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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Radioaktive Stoffe in Baumaterialien

Radioaktive Stoffe in Baumaterialien können natürlichen Ursprungs sein. Radon ist dabei von besonderer Bedeutung. In einigen Rückständen aus industriellen Prozessen reichern sich natürliche radioaktiven Stoffe an. Sie kommen zum Teil als Sekundärrohstoff im Bauwesen zum Einsatz.

Baumaterial: Pflastersteine

Radionuklide in Baustoffen

Natürliche Radionuklide in Baustoffen führen durch die von ihnen ausgehende Gammastrahlung und die Inhalation des in die Räume freigesetzten Radons zu einer Strahlenexposition. Der Mittelwert der durch die natürlichen Radionuklide in den Baustoffen bedingten Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) in Gebäuden beträgt rund 80 Nanosievert pro Stunde. Werte der ODL über 200 Nanosievert pro Stunde sind selten. Die in Deutschland in großen Mengen traditionell verwendeten Baustoffe sind im Allgemeinen nicht die Ursache für erhöhte Strahlenexpositionen durch Radon in Gebäuden.

Granitplatten im Haushalt

Zeitungen berichteten in der Vergangenheit über Granit im Haushalt als Quelle einer möglichen Strahlenbelastung. Natursteine und andere Baumaterialien enthalten die natürlichen Radionuklide Uran-238, Thorium-232 und deren Zerfallsprodukte sowie das Kalium-40. Als Zwischenprodukt der Zerfallsreihe des Urans-238 entsteht über Radium-226 das radioaktive Edelgas Radon-222 (Halbwertzeit 3,8 Tage). Der Anteil des Radons aus Baumaterialien und Natursteinen in Wohnungen ist in den meisten Fällen allerdings klein gegenüber dem Radon aus dem Boden.

Innenraum mit Lehmputz

Lehm als Baumaterial

Übliche mineralische Baumaterialien für Häuser wie Beton, Ziegel, Gips und Porenbeton enthalten natürliche Radionuklide. Derzeit wird die Frage diskutiert, ob als Baumaterial verwendeter ungebrannter Lehm zu einer gesundheitlich bedenklichen Strahlenbelastung führen kann, da ungebrannter Lehm das radioaktive Gas Thoron in die Raumluft abgeben kann. Anders als bei Radon, dessen Vorkommen in Wohnräumen und dessen gesundheitlichen Wirkungen gut erforscht sind, sind beim Thoron aber weitere Untersuchungen erforderlich, um seine gesundheitliche Bedeutung sicher bewerten zu können.

© Bundesamt für Strahlenschutz