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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Radioaktivität in Lebensmitteln

Radionuklide haben zum Teil ähnliche chemische Eigenschaften wie Nährstoffe. Pflanzen und Tiere nehmen deshalb mit den Nährstoffen, die sie zum Wachstum benötigen, auch Radionuklide auf. Die Höhe der spezifischen Aktivitäten in Nahrungsmitteln hängt ab

  • vom Radioaktivitätsgehalt der Quellmedien (Böden, Wasser),
  • der Verfügbarkeit der Nährstoffe und der übrigen Stoffe aus Boden und Wasser sowie
  • von anderen Gegebenheiten im Lebensraum der Tiere und Pflanzen.

Nahrungsmittel können auch über die Luft radioaktiv kontaminiert werden. Zum Beispiel können sich die Folgeprodukte des gasförmigen Radon-222 auf Blattoberflächen ablagern und in die Blätter aufgenommen werden. Zusätzlich zur natürlichen Radioaktivität können auch Radionuklide künstlichen Ursprungs in die Nahrungskette gelangen, etwa in Folge des weltweiten Fallouts aus oberirdischen Kernwaffentests oder durch Reaktorunfälle.

Im Rahmen des Integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Umweltradioaktivität (IMIS) werden landwirtschaftliche Produkte aus inländischer Erzeugung sowie Trinkwasser regelmäßig beprobt.

Gemüse und Obst

Radionuklide in Lebensmitteln

Alle Nahrungsmittel enthalten natürliche Radionuklide. Darüber hinaus führten insbesondere der Reaktorunfall von Tschernobyl und die oberirdischen Kernwaffentests zu künstlichen Radionukliden in Nahrungsmitteln. Die natürliche Radioaktivität in Nahrungsmitteln, die zur Strahlenbelastung des Menschen beiträgt, ist hauptsächlich durch das Kaliumisotop Kalium-40 und die langlebigen Radionuklide der Uran-Radium-Zerfallsreihe und der Thorium-Zerfallsreihe bedingt. Von den künstlichen Radionukliden ist vor allem Cäsium-137 für die Strahlenbelastung des Menschen wichtig.

Paranüsse vor einer Schale

Natürliche Radioaktivität in der Nahrung

Mit den zur Ernährung aus dem Boden aufgenommenen essentiellen Elementen gelangen auch radioaktive Stoffe in die Pflanzen und damit in die Nahrungskette. Kenntnisse zum Gehalt der natürlichen radioaktiven Stoffe in Nahrungsmitteln sind erforderlich, um die aus der Nahrungsaufnahme resultierende Strahlenbelastung für den Menschen abzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass bei der Gesamtnahrung keine bedeutsamen Unterschiede zwischen einzelnen Regionen Deutschlands auftreten.

Wasser fließt aus einer Flasche in ein Glas

Radionuklide in Mineralwässern

Natürliche Wässer wie Grund- und Quellwässer enthalten neben anderen Mineralien in Spuren stets auch natürliche radioaktive Stoffe. Dies gilt für Trinkwässer und für Mineralwässer, die häufig aus sehr tief liegenden Wasservorkommen gefördert werden und damit einen höheren Mineralisierungsgrad aufweisen.

Silhouette von Löffel und Gabel

Dosisbeitrag durch Ernährung

In allen Nahrungsmitteln ist ein bestimmter Gehalt natürlicher Radionuklide vorhanden, der beim Verzehr eine innere Strahlenbelastung des Menschen bewirkt. Sie lässt sich aus dem Radionuklidgehalt und seiner altersabhängigen biologischen Wirkung im Organismus sowie den Verzehrsraten errechnen. Im Mittel beträgt sie in Deutschland 0,3 Millisievert pro Jahr, wie Untersuchungen ergaben.

Wildschwein auf Nahrungssuche

Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret

Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl noch immer stark mit Cäsium-137 belastet. Der Süden Deutschlands – vor allem Südbayern und der Bayerische Wald – sind davon besonders betroffen.

Wasserspeicher: WasserwerkQuelle: © Joachim Donath

Radionuklide im Trinkwasser

Der im Februar 2017 erschienene "Leitfaden zur Untersuchung und Bewertung von radioaktiven Stoffen im Trinkwasser bei der Umsetzung der Trinkwasserverordnung" legt die Grundlagen für eine umfassende Überprüfung der Wasserqualität im Hinblick auf radioaktivitätsbezogene Parameter.

© Bundesamt für Strahlenschutz