Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Endlager KonradDie hydrogeologische Situation

Ein wichtiges Kriterium für die Endlagerung ist, dass die radioaktiven Abfälle keine Verbindung zum Grundwasser haben. Diese Gegebenheiten sind bei Konrad erfüllt: mächtige Schichten aus Tongestein decken die Grube gegen Grundwasser ab.

Endlager KonradHistorie: Vom Erzlager zum Endlager

Die Grube Konrad hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Dass das Eisenerzvorkommen überhaupt entdeckt wurde, war einem Zufall zu verdanken: Bei einer Erdölaufschlussbohrung fand sich kein Öl, dafür aber Eisenerz.

Endlager KonradFossile Wässer in Konrad

Gegen Grundwasser ist das Endlager durch toniges Gestein abgedichtet. Vorhandene Wässer sind Einschlüsse aus der Entstehungszeit der Erzlagerstätte.

Endlager KonradGenehmigung und rechtliche Grundlagen

Von der Idee, Konrad als Endlager für Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung zu nutzen, bis zum Beginn seiner Umsetzung, war es ein langer Weg. Allein die Genehmigung, der sogenannte Planfeststellungsbeschluss, dauerte rund 20 Jahre.

Endlager KonradDie Eisenerzlagerstätte

Die Schachtanlage Konrad ist das jüngste der ehemaligen Eisenerzbergwerke im Raum Salzgitter. Die Eisenerzlagerstätte des Gifhorner Troges erstreckt sich über eine Länge von etwa 60 Kilometern und einer Breite von 8 bis 15 Kilometern.

EinlagerungAnlagen über Tage

Die Tagesanlagen der Schachtanlage Konrad in Salzgitter-Bleckenstedt wurden vor Beginn des Schachtabteufens, beziehungsweise unmittelbar danach in den 1950er und 1960er Jahren errichtet. Seit 2007 finden umfangreiche Baumaßnahmen zur Errichtung des Endlagers statt.

Endlager KonradGebirgsmechanik und Seismologie

Der Standort Konrad liegt in einer tektonisch sehr ruhigen Zone Deutschlands. Die letzten relevanten tektonischen Bewegungen in der Umgebung des Standorts fanden vor etwa fünf Millionen Jahren statt.

Endlager KonradDie geologische Beschaffenheit Konrads

Das Eisenerzvorkommen der Schachtanlage Konrad, in dem radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung eingelagert werden sollen, entstand vor etwa 150 Millionen Jahren im Erdzeitalter des Jura.

Endlager KonradDie Eignung Konrads als Endlager

In 800 bis 1.300 Meter Tiefe der Schachtanlage Konrad befinden sich eisenhaltige Gesteinsschichten, in denen die radioaktiven Abfälle endgelagert werden sollen. Die Grube ist für ein Eisenerzbergwerk außergewöhnlich trocken. Die darüber liegende, 160 bis 400 Meter dicke Deckschicht aus Tonsteinen dichtet die Grube gegen das oberflächennahe Grundwasser und den Stichkanal Salzgitter ab.

Radioaktive AbfälleRadioaktivität und Strahlung

Als Radioaktivität bezeichnet man die Eigenschaft bestimmter Atomkerne (Radionuklide), sich ohne äußere Einwirkung selbst in andere Kerne umzuwandeln. Dabei wird energiereiche Strahlung (Alpha-, Beta-, Gamma- oder Neutronenstrahlung) ausgesendet. Es gibt sowohl in der Natur vorkommende, natürliche Radionuklide als auch durch kernphysikalische Prozesse erzeugte künstliche Radionuklide.

Radioaktive AbfälleTransporte zum Endlager Konrad

Bis jetzt steht in Deutschland kein betriebsbereites, genehmigtes Endlager für radioaktive Abfälle zur Verfügung. Aber bereits heute lagern große Mengen radioaktiver Abfälle in dezentralen Zwischenlagern. Für den zukünftigen Betrieb des Endlagers Schacht Konrad ist es selbstverständlich, mögliche Risiken, die von der Anlieferung radioaktiver Abfälle ausgehen könnten, zu untersuchen und möglichst umfassende Kenntnis zu haben – unabhängig von der Tatsache, dass das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weder die Transporte durchführt noch diese genehmigt.

Radioaktive AbfälleZwischenlagerung radioaktiver Abfälle

Die Endlagerung aller in Deutschland angefallenen und noch anfallenden radioaktiven Abfälle erfolgt in Deutschland. Bis jetzt steht in Deutschland kein betriebsbereites genehmigtes Endlager für radioaktive Abfälle zur Verfügung. Daher werden anfallende radioaktive Abfälle in eigens dafür errichteten Lagerhallen, sogenannten Zwischenlagern, bis zu ihrer Endlagerung aufbewahrt.

