Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie beauftragte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, die Verfüllung der Schachtanlage Asse II bis zum Ende der Betriebsphase unter geowissenschaftlichen Gesichtspunkten begleitend zu begutachten. Nach der Novellierung des Atomgesetzes und der Überführung der Schachtanlage in ein Endlager erfolgt die Begleitung für das Landesamt ausschließlich unter bergrechtlichen Aspekten ohne Berücksichtigung atomrechtlicher Belange. Hiermit wird die Begutachtung für das Jahr 2011 vorgelegt. Zur Begutachtung standen markscheiderische, geotechnische und geophysikalische Messergebnisse der Standortüberwachung Asse sowie numerische Untersuchungen zur Verfügung.
Verschiedene Messergebnisse zeigen, ausgelöst durch die Verfüllung der Südwestflanke, einen anhaltenden Rückgang der Verformungen auf. Dennoch ist das Tragsystem der Südwestflanke hoch belastet, mit Verformungsraten, die weiterhin mit Schädigungen des Deck- und des Salinargebirges verbunden sind, einschließlich des steigenden Risikos einer progressiven Entwicklung des Deckgebirgszuflusses. Im Laufe der Zeit hat sich im Tragverhalten ein labiles dynamisches Gleichgewicht eingestellt, das empfindlich auf Veränderungen reagiert. Die Gebirgsschädigungen ziehen Infrastrukturräume in der Südwestflanke in Mitleidenschaft, was vermehrt zu Einschränkungen der Gebrauchstauglichkeit dieser Räume führen wird und letztlich eine Verlagerung der Infrastruktur in standfeste Grubenbereiche erfordert.
Durch die gebirgsmechanisch sinnvolle Verfüllung von nicht mehr genutzten Hohlräumen im Rahmen der Notfallplanungen werden Standorte von Messstationen in ihrer Zugänglichkeit eingeschränkt. Außerdem ist eine Alterung und Schädigung von Messsystemen zu verzeichnen. Der Hauptbetriebsplan sieht deshalb die Aufstellung eines Konzepts zur Aufrechterhaltung des hohen Standards der Standortüberwachung vor, um dem hohen Stellenwert der Messungen als Basis für sicherheitsrelevante Entscheidungen weiterhin gerecht zu werden.
Ersteller/-in: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover