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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Vergleichsprüfungen für passive Radonmessgeräte

  • Das Bundesamt für Strahlenschutz führt seit 2003 regelmäßig Vergleichsprüfungen für passive Radonmessgeräte durch.
  • An den Vergleichsprüfungen können Messstellen aus dem In- und Ausland teilnehmen.
  • Die aktuelle Vergleichsprüfung für Messgeräte mit Festkörperspurdetektoren (FKSD) in Diffusionskammern oder Elektretionisationskammern findet im 1. Quartal 2018 statt.

Kontakt

Elisabeth Foerster
Bundesamt für Strahlenschutz
Fachgebiet SW 1.3
Köpenicker Allee 120-130
10318 Berlin
Deutschland
Tel.: +49 (0)3018 333 4221
Fax: +49 (0)3018 333 4215

cal-radon@bfs.de

Im Rahmen der Qualitätssicherung für passive Radonmessgeräte führt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) seit dem Jahr 2003 regelmäßig Vergleichsprüfungen für Messgeräte mit

  • Festkörperspurdetektoren (FKSD) oder
  • Elektreten

durch. Die Messgeräte werden im Radonkalibrierlaboratorium des BfS exponiert. Das Kalibrierlaboratorium ist von der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) für die Messgrößen Aktivitätskonzentration von Radon-222 in Luft und für die potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radonzerfallsprodukte in Luft akkreditiert.

Vorgehen

Die Teilnehmer senden die zu prüfenden Radonmessgeräte an das BfS. Die Messgeräte werden danach per Zufallsprinzip in mehrere Expositionsgruppen aufgeteilt und verschiedenen Radon-222-Aktivitätskonzentrationen von bis zu 10 Kilobecquerel pro Kubikmeter bei normalem Raumklima (Temperatur circa 20 bis 25 Grad Celsius, relative Luftfeuchtigkeit 30 bis 60 Prozent) ausgesetzt. Dabei werden Expositionen von bis zu 3.500 Kilobecquerel-Stunden pro Kubikmeter erreicht.

Eine weitere Gruppe wird für die Bestimmung der Transport- und Lagerungseffekte verwendet (Transitgruppe). Sie umfasst die Messgeräte, welche den gleichen Transport- und Lagerungsbedingungen ausgesetzt sind, jedoch nicht in den Referenzatmosphären exponiert werden. Die Messgeräte werden nach Abschluss aller Expositionen zurückgesandt.

Auswertung

Die an der Vergleichsprüfung teilnehmenden Messstellen werten die Messgeräte aus und teilen dem Bundesamt für Strahlenschutz die einzelnen Messergebnisse mit. Das BfS erstellt die Endauswertung nach Eingang der Ergebnisse. Hierbei werden die Messergebnisse der Messstellen den Referenzexpositionen gegenübergestellt.

Zum Abschluss erhalten die teilnehmenden Messstellen

  • ein Teilnahmezertifikat mit ihren Messergebnissen und den Referenzexpositionen sowie
  • einen Gesamtbericht mit den anonymisierten Messergebnissen aller Teilnehmer und den detaillierten Expositionsbedingungen.

Das BfS ist verpflichtet, die im Zuge der Vergleichsprüfungen erhaltenen beziehungsweise ermittelten Daten vertraulich zu behandeln. Ergebnisse werden ausschließlich in anonymisierter Form an Dritte weitergegeben.

Einzusendende Messgeräte und Expositionsdaten

Die Planung der Vergleichsprüfung ist auf die unterschiedlichen Detektorarten abgestimmt. Die Anzahl der einzusendenden Messgeräte sowie die Expositionsdaten entnehmen Sie bitte den folgenden Tabellen.

Anzahl der einzusendenden Messgeräte: Expositionsgruppen- und Messgeräteanzahl
Messgeräte mit ...Festkörper-
spurdetektor
Elektret
Anzahl der Expositionsgruppen43
Anzahl der einzusendenden Messgeräte je Teilnehmer und Gerätetyp3524
Expositionsdaten
Messgeräte mit Festkörperspurdetektor oder Elektret
Expositionsdauer7 bis 21 Tage
Radon-222-Aktivitätskonzentrationbis zu 10 Kilobecquerel pro Kubikmeter
Radon-222-Expositionbis zu 3.500 Kilobecquerel-Stunden pro Kubikmeter

Teilnehmer

An diesen Vergleichsprüfungen können Messstellen aus dem In- und Ausland teilnehmen:

  • Messstellen, die in der Bundesrepublik Deutschland Messgeräte zur Überwachung beruflicher Strahlenexpositionen durch Radon und Radonzerfallsprodukte ausgeben, sind entsprechend der Richtlinie für die Überwachung der Strahlenexposition bei Arbeiten nach Teil 3, Kapitel 2 der Strahlenschutzverordnung verpflichtet, an den Vergleichsprüfungen regelmäßig teilzunehmen.
  • Messstellen, die Messungen der Radon-Aktivitätskonzentration in Häusern, im Freien oder zu anderen Zwecken durchführen, die nicht im Zusammenhang mit der Überwachung beruflich strahlenexponierter Personen stehen, wird empfohlen, ebenfalls an den Vergleichsprüfungen teilzunehmen. Die Teilnahme soll das Vertrauen des Kunden in die durchgeführten Messungen und die Akzeptanz in die erhaltenen Ergebnisse erhöhen.
  • Messstellen, die eine Akkreditierung für die Bestimmung der Radon-222-Aktivitätskonzentration entsprechend DIN EN ISO/IEC 17025 besitzen beziehungsweise eine solche anstreben, erfüllen mit der Teilnahme an der Vergleichsprüfung die Forderung nach Validierung ihres Messverfahrens.

Das Bundesamt für Strahlenschutz führt im 1. Quartal 2018 die nächste Vergleichsprüfung für Messgeräte mit Festkörperspurdetektoren (FKSD) in Diffusionskammern oder Elektretionisationskammern durch.

Stand: 16.02.2018

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