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Zusammenhang neurodegenerative Erkrankungen und Magnetfeldexposition wird erforscht

Teilnehmer des Workshops zu möglichen Zusammenhängen niederfrequenter Magnetfelder mit neurodegenerativen Erkrankungen Workshop StromnetzausbauTeilnehmer des vom BfS veranstalteten internationalen Workshops in München

Auf einem internationalen Workshop in München haben Wissenschaftler aus mehreren Ländern vom 12. bis 14. Dezember 2017 über mögliche Zusammenhänge niederfrequenter Magnetfelder mit neurodegenerativen Erkrankungen beraten. Zu den Teilnehmern gehörten Ärzte, Biologen, Epidemiologen, Physiker und Elektrotechniker. Die Veranstaltung, die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) organisiert wurde, ist Teil des Forschungsprogramms Strahlenschutz beim Stromnetzausbau, das im Juli dieses Jahres ins Leben gerufen worden war.

Im Rahmen des Forschungsprogramms soll der Frage nachgegangen werden, ob durch die Einwirkung niederfrequenter Magnetfelder – also beispielsweise in unmittelbarer Wohnnähe zu Hochspannungsleitungen – ein erhöhtes Risiko für die Erkrankung an Alzheimer oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS) besteht. Zwar liefern epidemiologische Studien schwache Hinweise, dass es einen solchen Zusammenhang geben könnte, allerdings ist für beide Krankheiten kein biologischer Mechanismus bekannt, der einen möglichen Einfluss niederfrequenter Magnetfelder erklären könnte. Das Forschungsprogramm soll hier zur Aufklärung beitragen.

Neurodegenerative Erkrankungen: Alzheimer und Amyotrophe Lateralsklerose

Sowohl die Alzheimer Erkrankung als auch ALS treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Alzheimer ist die häufigste Form der Altersdemenz und verursacht viel Leid bei den Betroffenen und ihren Familien sowie weltweit hohe Kosten im Gesundheitswesen. ALS ist eine sehr seltene Erkrankung und hat in der Regel eine sehr ungünstige Prognose, das heißt die Lebenserwartung nach der Diagnose ist meist im Bereich weniger Jahre. Eine bekannte Ausnahme ist der Physiker Stephen Hawking, bei dem die Erkrankung schon in jungen Jahren diagnostiziert wurde und der mittlerweile 75 Jahre alt ist.

Da die Erkenntnisse in beiden Fällen aber widersprüchlich sind, soll hier weiter geforscht werden. Die Ergebnisse des Workshops werden im BfS ausgewertet und fließen in die weitere Planung des Themenfeldes ein.

Stand: 18.12.2017

© Bundesamt für Strahlenschutz