Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Sogenannte Störfallliste Asse

Am Montagabend, den 4.5.2009, erreichten das BfS Anfragen der Presse, in denen auf ein Schreiben des niedersächsischen Umweltstaatssekretärs Stefan Birkner an den BfS-Präsidenten Wolfram König vom gleichen Tag Bezug genommen wurde. Gefragt wurde nach einer "Störfallliste" für die Asse. Eine solche Liste von Störfällen nach der Atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung liegt dem BfS nicht vor.

Das Schreiben des Staatssekretärs, das am Montag an die Presse verteilt wurde, ging am Dienstagmorgen per Telefax im BfS ein. Dem Schreiben liegt eine "Liste über Betriebsstörungen bei der Einlagerung, Stand 15.12.2008" bei, die noch vom alten Betreiber Helmholtz Zentrum München (HMGU) erstellt wurde.

Diese Liste wurde vom HMGU im Zusammenhang mit dem Entwurf eines Antrags nach §7 Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) erstellt und ging auch dem BfS als künftigem Betreiber zu. Sie erstreckt sich über Ereignisse in der Zeit von 1968 bis 1980, in der das Land Niedersachsen die Aufsicht über die Asse führte. Die aufgeführten wichtigen Ereignisse sind, soweit sie Auswirkungen auf das Endlager hatten, in verschiedenen Berichten reflektiert und veröffentlicht. Sie werden im Rahmen des jetzt vom BfS als neuem Betreiber zu stellenden Antrags nach §7 StrlSchV bewertet.

Die Liste weist jedoch erhebliche Mängel auf, vor allem hinsichtlich ihrer Vollständigkeit. So ist beispielsweise ein wesentliches Ereignis nicht aufgeführt, wie der Transportunfall von 1973, über den schon vorher im Statusbericht vom 01.09.2008 berichtet worden war. Dieser Unfall hatte damals zu erheblichen Kontaminationen geführt.

Das BfS ist wie gewünscht dem Niedersächsischen Umweltministerium gerne behilflich, Vorgänge bei der Aufsicht des Landes über den Betrieb der Asse aufzuarbeiten. Offensichtlich liegt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde kein Überblick über die in der Vergangenheit auf der Asse stattgefundenen Störfälle und Betriebsstörungen vor.

Stand: 05.05.2009

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