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König "Wir benötigen parteiübergreifenden Endlager-Konsens"

BfS-Präsident setzt sich für zügige Antwort auf die weltweit ungelöste Frage der Endlagerung ein. Mobile Ausstellung zur Endlagerung radioaktiver Abfälle in Stuttgart

Die Endlagerung radioaktiver Abfälle gehört zu den wissenschaftlich komplexen und gesellschaftlich kontrovers diskutierten Themen. Obwohl derzeit in der ganzen Welt 436 Kernkraftwerke in Betrieb sind, ist die Frage der Endlagerung der hochradioaktiven Abfälle noch immer ungelöst. Anlässlich der Container-Endlager-Ausstellung in Stuttgart (31.8 - 3.9. 2009) hat der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Wolfram König eine zügige Lösung dieses Problems gefordert. In Deutschland hat das BfS die gesetzliche Aufgabe, Endlager für alle radioaktiven Abfälle bereitzustellen.

"Wir benötigen einen partei- und legislaturübergreifenden Endlager-Konsens in dieser Frage", sagte König in Stuttgart. Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle sei nur unabhängig von Legislaturperioden zu lösen. Die Ausstellung bietet allen Interessierten kostenlos die Möglichkeit, sich einen schnellen Überblick zu verschaffen oder sich auch fundiert zu informieren. Das BfS hat die Ausstellung bereits u.a. in Berlin Hannover, München und Kiel präsentiert und ist dabei auf großes Interesse in der Bevölkerung gestoßen.

In den beiden Infocontainern der Ausstellung wird in einer multimedialen Erlebnistour ein "Schnellkurs" in Geologie, Physik und Strahlenschutz angeboten. Im Infocontainer I können Besucher mit einer Original-BfS-Messsonde selbst Radioaktivität messen. Ein Film zum Standort Gorleben erläutert die Geschichte des Erkundungsbergwerks. Animationen erklären anschaulich die geologische Entstehung unterschiedlicher Endlagermedien. Eine multimediale Darstellung stellt die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der bundesdeutschen Endlagerprojekte Asse, Morsleben, Schacht Konrad und Gorleben dar.

Container II bietet die virtuelle Möglichkeit, ein Bergwerk zu befahren. Anschließend können die Besucherinnen und Besucher unterschiedliche Gesteine wie Salz, Ton, Granit und Konrad-Erz "begreifen". Karten geben einen Überblick über die Endlagersuche in anderen Ländern und das weltweite Aufkommen des radioaktiven Abfalls aus Kernkraftwerken. Eine sogenannte "Zukunftsmaschine" zeigt, was bei der Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in Salz, Ton oder Granit im Verlauf von Hunderttausenden bzw. Millionen von Jahren geschehen kann.

Die Ausstellung soll es den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, sich mit den unterschiedlichen Facetten der Endlagersuche auseinanderzusetzen, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Weitere Informationen zur Endlagerung: http://www.bfs.de/de/endlager.

Öffungszeiten der Ausstellung:

31. August – 3. September 2009, 12-19 Uhr

Standort: Kronprinz- / Ecke Büchsenstr
Der Eintritt ist frei.

Hinweis: Aktuelle Informationen

Im Jahr 2016 hat der Gesetzgeber die Behördenlandschaft aktuellen Entwicklungen und Aufgaben angepasst. Die Aufgaben im Bereich der kerntechnischen Sicherheit und der Entsorgung radioaktiver Abfälle, die bis dahin zum Aufgabenspektrum des BfS gehörten, wurden auf das 2014 gegründete Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) sowie die 2016 gegründete Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) übertragen.

Aktuelle Informationen zu diesen Themen sind unter www.bfe.bund.de und www.bge.de zu finden.

Stand: 21.08.2009

© Bundesamt für Strahlenschutz