Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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"Mir ist die Unwahrheit gesagt worden"

Der frühere Bundesforschungsminister Volker Hauff (SPD) im Gespräch mit der ASSE EINBLICKE

"Wir alle sind falschen Erwartungen erlegen", sagt der frühere Bundesforschungsminister Volker Hauff (SPD) selbstkritisch im Rückblick darauf, wie sorglos die Atomabfälle zwischen 1967 und 1978 in die Schachtanlage Asse eingelagert worden sind.

Wassereinbruch in die Asse wurde noch 1972 offiziell ausgeschlossen, obwohl das schon 1964 bekannt war

Bereits 1964 habe es Schriftstücke gegeben, die einen Wassereinbruch in die Asse nicht ausgeschlossen hätten. 1972 sei ihm aber noch in seiner Funktion als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Forschung und Technologie versichert worden, dass das Eindringen von Wasser mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden könne. "Mir und auch meinen Amtsvorgängern ist die Unwahrheit gesagt worden", stellt Hauff in der neusten Ausgabe des ASSE EINBLICKE dar, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) an diesem Wochenende veröffentlicht.

Erst 2007 sei ihm aus der Presse das ganze Ausmaß des Dilemmas der Asse klargeworden.

Beteiligte von damals müssten Stellung beziehen

Die Erkenntnisse über die Gründe für die Asse-Katastrophe müssten an die Öffentlichkeit, fordert Hauff in einem Gespräch mit dem Historiker Detlev Möller, der seine Doktorarbeit über das Endlager Asse geschrieben hat. "Es wäre ganz wichtig, wenn die Beteiligten von damals Stellung nehmen würden", sagt Möller. "Mich hat schon immer gestört, wie wenig deutsche Wissenschaftler bereit sind, über ihre Verstrickung in Fehlentwicklungen zu reden", ergänzt Hauff. Bei seinen Besuchen in der Asse habe es nie einen Hinweis auf einen Wassereinbruch gegeben. Das sei schlicht verschwiegen worden.

Es sei Zeit, den vorauseilenden Gehorsam in den Allianzen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in einem Forschungsprojekt zu untersuchen.

Infografik der Asse Einblicke 17 Wie das Zwischenlager aussehen könnteWie das Zwischenlager aussehen könnte (Asse Einblicke 17)

Das ganze Gespräch in der 17. Ausgabe der ASSE EINBLICKE

Das ganze Gespräch zwischen Volker Hauff und Detlev Möller ist in der 17. Ausgabe der ASSE EINBLICKE veröffentlicht, die am 5. und 6. Mai in der Region rund um die Asse den Zeitungen beiliegt.

In der Infografik zeigt das BfS auf, wie das Asse-Zwischenlager aussehen könnte.

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Asse Einblicke 17

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Stand: 05.05.2012

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