UmbauDauer des Umbaus von Schacht Konrad zu einem Endlager

Bis 2022 soll der Umbau von Schacht Konrad zu einem Endlager abgeschlossen sein. Diesen Termin hat die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe mbH (DBE) dem BfS mitgeteilt. Das Unternehmen ist mit dem Umbau beauftragt. Das BfS hat darauf hingewiesen, dass dieser Termin zu halten sei und der Gesellschaft dafür seine Unterstützung angeboten.

Radioaktive AbfälleProduktkontrolle der Abfälle

Zur Gewährleistung der Sicherheit werden die radioaktiven Abfälle vor der Endlagerung diversen Prüfverfahren unterzogen. Dabei hat sich eine Kombination aus Kontrolle der Konditionierung (endlagergerechte Verpackung) und Stichprobenprüfung bewährt.

Radioaktive AbfälleEntstehung radioaktiver Abfälle

Im Endlager Schacht Konrad dürfen laut Planfeststellungsbeschluss 303.000 Kubikmeter radioaktiver Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung (schwach- und mittelradioaktive Abfälle) eingelagert werden. Das sind etwa 50 Prozent aller deutschen radioaktiven Abfälle. Diese beinhalten aber nur rund 1 Prozent der Gesamtaktivität.

SicherheitSicherheitsanalysen für Konrad

Der Schutz von Mensch und Umwelt hat höchste Priorität. Aus diesem Grund wurden im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für das Endlager Konrad umfangreiche Sicherheitsbetrachtungen angestellt.

Endlagerung: Neuordnung der Organisationsstruktur

Bei den im Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung geplanten Veränderungen geht es grundsätzlich darum, die Organisationen und Behörden so zu strukturieren, dass künftige Aufgaben wie die Standortsuche für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle erfolgreich realisiert werden können. Ziel ist außerdem, die Organisationsstrukturen in bestehenden Bereichen zu verbessern und eine eindeutige Zuordnung von Zuständigkeiten und Aufgaben im Bereich der Endlagerung zu gewährleisten.

UmbauKosten und Kostenverteilung des Endlagerprojekts Schacht Konrad

Kosten für die Endlagerung radioaktiver Abfälle fallen sowohl bei der Planung, der Durchführung des Genehmigungsverfahrens, der Errichtung als auch dem Betrieb und der Stilllegung eines Endlagers an.

Endlager KonradDie Notwendigkeit von Schacht Konrad

Eine Erweiterung von Schacht Konrad steht aus Sicht des Betreibers nicht zur Diskussion und ist nicht geplant. Die Sicherheit wurde und wird nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik bewertet. Die zuständigen Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden haben bislang keine Sicherheitsmängel gemeldet. Eine Verhinderung der Inbetriebnahme von Konrad nach über 35 Jahren Vorlaufzeit ohne konkrete Hinweise auf Sicherheitsmängel würde zu einer jahrzehntelangen Verzögerung der sicheren Endlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle führen.

SicherheitGeologische Langzeitprognose

Die geologischen Ereignisse der Vergangenheit lassen Rückschlüsse auf mögliche in Zukunft eintretende Vorgänge ziehen. Für die Sicherheit des Endlagers Konrad wurden geologische Ereignisse untersucht, die aufgrund eines möglichen Auftretens in Zukunft Einfluss auf den Standort Konrad haben könnten.

SicherheitSichere Einhaltung der Grenzwerte

Der Grenzwert der Strahlenbelastung eines Menschen ist durch die Strahlenschutzverordnung festgelegt. Er beträgt für Einzelpersonen der Bevölkerung 1 Millisievert pro Jahr. Das ist ungefähr die Hälfte der natürlichen in Deutschland vorkommenden Strahlenbelastung.

SicherheitÜberwachung der Umgebung des Endlagers

Vor und während des Betriebes des Endlagers wird die Umgebung Konrads messtechnisch überwacht. So kann sichergestellt werden, dass die Emissionen und Immissionen des Endlagers innerhalb beziehungsweise unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte bleiben.

SicherheitMögliche Störfallszenarien

Neben der Sicherheitsanalyse des bestimmungsgemäßen Betriebes wurden Störfallanalysen durchgeführt. Den Szenarien wurden technisches oder menschliches Versagen oder gebirgsmechanische Einwirklungen zu Grunde gelegt. Auf dieser Basis wurden mögliche Freisetzungen radioaktiver Stoffe berechnet. Die hypothetisch angenommenen Störfälle zeigen, dass sich keine ernsten radiologischen Konsequenzen für die Bevölkerung in der Umgebung ergeben würden.

SicherheitZusätzliches Programm zur Umgebungsüberwachung Konrads

Die Landwirte im Einzugsgebiet von Schacht Konrad sorgen sich um die mögliche radiologische Belastung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Aus diesem Grunde installierte das Bundesamt für Strahlenschutz schon vor der Inbetriebnahme eine zusätzliche Umgebungsüberwachung für den Schacht Konrad.

SicherheitÜberwachung der Strahlenintensität

Das BfS betreibt auf Grundlage des Strahlenschutzvorsorgegesetzes ein bundesweites Messnetz zur großräumigen Ermittlung der natürlichen Strahlenbelastung durch kontinuierliche Messung der Gamma-Ortsdosisleistung (ODL). Auch auf dem Gelände von Schacht Konrad hat das BfS bereits vor Inbetriebnahme Messsonden installiert.

