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Richtfest auf dem Schauinsland

Neubau soll hochempfindliche Messtechnik zur Überwachung des Kernwaffenteststoppabkommens beherbergen

Neubau der BfS-Messstation auf dem Schauinsland Neubau der BfS-Messstation auf dem SchauinslandNeubau der BfS-Messstation auf dem Schauinsland

Für den Neubau an der BfS-Messstation auf dem Schauinsland bei Freiburg konnte am 11. April 2018 Richtfest gefeiert werden. Das neue Gebäude gliedert sich an das Haupthaus der internationalen Messstation an und wird unter anderem ein neues, hochempfindliches RASA (Radionuclide Aerosol Sampler and Analyzer)-Messgerät beherbergen.

Mithilfe der vollautomatischen RASA-Messtechnik können radioaktive Stoffe, die an Luftstaub gebunden sind, in feinsten Konzentrationen nachgewiesen werden. Die neue Messtechnik, die die bisherige aus dem Jahr 1999 ersetzt, wird in den kommenden Wochen aus den USA geliefert und installiert. Den Betrieb soll die neue Anlage Ende 2018 aufnehmen.

Nachhaltiges Bauen mit Weißtanne

Nötig wurde der Neubau, weil der Stahlcontainer, in dem die bisherige RASA-Messeinrichtung untergebracht ist, zu klein wurde und keine Erweiterung zulässt. Zur Unterbringung der neuen Messtechnik wurde eine eingeschossige Massivholzkonstruktion errichtet.

Geplant wurde der Neubau unter Beachtung der Kriterien des nachhaltigen Bauens und der Auflagen für das Bauen in einem Natur-, Landschafts- und Vogelschutzgebiet. Durch die Verwendung heimischer Weißtanne, die an der Luft auf natürliche Weise vergraut, fügt er sich auf harmonische Weise in das Landschaftsbild auf dem Berg im Schwarzwald ein. Neben den Wänden, dem Dach und der Fassade bestehen auch sämtliche Innenausbauten aus Weißtanne.

Über einen verglasten Übergang ist der Neubau direkt mit dem Hauptgebäude verbunden. Die Baukosten belaufen sich auf rund 500.000 Euro.

Messstation ist eingebunden in nationale und internationale Messnetze

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betreibt seit den 1950er Jahren auf dem Schauinsland eine Messstation für atmosphärische Radioaktivität. Heute ist die Station auch Teil des internationalen Messnetzes zur Überwachung des UN-Abkommens zum Kernwaffen-Teststopp (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty, CTBT). Weltweit gibt es 69 solcher Radionuklid-Messstationen.

Neben den hochempfindlichen Messeinrichtungen zur Spurenanalyse verfügt die Station auf dem Schauinsland über eine Vielzahl von Messapparaturen, mit denen online Messwerte im Rahmen des Notfallschutzes erhoben werden. In der Messstation auf dem Schauinsland wurden u.a. auch die radioaktive Wolke der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 und Spuren des Reaktorunfalls in Fukushima 2011 nachgewiesen.

Stand: 12.04.2018

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© Bundesamt für Strahlenschutz