Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Asse Einblicke zum Schwerpunkt Wissen und Wahrheit

Wissen und Wahrheit: Sind das nicht ganz ähnliche Begriffe? Ist das Eine nicht die Grundlage des Anderen? Diese auch philosophischen Fragen führen direkt zur Asse. Dort kann man gut erkennen, dass es mehr als nur eine Wahrheit gibt, denn die Wahrheit hängt stets vom Auge des Betrachters ab. Dabei liegt das Wissen der überprüfbaren Fakten auf dem Tisch. Diese Ausgabe der "Asse Einblicke" beleuchtet und hinterfragt einige der geläufigsten Behauptungen über die Asse.

Wahrheiten gibt es viele, vor allem über die Schachtanlage Asse. Dass die Grube "einsturzgefährdet" sei, ist zum Beispiel eine solche Wahrheit. Diese Zustandsbeschreibung ist praktisch zum Selbstläufer geworden, zu einem festen Attribut wie beim "schiefen" Turm von Pisa.

Kluft zwischen Wissen und Wahrheit

Das Wissen der Standortüberwachung zeichnet jedoch ein anderes Bild. Es gibt Messungen, Zahlen und Werte, die überprüfbar sind und veröffentlicht werden. Nach jahrelangen Stabilisierungsmaßnahmen kann das Bergwerk nicht vollständig zusammenbrechen, sagen Experten. Es geht vielmehr nicht um den Einsturz der Anlage, sondern um Wasserzutritte. Bei unkontrollierbaren Zuflüssen könnte die Grube absaufen und radioaktive Stoffe in die Umwelt gelangen. Die Bergung der Abfälle bietet den bestmöglichen Schutz und wird daher als Stilllegungsvariante verfolgt.

Die Asse ist ein Paradebeispiel für diese Art Unwucht zwischen dem, was ist, und dem was man zu wissen glaubt. In der vorliegenden Ausgabe der Asse Einblicke hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) neun solcher Beispiele aufgegriffen und kritisch hinterfragt:

  • "Die Asse ist einsturzgefährdet"
    "Keiner weiß, was in der Asse liegt"
  • "Rund um die Asse gibt es mehr Krebs"
  • "Die Faktenerhebung verzögert die Rückholung"
  • "An der Asse kann kein neuer Schacht gebaut werden"
  • "Die Notfallvorsorge verhindert die Rückholung"
  • "Weil keiner den Asse-Müll haben will, bleibt er unten"
  • "Wenn die Asse absäuft, ist ganz Norddeutschland betroffen"
  • "Die Asse beweist: In Salz kann man nicht endlagern"

Konsequenzen für Politik und Behörden

Viele dieser Behauptungen spiegeln die Ängste der Menschen in der Region wider. Darauf müsse die Politik antworten, rät der Staatsrechtler Hans Peter Bull im Interview dieser Ausgabe. Das bedeute nicht, dass Politiker und Verwaltungsleute unbegründete Ängste bestärken oder gar zur Grundlage von Entscheidungen machen sollten. "Wer den Menschen nur nach dem Munde redet, hat wenig Respekt vor ihnen", sagt Bull.

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Stand: 21.11.2015

© Bundesamt für Strahlenschutz