Strahlenschutz
Ionisierende Strahlung kann verschiedene Wirkungen auslösen. Wirkungen, die meist unmittelbar Schäden an Geweben und Organen hervorrufen und oberhalb eines Schwellenwertes der Dosis auftreten, nennt man deterministische Wirkungen. Stochastische Wirkungen treten später auf, beruhen auf Schäden am Erbmaterial und haben keinen Schwellenwert. Der Strahlenschutz hat das Ziel, mit Hilfe von Dosisgrenzwerten deterministische Strahlenwirkungen zuverlässig zu verhindern. Das Risiko für stochastische Wirkungen soll auf ein vernünftigerweise erreichbares Maß reduziert werden.

Ionisierende Strahlung kann sowohl deterministische als auch stochastische Wirkungen auslösen. Der Strahlenschutz hat das Ziel, deterministische Strahlenwirkungen zuverlässig zu verhindern. Um das Risiko für stochastische Schäden durch ionisierende Strahlung so gering wie möglich zu halten, wurden im Strahlenschutz drei allgemeine Grundsätze für den Umgang mit ionisierender Strahlung festgelegt: Das Gebot der Rechtfertigung, das Gebot der Dosisbegrenzung und das Gebot der Optimierung.

Im August 1945 wurden in der Endphase des Zweiten Weltkrieges zum ersten und einzigen Mal Atomwaffen in einem militärischen Konflikt eingesetzt. Das heutige Wissen über die gesundheitlichen Risiken ionisierender Strahlung basiert überwiegend auf den Ergebnissen der sogenannten Life Span Study, einer epidemiologischen Kohortenstudie an den Überlebenden der Atombombenabwürfe.

In großen Höhen wirkt deutlich mehr Höhenstrahlung auf den Menschen ein als am Boden. Piloten und flugbegleitendes Personal können, vor allem wenn sie häufig Langstrecken auf den nördlichen Polrouten fliegen, Strahlendosen erhalten, die durchaus vergleichbar sind mit Dosiswerten von Berufsgruppen, die ionisierende Strahlung einsetzen oder die mit radioaktiven Quellen umgehen.

In Deutschland werden Personen strahlenschutzüberwacht, die beruflich ionisierender Strahlung ausgesetzt sind. Quellen der ionisierenden Strahlung können Geräte in der Medizin oder in der Industrie sein, wie zum Beispiel Röntgengeräte oder Geräte zur Materialprüfung. Beschäftigte in der Forschung oder der Medizin können radioaktive Stoffe anwenden. An manchen Arbeitsplätzen kann es auch zu einer erhöhten Exposition durch natürliche terrestrische oder kosmische Umgebungsstrahlung oder durch natürliche radioaktive Stoffe kommen.
Das Strahlenschutzregister ist eine zentrale Einrichtung des Bundes und wird vom Bundesamt für Strahlenschutz betrieben. Es trägt zur Strahlenschutzüberwachung jener Arbeitskräfte bei, die beruflich bedingt ionisierender Strahlung ausgesetzt sind. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erfüllt damit eine gesetzliche Aufgabe, die im Strahlenschutzgesetz festgelegt ist. Das Strahlenschutzregister überwacht die Einhaltung der Grenzwerte für beruflich exponierte Personen Jahresdosis und Berufslebensdosis) sowie die Ausgabe von Strahlenpässen.