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Bundesamt für Strahlenschutz und Bundespolizei untersuchen Umweltradioaktivität in Sachsen und Thüringen

anfliegender Hubschrauber Hubschrauber 2014

Mit zwei Verbindungshubschraubern werden das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und die Bundespolizei (BPOL) vom 7. bis 9. Oktober 2014 Messungen zur Ermittlung der Umweltradioaktivität in Sachsen und Thüringen durchführen. Die Messungen finden im Rahmen regelmäßiger gemeinsamer nationaler und internationaler Übungen von BfS und BPOL statt.

In diesem Jahr werden Gebiete in der Umgebung von

  • Seelingstädt,
  • Zwickau,
  • Lengenfeld,
  • Schneeberg,
  • Freital und
  • Johanngeorgenstadt

überflogen und radiologisch kartiert, um den Fortschritt der Sanierung ehemaliger Uran-Abraumhalden zu dokumentieren. BfS und BPOL haben diese Gebiete bereits bei früheren Übungen in den Jahren 1997, 2003 und 2010 untersucht.

Zusätzlich wird am 9. Oktober das Betriebsgelände des Forschungsstandortes Rossendorf überflogen. Bereits für den 6. Oktober ist ein Testflug bei Seelingstädt geplant. Die Hubschrauber werden jeweils im Zeitraum zwischen 9 und 18 Uhr unterwegs sein. Die Flughöhe beträgt aus messtechnischen Gründen etwa 100 Meter.

Jährliche Messübungen

Die Radioaktivitätsmessung aus der Luft, die sogenannte Aero-Gammaspektrometrie, ermöglicht, große oder schwer zugängliche Gebiete innerhalb kurzer Zeit auf ihre radioaktive Belastung hin zu untersuchen. Zum Beispiel nach einem kerntechnischen Unfall bilden vom Hubschrauber aus erhobene Messdaten eine wichtige Grundlage, auf der die Katastrophenschutzbehörden der Bundesländer über die erforderlichen Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung entscheiden können.

Um die Einsatzbereitschaft der Aero-Gammaspektrometrie jederzeit sicherzustellen, werden seit mehr als 20 Jahren jährliche Messübungen durchgeführt. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen den Besatzungen der Bundespolizei und dem wissenschaftlich-technischen Personal des Bundesamtes für Strahlenschutz eingeübt und aufeinander abgestimmt.

Gesetzliche Grundlage

Das Bundesamt für Strahlenschutz ist nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz für die rasche und großräumige Radioaktivitätsmessung der Bodenoberfläche aus der Luft zuständig. Das Gesetz ist nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl erlassen worden, um im Fall von Ereignissen mit erheblichen radiologischen Auswirkungen die Strahlenbelastung der Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Das Bundesamt hält deshalb zur Umsetzung dieser Aufgabe insgesamt vier Messsysteme an den Standorten München und Berlin vor, die innerhalb einer Stunde in Hubschrauber der Bundespolizei eingebaut und anschließend in ein Untersuchungsgebiet verlagert werden können.

Weitere Informationen

Informationen über zurückliegende Messübungen und die eingesetzte Messtechnik finden Sie unter http://www.bfs.de/de/ion/anthropg/messuebungen.

Stand: 06.10.2014

© Bundesamt für Strahlenschutz