Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Was wird aus der Asse?

Sicherheit für kommende Generationen

Die Bohrung über Tage

Die übertägige Erkundungsbohrung sowie die anschließenden Messungen sind 2014 abgeschlossen worden

Nach Erreichen einer Bohrtiefe von 900 Metern hat die Asse-GmbH die übertägige Erkundungsbohrung für den geplanten Bergungsschacht 5 abgeschlossen. Mit der Bohrung und weiteren sich anschließenden Messungen soll herausgefunden werden, ob sich der Bereich um den ausgewählten Ansatzpunkt für den Bau eines neuen Schachts eignet. Der geplante "Schacht 5" ist einer von mehreren wichtigen Projekt-Bausteinen für die Rückholung der Asse-Abfälle.

Geologen haben zudem Radarsonden in das Bohrloch abgesenkt. Die Daten sollen Erkenntnisse darüber liefern, wie das Salzgestein zwischen dem Bergwerk und dem möglichen Ansatzpunkt beschaffen ist. So lässt sich zum Beispiel ermitteln, ob die Salzschicht in ihrer Ausdehnung um den Ansatzpunkt herum groß genug ist oder ob mit unerwünschten Gas- und Wassereinschlüssen zu rechnen ist. Im Salzgestein rund um den neuen Schacht plant das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zusätzlich Infrastrukturräume für die Rückholung und Anbindungsstrecken zum bestehenden Grubengebäude mit den Einlagerungskammern.

Ob sich der ausgewählte Ansatzpunkt für den geplanten Schacht eignet, lässt sich erst nach weiteren Auswertungen und zusätzlichen Bohrungen unter Tage sagen. Diese sollen vom bestehenden Grubengebäude aus im Niveau der geplanten Anbindungsstrecken durchgeführt werden. Die Bohrarbeiten dazu begannen im Januar 2015. Wichtig für die abschließende Bewertung ist unter anderem, dass sich keine unerwünschten Gaseinschlüsse sowie Gesteinsschichten finden, über die später Wasser aus dem Deckgebirge in den Schacht eindringen könnte.

März 2014: Erkundungsbohrung erreicht Salzgestein

Foto mit Bohrkernen Belege für Salzgestein: Bohrkerne aus bis zu 450 Meter TiefeBelege für Salzgestein: Bohrkerne aus bis zu 450 Meter Tiefe

Anfang März 2014 ist die Bohrmannschaft in einer Tiefe von 444 Meter auf Salz gestoßen. Das belegen Bohrkerne, die regelmäßig gezogen werden. Dass der Salzspiegel erreicht wurde, stellt einen neuen wichtigen Bohrabschnitt dar.

Derzeit sind die Bohrarbeiten für ein geophysikalisches Messprogramm unterbrochen worden. Mit Sonden können Geologen weitere Erkenntnisse über das umliegende Gestein in einem Radius von mehren hundert Metern gewinnen. Parallel dazu untersuchen Wissenschaftler das Alter der Bohrkerne um festzustellen, ob das Zechsteinsalz erreicht worden ist. Im Zechsteinsalz befinden sich die Kammern und Strecken der Schachtanlage Asse II.

Die Bohrungen werden in den kommenden Wochen unter besonderen Schutzmaßnahmen fortgeführt, da das Salz gashaltig sein könnte. Dies ist ein in diesen Fällen übliches Verfahren. Ein so genannter Preventer, ein Schutzventil über dem Bohrloch, soll die Mitarbeiter vor eventuell gesundheitsschädlichen Gasen wie Schwefelwasserstoff schützen. Geplant ist eine Bohrtiefe der Erkundungsbohrung von 790 Meter.

Januar 2014: Erkundungsbohrung in 260 Meter neu angesetzt

Aktuell laufen die Bohrarbeiten zum dritten Bohrabschnitt, der in 260 Meter Tiefe neu angesetzt wurde. Die Ingenieure hoffen, ab einer Tiefe von etwa 420 Meter auf Salz zu stoßen. Dann werden die Arbeiten voraussichtlich leichter vorangehen als bislang. Allerdings ist die geologische Situation des Höhenzuges Asse für den Schachtbau anspruchsvoll. Wie das Gebirge genau geschichtet ist, lässt sich erst sagen, wenn Bohrkerne analysiert und Messungen im Bohrloch durchgeführt worden sind. Daher ist bei der Erkundung immer wieder mit Überraschungen zu rechnen.

