositionen bislang über wenig oder keine Erfahrung verfügten (Laufzeit: Januar 2011 - März 2013).

Die Ziele des Projektes Dose Datamed 2 waren

  • die Erfassung der aktuellsten Daten zur medizinischen Strahlenexposition diagnostischer Maßnahmen (Röntgenuntersuchungen sowie nuklearmedizinische Untersuchungen) europäischer Länder, die bereits solche Erhebungen durchgeführt hatten, sowie
  • die Unterstützung europäischer Länder, in denen bislang keine oder nur unvollständige Erhebungen zur medizinischen Strahlenexposition der Bevölkerung durchgeführt wurden.

Um diese Ziele zu erreichen, sollten

  • bei der Anwendung der RP 154-Empfehlungen Hilfestellung geleistet werden sowie ein Feedback bezüglich der Erfahrungen mit RP 154 eingeholt werden;
  • die medizinische Strahlenexposition für EU Mitgliedsstaaten sowie für die EU als Ganzes abgeschätzt werden;
  • eine Datenbasis geschaffen werden, die europäische Daten und Informationen zur Häufigkeit und Dosis strahlendiagnostischer Maßnahmen enthält und die die Möglichkeit bietet, diese kontinuierlich zu aktualisieren und zu bewerten.

Das Dose Datamed 2 Projekt liefert Schätzungen für die eropäische Strahlenexposition der Bevölkerung infolge strahlendiagnostischer Maßnahmen auf Basis einer umfangreichen Datensammlung von 36 Ländern. Werden alle 27 EU-Länder sowie die drei EFTA-Länder Norwegen, Island und die Schweiz als Gruppe betrachtet, so lauten die Schätzungen für die mittlere effektive Dosis infolge von Röntgenmaßnahmen beziehungsweise nuklearmedizinischer Maßnahmen 1,07 mSv beziehungsweise 0,07 mSv pro Einwohner. Weitere Ergebnisse des Dose Datamed 2 Projektes finden sich im Abschlussbericht.

Stand: 25.06.2018

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© Bundesamt für Strahlenschutz