Endlager KonradDer Betreiber

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist eine wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) mit Hauptsitz in Salzgitter. Es arbeitet für die Sicherheit und den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch ionisierende und nichtionisierende Strahlung.

Endlager KonradBeteiligte Akteure bei der Errichtung des Endlagers

Während dem BfS die Rolle des Betreibers und Bauherrn und damit die Gesamtverantwortung obliegt, führt die DBE im Auftrag des BfS die Planung und bauliche Errichtung des Endlagers Konrad durch. An der komplexen Aufgabe der Errichtung des Endlagers Konrad ist eine Vielzahl weiterer Akteure beteiligt.

Endlager KonradEndlagerüberwachung sicherstellen

Das BfS genehmigt sich in keinem Fall seine Arbeiten selbst. Es wird bei Endlagern vielmehr von mehreren Institutionen gleichzeitig umfassend kontrolliert und beaufsichtigt.

Endlager KonradEndlagerung: Akteure und Verantwortlichkeiten

In Deutschland ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für das Endlager Morsleben, die Schachtanlage Asse, das Endlagerprojekt Konrad und das Bergwerk Gorleben zuständig. Während in Morsleben und in der Asse bereits radioaktive Abfälle lagern, wurden die Erkundungsarbeiten am Standort Gorleben mit In-Kraft-Treten des Standortauswahlgesetzes am 27. Juli 2013 beendet. Konrad hingegen wird derzeit zum Endlager umgerüstet und ist das bisher einzige Endlager, das nach Atomrecht genehmigt wurde.

Radioaktive AbfälleKonditionierung und Behälter

Radioaktive Abfälle werden besonders behandelt und verarbeitet, bevor sie in ein Endlager kommen. Diese Behandlung und Verpackung der radioaktiven Abfälle wird Konditionierung genannt. Um alle Arten radioaktiver Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmentwicklung gleichermaßen sicher zu verpacken und die Endlagerungsbedingungen einzuhalten, stehen je nach Konsistenz, Größe und Beschaffenheit des Abfallguts verschiedene Verfahren beziehungsweise Anlagen zur Konditionierung zur Verfügung.

Endlager KonradEndlagerungsbedingungen für Konrad

Aus den sicherheitsanalytischen Untersuchungen ergeben sich Anforderungen, die bei der zukünftigen Ablieferung der endzulagernden Abfallgebinde erfüllt sein müssen. Diese Anforderungen wurden in den Endlagerungsbedingungen Konrad umgesetzt. Die Annahmebedingungen für Schacht Konrad sind seit 2002 festgelegt und allen Beteiligten bekannt. Ihre Einhaltung wird im Rahmen der Produktkontrolle überprüft.

UmbauChronik des Umbaus

Hier finden Sie eine kleine Auswahl der bisherigen Umrüstungsarbeiten über und unter Tage auf Konrad von Beginn der Umbauarbeiten 2007 bis heute.

Endlager KonradAbfallspezifische und wasserrechtliche Nebenbestimmungen für Konrad

Der Planfeststellungsbeschluss zum Endlager Konrad enthält im Anhang 4 die gehobene wasserrechtliche Erlaubnis (GWE). Darin wird die einzulagernde Menge der in den radioaktiven Abfällen enthaltenen nichtradioaktiven schädlichen Stoffen begrenzt.

Endlager KonradKonrad im Überblick

Schacht Konrad, ein stillgelegtes Eisenerz-Bergwerk im Stadtgebiet Salzgitter, wird derzeit zum Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung umgerüstet. Rund 90 Prozent der in Deutschland anfallenden radioaktiven Abfälle gehören in diese Kategorie, sie beinhalten aber nur etwa 1 Prozent der gesamten Radioaktivität allen Abfalls.

EinlagerungDas geplante Endlager Konrad

Deutschland hat sich für eine wartungsfreie und sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle in tiefen, stabilen geologischen Formationen entschieden. Endlager in tiefengeologischen Schichten wie das Endlager Konrad befinden sich mehrere hundert Meter unter der Erdoberfläche und sind von der Biosphäre über lange Zeiten isoliert.

EinlagerungGeplante Einlagerung

Bis es zur Einlagerung kommt, müssen noch viele Vorbereitungen getroffen werden. Danach wird die Einlagerung nach einem festen Schema erfolgen.

EinlagerungAnlagen unter Tage

Auch unter Tage laufen die Vorbereitungen für die spätere Einlagerung von schwach- und mitteradioaktiven Abfällen. Dazu müssen über 800 Meter unter der Erde noch viele Grubenbaue erstellt werden.

UmbauBaudokumentation

Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Baumaßnahmen bis zur Fertigstellung des Endlagers Konrad. Wöchentlich informieren wir Sie über die aktuellen Arbeiten über und unter Tage.

© Bundesamt für Strahlenschutz