Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Sichere Schließung des Endlagers Asse lässt sich beschleunigen

BfS präsentiert Ergebnisse des zweitägigen Fachworkshops in Wolfenbüttel

Anfang 25.09.2012
Ende 25.09.2012
Veranstaltungsort Wolfenbüttel

Blick über die Zuschauer auf das Podium der Infoveranstaltung am 25.09.2012 Infoveranstaltung zu den Ergebnissen der Fachtagung am 25.09.2012Öffentliche Veranstaltung zur Asse-Fachtagung am 25.09.2012 in der Wolfenbütteler Lindenhalle

Die Arbeiten zur sicheren Schließung des Endlagers Asse lassen sich beschleunigen. Das ist das Ergebnis des zweitägigen Fachworkshops, zu dem das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 24. und 25. September 2012 nach Wolfenbüttel eingeladen hatte. In konstruktiver und lösungsorientierter Atmosphäre erörterten 110 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet konkrete Beschleunigungsmöglichkeiten für die Stilllegung der Asse.

Beschleunigungsmöglichkeiten

Die einzige Möglichkeit, die Asse sicher zu schließen, ist nach derzeitigem Kenntnisstand, die Abfälle aus dem Endlager herauszuholen. Um die Rückholung zu beschleunigen, so ein Fazit der Teilnehmer, sollten der neue Schacht 5 und das Zwischenlager unverzüglich geplant und gebaut werden. Der neue Schacht 5 ist erforderlich, um die Abfälle sicher aus der Schachtanlage herauszubringen. Zudem könnten dann mehr Beschäftigte unter Tage eingesetzt werden. Das Zwischenlager wird benötigt, um die Abfälle dort bis zur Endlagerung aufzubewahren.

Die Asse-Experten haben sich auf dem Beschleunigungs-Workshop außerdem dafür ausgesprochen, die kontaminierten Salzlösungen vor der Einlagerungskammer 12 in 750 Meter Tiefe, für die es bisher keine Entsorgungsmöglichkeit gibt, zum Anmischen von Sorelbeton zu nutzen, um damit Hohlräume zu betonieren, die im Bergwerk nicht mehr betreten werden.

Rahmenterminplan anpassen

Nach Einschätzung der Experten lassen sich pro Teilprojekt (beispielsweise für das Zwischenlager) bis zu zehn Jahre an Zeitersparnis erzielen. Welchen Zeitgewinn die Beschleunigungsvorschläge insgesamt bringen, um die Abfälle früher zu bergen, kann heute jedoch noch nicht gesagt werden.

Alle Ergebnisse sollen nach dem Workshop zusammengeführt werden, um den Rahmenterminplan bis zum Ende des ersten Quartals 2013 entsprechend anzupassen. Das BfS hatte wiederholt erklärt, dass es nicht hinnehmbar sei, wenn die Rückholung nach dem bisherigen Zeitplan erst im Jahr 2036 beginnen könne.

Probephase

Am 1. Juni hatte das BfS die Probephase gestartet, mit der erkundet werden soll, ob es möglich ist, die 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen sicher zu bergen. In dieser Probephase werden in drei Schritten zwei ausgewählte Einlagerungskammern angebohrt, geöffnet und erste Abfallbehälter der Einlagerungskammern probeweise geborgen. Danach muss entschieden werden, ob die Rückholung aller Fässer möglich ist oder nicht.

Hintergrund

Veranstaltungshinweis: Öffentliche Informationsveranstaltung zu den Ergebnissen des Fachworkshops Beschleunigung Rückholung Fachworkshop Beschleunigung RückholungEinladung zur öffentlichen Informationsveranstaltung

Die Fachtagung baute auf dem im Januar vom BfS organisierten Fachworkshop zur Asse auf, an dem sich seinerseits rund 100 Experten aus der ganzen Bundesrepublik beteiligt hatten. Ein Fazit des Workshops war, dass die langfristig sichere Stilllegung nach aktuellem Kenntnisstand nur gelingen kann, wenn die Abfälle zurückgeholt werden. Gleichzeitig hatte das BfS festgestellt, dass dieser Auftrag nur umgesetzt werden kann, wenn Beschleunigungsmöglichkeiten gefunden werden, die alle Beteiligten mittragen, und wenn alle Beteiligten gemeinsam für die sichere Stilllegung der Asse arbeiten.

Im Nachgang zu diesem Auftaktworkshop im Januar 2012 hatte die Firma Arcadis GmbH am 21. Mai 2012 im Auftrag des BfS einen Rahmenterminplan vorgelegt, der die technischen und zeitlichen Abläufe der Rückholung auf der Grundlage der bisher gemachten Erfahrungen und den vorgegebenen Rahmenbedingungen beschreibt. Danach könnte mit der Rückholung der radioaktiven Abfälle nicht vor dem Jahre 2036 begonnen werden. Für das BfS ist dieser Termin unter Berücksichtigung der sicherheitstechnischen Randbedingungen der Schachtanlage Asse II nicht vertretbar. Daher ist eine Beschleunigung des Beginns der Rückholung zwingend erforderlich.

Adresse

Lindenhalle Wolfenbüttel
Halberstädter Str. 1A
38300 Wolfenbüttel

Ergebnisse zum BfS-Workshop

Stand: 25.09.2012

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