Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Monatliche Untersuchung des Trinkwassers in der Gemeinde Kissenbrück

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) überprüft ab sofort das Trinkwasser der Gemeinde Kissenbrück auf Radionuklide aus der nahegelegenen Schachtanlage Asse II bei Remlingen. Die erste Probe der nunmehr monatlichen Trinkwasseruntersuchungen des BfS wurde am 27. Januar 2009 im Beisein von Vertretern der Gemeinde, des Wasserversorgers LandE-Stadtwerke Wolfsburg GmbH & Co. KG (LSW) und des BfS genommen. Zukünftig wird die Probe von der Gemeinde jeweils am Monatsanfang selbst entnommen und dem BfS übergeben. Die Untersuchungsergebnisse sollen aktuell auf der Internetseite des BfS zur Asse veröffentlicht werden.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussionen um die Sicherheit der Schachtanlage Asse II bei Remlingen fragen sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Kissenbrück, ob ihr Trinkwasser noch bedenkenlos verzehrt werden kann. Die Gemeinde ist nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen, sondern wird über zwei lokale Brunnen, die in Richtung der Schachtanlage Asse liegen, mit Trinkwasser versorgt. Das Trinkwasser stammt aus Gesteinen der Oberkreide, die im Norden bis an den Asse-Höhenzug heranreichen. Es gibt daher Befürchtungen, dass möglicherweise Radionuklide aus dem Bereich der Schachtanlage Asse II bis in die Trinkwasserfassungen der Gemeinde Kissenbrück gelangen könnten.

Die chemische und biologische Qualität des Trinkwassers wird vom Versorger LSW entsprechend den gesetzlichen Anforderungen laufend überwacht. Eine Kontrolle auf Radionuklide wurde jedoch bislang nur einmal jährlich von einer unabhängigen Messstelle durchgeführt. Dabei wurden bisher keine erhöhten Radionuklidwerte festgestellt. Die Gemeinde äußerte daher die Befürchtung, dass die jährliche Überwachung möglicherweise nicht ausreicht, um Radionuklideinträge rechtzeitig zu erkennen. Bei der zweiten Sitzung der Arbeitsgruppe Umgebungsüberwachung der Schachtanlage Asse im Dezember 2008 forderte die Gemeinde Kissenbrück daher eine monatliche Untersuchung des Trinkwassers. Dies ist gesetzlich zwar nicht vorgeschrieben, aber aus Sicht des BfS ein verständlicher Wunsch. Das BfS hat sich daher bereit erklärt, das Trinkwasser der Gemeinde Kissenbrück ab sofort monatlich auf relevante Radionuklide zu untersuchen. Dabei sollen insbesondere die Radionuklide Cäsium-137 und Tritium gemessen werden. Diese wurden bereits in Salzlösungen der Schachtanlage Asse nachgewiesen und würden die Brunnen der Gemeinde Kissenbrück bei einer Freisetzung aus dem Bereich der Schachtanlage Asse zuerst erreichen.

Stand: 27.01.2009

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