Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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BfS will Verschluss in Kammer 4 der Schachtanlage Asse verstärken

Ausgabejahr 2009
Datum 16.01.2009

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will den Verschluss der Einlagerungskammer im Bergwerk Asse II vorsorglich mit Beton verstärken. Das BfS hat heute das für das Bergrecht zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sowie die Endlagerüberwachung um entsprechende Zustimmung für das Vorgehen gebeten. Die Endlagerüberwachung hat ihre Zustimmung bereits erteilt. Eine Vor-Ort-Besichtigung der beschädigten Kammer 4 durch Experten des BfS und der bergrechtlichen Aufsicht des Landes am 15. Januar hatte zuvor bestätigt, dass diese Maßnahme technisch machbar und sinnvoll ist.

Die Besichtigung hat ergeben, dass der vorhandene Verschluss der Kammer bei einem nicht auszuschließenden sogenannten Löserfall (Teile der Decke stürzen auf in der Kammer lagernde Abfälle) mit großer Wahrscheinlichkeit dicht bliebe und damit auch keine Radioaktivität freigesetzt würde. Hierfür kann jedoch kein rechnerischer Nachweis erbracht werden. Um auf jeden Fall einen sicheren Verschluss der Kammer zu gewährleisten und damit die Freisetzung von Radioaktivität auszuschließen, wird das BfS vorsorglich den vorhandenen Verschluss mit einem zusätzlichen Betonpropfen verstärken. Mit der Vorbereitung der Verstärkung wird unverzüglich begonnen. Die Arbeiten sollen Ende Januar abgeschlossen sein. Durch die geplante Maßnahme wird sichergestellt, dass eine Rückholung der Abfälle weiterhin möglich bleibt und keine Handlungsoptionen behindert werden.

Ein sogenannter Sonderbetriebsplan, mit dem die technische Umsetzung dargestellt wird, wird derzeit erstellt und dem LBEG in der nächsten Woche zugeleitet. Bundesumweltministerium und das niedersächsische Umweltministerium wurden ebenfalls informiert.

Mittel- und langfristig soll die Kammer so stabilisiert werden, dass ein Einbrechen bis zur endgültigen Stilllegung der Asse ausgeschlossen werden kann. Denkbar ist beispielsweise die Verfüllung der beschädigten Kammer. Entscheidend für das weitere Vorgehen ist jedoch eine grundlegende gebirgsmechanische und radiologische Bewertung der Situation vor Ort. Das BfS hat entsprechende Untersuchungen bereits in Auftrag gegeben. Mit ersten Abschätzungen ist Ende Januar zu rechnen, am 29. Januar soll dazu ein Fachgespräch mit allen beteiligten Institutionen stattfinden.

Stand: 16.01.2009

© Bundesamt für Strahlenschutz