Navigation und Service

Klimawandel führt auch zu höherer UV-Strahlung

BfS fordert mehr schattenspendende Plätze

Sonnenschirme unter Bäumen in der SonneSchutz vor Hitze und UV-Strahlung

Deutschland schwitzt, und das seit Wochen. Wissenschaftler und Umweltschützer warnen vor den unumkehrbaren Folgen des Klimawandels, Landwirte fordern Entschädigungen und wer es irgendwie einrichten kann, sucht sich ein kühles Plätzchen.

Was dabei gerne vergessen wird: Der Klimawandel verschärft auch das Problem der UV-Strahlung. Und gerade in diesen Tagen fällt vielen auf, dass eben gerade kein Baum in der Nähe steht, der schützenden Schatten spendet.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) setzt sich für bessere Möglichkeiten ein, sich selbst zu schützen. Dazu zählen unter anderem mehr schattenspendende Plätze.

Schattenspendende Plätze schaffen

"Schatten ist nicht nur ein Zufluchtsort vor Hitze, sondern meist auch vor zu viel UV-Strahlung. Wir wissen, dass UV-Strahlung krebserregend ist und appellieren daher immer wieder an alle, starke Sonne zu meiden. Nicht immer ist das möglich. Der Klimawandel verschärft allerdings die Dringlichkeit:

Portrait Dr. Inge Paulini Dr. Inge PauliniBfS-Präsidentin Dr. Inge Paulini

  • Jeder, der sich selbst schützen möchte, sollte die Möglichkeit dazu haben.
  • Jeder, der Schatten sucht, sollte welchen finden können.

Das Bundesamt für Strahlenschutz setzt sich für die Schaffung von schattenspendenden Plätzen in Kindergärten, Schulen, aber auch auf öffentlichen Plätzen oder in Freizeiteinrichtungen ein", betont die Präsidentin des BfS, Inge Paulini.

Zahl der Hautkrebsneuerkrankungen steigt weiter

Der Klimawandel hat in dreierlei Hinsicht Auswirkungen auf die UV-Strahlung:

  • Mehr sonnige Tage führen zu mehr Tagen mit hohen UV-Werten,
  • schon im Frühjahr können je nach Wetterlage in der Atmosphäre sogenannte Mini-Ozonlöcher auftreten, die den UV-Index schon im April auf beachtliche Werte ansteigen lassen und
  • darüber hinaus erholt sich auch die Ozonschicht anscheinend nicht in dem Maße wie ursprünglich prognostiziert.

Das bedeutet, dass die UV-Belastung für jeden Einzelnen steigen kann und damit auch das Risiko für ernsthafte Erkrankungen der Haut und der Augen.

Das BfS arbeitet seit Jahrzehnten daran, UV-bedingten Erkrankungen und vor allem Hautkrebs mittels Forschung, Information und Vorbeugemaßnahmen entgegen zu wirken. Hochrechnungen auf Basis der Daten des Krebsregisters Schleswig-Holstein von 2018 zeigen allerdings, dass die Zahl der Hautkrebsneuerkrankungen weiter zugenommen hat. Demnach erkrankten 2015 rund 293.000 Menschen neu an Hautkrebs, davon etwa 258.000 an Hautkrebs hellen Typs und etwa 35.500 am schwarzen Hautkrebs, dem Melanom. Dies sind etwa zehn Prozent mehr als noch in 2013.

UV-Schutz verbessern

Gemeinsam mit den Partnern des UV-Schutz-Bündnisses hat das BfS Maßnahmen aufgelistet, um den UV-Schutz zu verbessern. Neben schattenspendenden Plätzen zählt dazu vor allem eine verbesserte öffentliche Information über die aktuelle UV-Belastung (UV-Index) mithilfe von Anzeigetafeln oder anderen modernen Medien überall dort, wo sich Menschen sonnen oder baden beziehungsweise sich lange in der Sonne aufhalten.

Zusätzlich soll das Thema noch stärker in relevanten Lehr-, Studien- und Ausbildungsplänen sowie in Fort- und Weiterbildungen verankert werden. Außerdem setzt sich das Schutz-Bündnis dafür ein, dass die Prävention UV-bedingter Erkrankungen rechtlich verankert wird.

Stand: 01.08.2018

Wie bewerten Sie diesen Artikel?

© Bundesamt für Strahlenschutz