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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Radioaktivität in der Umwelt

Radioaktivität ist überall in der Umwelt anzutreffen. Sie kann natürlichen oder künstlichen Ursprungs sein.

Wo kommt Radioaktivität in der Umwelt vor?

Radionuklide sind in der Umwelt überall anzutreffen. Grundsätzlich ist jeder Mensch auf der Erde auf natürliche Weise ionisierender Strahlung ausgesetzt. Niemand kann sich ihr entziehen. Ursache dafür sind Quellen, die in der Natur unabhängig vom Menschen entstanden sind und existieren.

Gemüse und Obst

Radionuklide in Lebensmitteln

Alle Nahrungsmittel enthalten natürliche Radionuklide. Darüber hinaus führten insbesondere der Reaktorunfall von Tschernobyl und die oberirdischen Kernwaffentests zu künstlichen Radionukliden in Nahrungsmitteln. Die natürliche Radioaktivität in Nahrungsmitteln, die zur Strahlenbelastung des Menschen beiträgt, ist hauptsächlich durch das Kaliumisotop Kalium-40 und die langlebigen Radionuklide der Uran-Radium-Zerfallsreihe und der Thorium-Zerfallsreihe bedingt. Von den künstlichen Radionukliden ist vor allem Cäsium-137 für die Strahlenbelastung des Menschen wichtig.

Baumaterial: Pflastersteine

Radionuklide in Baustoffen

Natürliche Radionuklide in Baustoffen führen durch die von ihnen ausgehende Gammastrahlung und die Inhalation des in die Räume freigesetzten Radons zu einer Strahlenexposition. Der Mittelwert der durch die natürlichen Radionuklide in den Baustoffen bedingten Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) in Gebäuden beträgt rund 80 Nanosievert pro Stunde. Werte der ODL über 200 Nanosievert pro Stunde sind selten. Die in Deutschland in großen Mengen traditionell verwendeten Baustoffe sind im Allgemeinen nicht die Ursache für erhöhte Strahlenexpositionen durch Radon in Gebäuden.

Hinterlassenschaften

Über Jahrhunderte sind im Bergbau und in der Industrie Rückstände mit erhöhter natürlicher Radioaktivität entstanden, die meist auf Halden oder in Rückstandsbecken deponiert wurden. Gesichtspunkte des Strahlenschutzes wurden dabei nicht berücksichtigt. In Abhängigkeit von den jeweiligen Standort- und Nutzungsbedingungen können erhöhte innere und/oder äußere Strahlenexpositionen für einzelne Personen der Bevölkerung nachträgliche Strahlenschutzmaßnahmen erfordern. Gegenwärtig gibt es in Deutschland keine Rechtsnorm, auf deren Grundlage Eigentümer radiologischer Hinterlassenschaften zur Sanierung oder anderen Maßnahmen verpflichtet werden können, die zu einer Reduzierung der Strahlenexposition führen. Im Folgenden wird ein Überblick über die Dimension dieser Hinterlassenschaften in Deutschland gegeben.

Höhenstrahlung und Radon

Natürliche Strahlenbelastung in Deutschland

Die gesamte natürliche Strahlenbelastung in Deutschland oder genauer die effektive Dosis in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 Millisievert im Jahr. Je nach Wohnort, Ernährungs- und Lebensgewohnheiten reicht sie von 1 Millisievert bis zu 10 Millisievert.

Flugzeug

Höhenstrahlung beim Fliegen

Viele Menschen reisen - privat oder geschäftlich - zu ihren entfernten Zielen mit dem Flugzeug. Diese fliegen oft in Höhen und geografischen Breiten, in denen deutlich mehr Strahlung auf den Menschen einwirkt, als an der Erdoberfläche. Die Energien dieser Strahlen sind so hoch, dass man sie nicht abschirmen kann.

Arbeiten im Labor

Labore zur Umweltüberwachung

Das Bundesamt für Strahlenschutz betreibt hochspezialisierte Labore zum Nachweis radioaktiver Stoffe in verschiedenen Medien. Die Labortätigkeiten zur Analyse radioaktiver Stoffe dienen der Aufsicht und Kontrolle, der Notfallvorsorge sowie Forschungszwecken. Das Aufgabenspektrum reicht von der Analytik industrieller Rest- und Abfallstoffe über die Überwachung der Umweltradioaktivität bis hin zur Spurenanalyse radioaktiver Stoffe in der Atmosphäre.

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