In der Vergangenheit hatten Störungszonen und Klüfte im Gebirge für einige Schwierigkeiten bei den Bohrarbeiten der Asse GmbH und ihrer Auftragnehmer gesorgt. Anfang Juli 2013, knapp einen Monat nach Beginn der Bohrarbeiten, riss das Zementiergestänge, als Mitarbeiter der Asse GmbH den Bereich um das Bohrloch herum mit Beton stabilisieren mussten. Die Bergung des Gestänges war aufwändig, sodass die Bohrung mehrere Wochen lang ausgesetzt werden musste. Im September 2013 nahm die Asse GmbH die Erkundung wieder auf - bisher ohne weitere Probleme.

Dem neuen Abschnitt gingen umfängliche Stabilisierungsmaßnahmen voraus. Die Bohrmannschaft hatte das Bohrloch mit einer Rohrleitung verfestigt und um einige Zentimeter erweitert. Davor nutzten Geologen den Bohrstopp, um weitere Messungen im Bohrloch durchzuführen. Die Daten liefern wichtige Erkenntnisse über die Beschaffenheit und Struktur von Gestein und Gebirge.

Juni 2013: Beginn der Bohrarbeiten

Bohrung für neuen Schacht 5 gestartet - Blick  ins Bohrloch Bohrplatz für den neuen Schacht 5Bohrung für neuen Schacht 5 gestartet - Blick ins Bohrloch

Die Bohrarbeiten haben am 5. Juni 2013 begonnen. Zwischen einzelnen Bohrphasen finden im offenen Bohrloch geophysikalische Messungen statt. Die Messergebnisse liefern wichtige Informationen zum Beispiel über die Dichte des Gebirges und dienen der exakten Bestimmung von Schichtgrenzen.

Daneben werden in der Bohrung auch hydraulische Tests durchgeführt und Eigenschaften wie zum Beispiel die Durchlässigkeit und Wasserführung der Gesteine bestimmt. Außerdem werden an den Bohrkernen gebirgsmechanische Untersuchungen durchgeführt und in der Bohrung die Gebirgsspannungen mit Hilfe von hydraulischen Spannungsmessungen (in-situ) ermittelt. Gegen diese Gebirgskräfte muss der neue Schacht später ausgelegt werden.

Ziel der Erkundungsbohrung ist es zu untersuchen, ob sich die Annahmen zur geologischen Situation am Bohransatzpunkt bestätigen. Die geplante Endtiefe (Teufe) der Bohrung soll später bei ca. 790 m, ca. 40 m unter dem Niveau der Einlagerungskammern liegen.

Einrichtung des Bohrplatzes

Da der vorgeschlagene Bohrplatz in einem besonderen Landschaftsschutzgebiet (FFH) liegt, war für die Erkundung eine Ausnahmegenehmigung durch den Landkreis Wolfenbüttel nötig. Ebenfalls eine Genehmigung benötigte die Asse GmbH vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Die Behörde nahm den Betriebsplan für die Bohrungen und für die Einrichtung des Bohrplatzes ab.

Die ersten Bauarbeiten begannen im Winter 2012. Vor Beginn der Brut- und Setzzeit hatten Waldarbeiter die Fläche auf der Anhöhe "Auf dem Klaare" gerodet. Seltene Wildkräuter wurden vorschriftsgemäß umgepflanzt. Für die Errichtung des Bohrplatzes waren zudem vergleichsweise aufwändige Flächenabdichtungen zum Schutz des umliegenden FFH-Gebietes notwendig. Im April 2013 genehmigte das LBEG den Betriebsplan für die Erkundungsbohrung.

Die Asse GmbH hatte folgende Aufträge verteilt, um mit der Erkundung von Schacht beginnen zu können:

  • Bau der Zufahrtsstraße zum Bohrplatz,
  • Einrichtung des Bohrplatzes,
  • Ausführung der Erkundungsbohrung.
Stand: 18.08.2016

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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