Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Sicherheit

Geologische Langzeitprognose

Die geologischen Ereignisse der Vergangenheit lassen Rückschlüsse auf mögliche in Zukunft eintretende Vorgänge ziehen. Für die Sicherheit des Endlagers Konrad wurden geologische Ereignisse untersucht, die aufgrund eines möglichen Auftretens in Zukunft Einfluss auf den Standort Konrad haben könnten.

Im Laufe der Erdgeschichte gab es mehrere Eiszeitalter, die jeweils bis zu einigen Millionen Jahren dauerten. Zurzeit leben wir in einer Warmzeit, dem Holozän, das vor etwa 10.000 Jahren begann und dessen Wärmehöhepunkt vor rund 4.500 Jahren überschritten wurde. Aus klimatischer Sicht könnte also in einigen Tausend bis Zehntausend Jahren eine neue Kaltzeit beginnen.

Unwesentliche Veränderung der Gesteinsbarriere durch Eis und Frost

Das tiefgründige Gefrieren des Bodens während einer Eiszeit hat Einfluss auf die hydrogeologischen Verhältnisse. In dieser Zeit fallen weniger Niederschläge, weil ein Großteil des Wassers im Wasserkreislauf bereits in Form von Schnee und Eis gebunden ist. Außerdem ist der Boden gefroren, sodass Wasser nur erschwert eindringen kann. Somit bildet sich weniger Grundwasser, welches sich nur geringfügig bewegt. In Norddeutschland steigt ab einer Tiefe von etwa 130 bis 170 Metern der Salzgehalt des Grundwassers an, sodass der Gefrierpunkt herabgesetzt wird. Fazit: Die Gesteine der Barriere würden ihre hydrogeologischen und gebirgsmechanischen Eigenschaften während einer neuen Kaltzeit nur unwesentlich verändern.

Endlager durch Abtragen des Bodens nicht gefährdet

Vereinfachter geologischer West-Ost-Schnitt im Bereich des Schachtes Konrad 2 Vereinfachter geologischer West-Ost-Schnitt im Bereich des Schachtes Konrad 2.Vereinfachter geologischer West-Ost-Schnitt im Bereich des Schachtes Konrad 2

Beim Vordringen des Eises wird zunächst der Untergrund flächenhaft bis zu wenigen zehn Metern abgetragen. Hierbei entstehen Grund- und Endmoränen, die aus dem abgeschobenen Material (Schutt) bestehen. Lokal können durch das Eis selbst oder in Zusammenwirkung mit Schmelzwässern tiefere Hohlformen entstehen. In der Umgebung der Schachtanlage Konrad wurden jedoch keine quartären Vertiefungen über 100 Meter unter der Geländeoberfläche festgestellt. Aufgrund der Tiefenlage der Erzlagerstätte, in der das Endlager eingerichtet wird, sowie der Verbreitung, der Mächtigkeit und des physikalisch-chemischen Verhaltens der Barriere-Gesteine kann eine Gefährdung des Endlagers ausgeschlossen werden.

Auswirkungen einer globalen Klimaerwärmung

Die formenden Kräfte sind in Warmzeiten relativ gering. Eine Erwärmung und eine Verschiebung der Klimazonen durch anthropogene Einflüsse (Klimaerwärmung) wirken sich im Wesentlichen nur auf die hydrologischen Verhältnisse aus. Trockeneres Klima beziehungsweise höhere Verdunstungsraten bewirken eine geringere Neubildung von Grundwasser, die Grundwasserbewegungen verlangsamen sich. Weltweit höhere Jahrestemperaturen setzen die heute noch als Inlandeis gebundenen Wassermassen frei und erhöhen den Meeresspiegel um bis zu 75 Meter. Somit treten für die oberflächennahen Grundwasserleiter keine entscheidenden Änderungen ein, für die tieferen Grundwasserstockwerke werden jedoch – aufgrund geänderter Druckverhältnisse – geringere Fließgeschwindigkeiten erwartet.

Stand: 01.04.2016

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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