Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Asse-Zutrittswässer: BfS berät Voraussetzungen für langfristigen Weiterbetrieb der Anlage

Hauptauffangstelle für Zutrittswässer auf der 658-Meter-Ebene (2014) Hauptauffangstelle für Zutrittswässer auf der 658-Meter-EbeneHauptauffangstelle für Zutrittswässer auf der 658-Meter-Ebene

Die Beseitigung des radiologisch unbelasteten Salzwassers, das täglich von außen in das Bergwerk Asse fließt, ist für den langfristigen und sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse zwingend notwendig. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) prüft und diskutiert dazu mehrere umweltschonende Varianten.

Bislang wird das Salzwasser in das ehemalige Bergwerk Mariaglück bei Celle gebracht. Eine von mehreren weiteren Möglichkeiten besteht darin, bereits bestehende Einleitstellen für Salzwasser zu nutzen. Das BfS unterhält eine solche Anlage beim ehemaligen Erkundungsbergwerk Gorleben an der Elbe. Bei den zu entsorgenden Salzwassermengen aus der Asse handelt es sich um derzeit zwischen 10 und 11 Kubikmeter am Tag, das entspricht einer Menge von rund 25 Badewannen.

Antrag beim Landesbergamt gestellt

Das BfS hat bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) des Landes Niedersachsen, einen Antrag für eine mengenmäßig streng begrenzte Abgabe von radiologisch unbelastetem Salzwasser aus der Asse in dieser Einleitstelle eingereicht. Gemeinsam mit Vertretern des Landkreises Lüchow–Dannenberg wurde dieser in einem ersten Gespräch beraten. Die zuständigen Behörden, das Landesbergamt und die Wasserschutzbehörde des Landkreises, werden prüfen, ob das Vorhaben alle wasser- und naturschutzrechtlichen Anforderungen erfüllt und genehmigt werden kann. Dabei müssen strenge Umweltstandards erfüllt werden, um negative Umweltauswirkungen auszuschließen.

Nutzung der bereits bestehenden Einleitstelle bei Gorleben

Das BfS verfügt bei Gorleben seit mehreren Jahren über eine Einleitgenehmigung für Salzwasser. Es handelt sich dabei um Regenwasser, das Salze aus der dort bestehenden Halde gelöst hat. Die Salzhalde ist bereits vor Jahren entstanden, als der Salzstock Gorleben erkundet wurde. Sie besteht unabhängig von dem zwischen Bund und Land vereinbarten Rückbau des Erkundungsbergwerkes. Daran ändert auch die zusätzliche Nutzung für das Asse-Salzwasser nichts.

Die Genehmigung bei Gorleben gilt für maximal 56.300 Kubikmeter Salzwasser im Jahr. Die Einleitung ist auf diese Menge begrenzt, um Umweltschäden durch einen erhöhten Salzgehalt des Gewässers zu verhindern. Die genehmigte Menge soll auch bei einer Einleitung von Salzwasser aus der Schachtanlage Asse nicht erhöht werden.

Eins zu 5 Millionen: Das Asse-Salzwasser im Verhältnis zur Elbe

Die Menge an Salzwasser, die in der Asse innerhalb eines Jahres anfällt und die abtransportiert wird, beträgt derzeit etwa 4.000 Kubikmeter. Um die Menge zu veranschaulichen, hat das BfS diese in Badewannen umgerechnet: Am Tag ergeben sich so etwa 25 gefüllte Badewannen. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg fließen hingegen an einem Tag etwa 129 Millionen Badewannen voll Elbwasser flussabwärts. Das Asse-Salzwasser steht zur Wassermenge der Elbe in einem Verhältnis von etwa eins zu fünf Millionen.

Asse-Salzwasser ist radiologisch unbedenklich

In die Schachtanlage Asse dringt täglich rund 12 Kubikmeter mit Salz gesättigtes Wasser. Den größten Teil der Menge, zwischen 10 und 11 Kubikmeter täglich, fängt das BfS oberhalb der Einlagerungskammern mit den radioaktiven Abfällen auf. Die Flüssigkeiten kommen daher nicht in Kontakt mit den in der Asse eingelagerten Abfällen und sind radiologisch unbelastet. Durch regelmäßige Messungen wird zusätzlich nachgewiesen, dass das Wasser radiologisch unbedenklich ist. Die dabei gemessenen Werte, beispielsweise für den radioaktiven Stoff Tritium, unterschreiten die Grenzwerte für Trinkwasser um das Zwanzigfache. Die Ergebnisse der Messungen können Bürgerinnen und Bürger im Internet abrufen.

Abtransport des Salzwassers ist Genehmigungsvoraussetzung für den Betrieb der Asse

Das Salzwasser muss regelmäßig abtransportiert werden, um den laufenden Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Der Nachweis, wohin das Salzwasser transportiert werden kann, ist daher auch Genehmigungsvoraussetzung für den weiteren Betrieb der Schachtanlage Asse.

Seit mehreren Jahren wird das Asse-Zutrittswasser in ein ehemaliges Bergwerk bei Celle transportiert. Mit dem Salzwasser unterschiedlicher Anlieferer wird die stillgelegte Anlage Mariaglück geflutet. Das Verfahren ist für ehemalige Gewinnungsbergwerke üblich. Der Vertrag mit dem Bergwerksbetreiber endet zum 31.12.2016, da die Aufnahmekapazität des Bergwerkes begrenzt ist. Das BfS prüft daher parallel verschiedene Möglichkeiten, wie sich das unbelastete Salzwasser umweltschonend entsorgen lässt. Die Einleitung des Salzwassers in die Elbe stellt eine von mehreren möglichen und derzeit parallel geprüften Varianten dar.

Weitere Informationen:

Infografik "Welche Lösung für die Lösungen" (S. 2):

Stand: 24.10.2016

© Bundesamt für Strahlenschutz