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Wie funktioniert IMIS?
Organisatorische Gliederung: Die drei Ebenen des IMIS
Aufgabe von IMIS ist es, die Umwelt kontinuierlich zu überwachen, um bereits geringfügige Änderungen der Umweltradioaktivität flächendeckend schnell und zuverlässig erkennen sowie langfristige Trends erfassen zu können. An diesem Messprogramm zur Überwachung der Umwelt sind mehr als 60 Labore in Bund und Ländern beteiligt.
Kontinuierlich arbeitende Messnetze sind für die Überwachung der Radioaktivität am Boden, in der Atmosphäre, in den Bundeswasserstraßen und in der Nordsee und Ostsee eingerichtet. Außerdem werden im Routinebetrieb bundesweit mehr als 10.000 Einzelmessungen pro Jahr in Luft, Wasser, Boden, Nahrungsmitteln und Futtermitteln durchgeführt.
Alle Ergebnisse werden zusammengeführt, geprüft, aufbereitet und in übersichtlichen Dokumenten dargestellt. Jedes Jahr werden die Ergebnisse in dem Bericht "Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung" zusammengefasst.
Errichtung des Messsystems: Konsequenz aus Reaktorunfall von Tschernobyl
Beim Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 zeigte sich, dass die Vorbereitungen auf eine großräumige Kontamination der Umwelt mangelhaft waren: Die Messungen wurden nicht systematisch durchgeführt und waren nicht aufeinander abgestimmt. Die Dosisabschätzungen sowie der Datenaustausch über Telefax und Fernschreiber waren zeitaufwändig und schwierig. Eine Darstellung der Ergebnisse fand allenfalls in Form von Tabellen statt. Die Erstellung übersichtlicher Graphiken war kompliziert und wurde deshalb so gut wie nicht praktiziert. Dies hat mit dazu beigetragen, dass Politiker die Situation unterschiedlich bewerteten, was zu erheblichen Verunsicherungen in der Bevölkerung führte.
Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen wurde noch im Jahr 1986 das Strahlenschutzvorsorgegesetz verabschiedet, das die gesetzliche Grundlage für die Errichtung des "Integrierten Mess- und Informationssystems für die Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt" (IMIS) ist.
Schnelle Erfassung der radiologischen Lage
Elektronische Lagedarstellung (ELAN) für den Notfallschutz in Deutschland
IMIS ist vor allem für eine schnelle Erfassung der radiologischen Lage in einer Unfallsituation ausgelegt. Um Entscheidungen über Maßnahmen zum Schutz des Menschen und der Umwelt treffen zu können, muss IMIS drei Informationen umgehend und zuverlässig liefern:
- Welche Gebiete sind betroffen und wie hoch sind die Kontaminationen?
- Welche Radionuklide spielen eine Rolle?
- Wie hoch ist die aktuelle und die zu erwartende Strahlenbelastung der Menschen in den betroffenen Gebieten?
Organisatorische Gliederung
IMIS setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, die eng miteinander verflochten und aufeinander abgestimmt sind. Dabei lassen sich in IMIS drei Ebenen unterscheiden (siehe Abbildung oben):
- Messungen der Umweltkontamination und prognostische Dosisabschätzungen,
- Zusammenführung, Prüfung, Aufbereitung und Darstellung der Ergebnisse,
- Übermittlung der Ergebnisse an die Entscheidungsebene im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Aktuelle Messdaten
- Aktuelle Messwerte des BfS für atmosphärische Radioaktivität von der Messstation Schauinsland sowie von bundesweiten und globalen Messnetzen
- Gamma-Ortsdosisleistung (ODL) Die Darstellung der Daten (Tagesmittelwert des Vortages, gemittelt über 24 Stunden) im Internet wird täglich aktualisiert.
- IMIS: Aktuelle Messwerte im BfS-Geoportal
Stand: 03.08.2016