Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

Navigation und Service

BfS weist Kritik des Niedersächsischen Umweltministeriums zurück

Ausgabejahr 2009
Datum 15.01.2009

Zu den Vorwürfen, das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) habe die Öffentlichkeit und das Niedersächsische Umweltministerium nicht rechtzeitig über die gebirgsmechanische Situation in Kammer 4 auf der 750-m-Sohle der Schachtanlage Asse informiert, erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS):

Die Vorwürfe sind unbegründet.

  • Das Niedersächsische Umweltministerium (NMU) und das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sind am 3. Dezember 2008 vom damaligen Betreiber Helmholtz Zentrum München (HMGU) über die gebirgsmechanische Situation informiert worden. Das BfS hat daraufhin veranlasst, dass das Helmholtz Zentrum einen Bericht zu der Problematik vorlegt. Dieser Bericht wurde vom Helmholtz Zentrum am 17. Dezember an NMU und LBEG versandt.
  • Am 07. Januar 2009 hat ein Fachgespräch mit dem NMU und dem LBEG stattgefunden, auf dessen Grundlage erst eine belastbare Einschätzung der Situation möglich war.
  • Die Asse-II-Begleitgruppe als zentrales Gremium der Beteiligung und Information der Öffentlichkeit wurde in ihrer Sitzung am 13. Januar 2009 umfassend informiert.
  • Am 14.1.2009 wurde der Sachverhalt vom BfS gegenüber der breiten Öffentlichkeit kommuniziert.

Zum Hintergrund

In der Einlagerungskammer 4 befinden sich mit Beton verfüllte gestapelte schwach radioaktive Abfallgebinde. Die Resthohlräume der Kammer sind nicht verfüllt, so dass der Fall größerer Gesteinsbrocken aus der Decke (Schwebe) der Einlagerungskammer zu einer Zerstörung der Abfallgebinde und einer Freisetzung von radioaktiven Aerosolen führen könnte. Die Einlagerungskammer ist allerdings gegenüber dem restlichen Grubengebäude abgeschlossen.

Messungen in der Kammer 4 wurden bereits seit 2007 vom früheren Betreiber HMGU durchgeführt. Bei einer ersten Einschätzung der Ergebnisse der Messungen am 17. Dezember 2008 kamen Bundesumweltministerium, NMU, der damalige Betreiber der Asse, HMGU und das BfS zur gemeinsamen Auffassung, dass derzeit keine akute Gefahr besteht, die sofortige Gefahrenabwehrmaßnahmen erfordert. Dennoch hat das BfS sofort mit der Planung einer zusätzliche Abdichtung der Verschlüsse der Kammer 4 begonnen.

Stand: 15.01.2009

© Bundesamt für Strahlenschutz