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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Internationale Zusammenarbeit in der Aero-Gammaspektrometrie

  • Neben den regelmäßigen nationalen Messübungen hat das BfS gemeinsam mit der Bundespolizei seit Mitte der neunziger Jahre an mehreren internationalen Messkampagnen teilgenommen.
  • Die Zusammenarbeit wurde seit dem Jahr 2000 insbesondere mit den Nachbarstaaten Frankreich (CEA) und der Schweiz (Nationale Alarmzentrale) intensiviert.

Neben den regelmäßigen nationalen Messübungen hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gemeinsam mit der Bundespolizei seit Mitte der neunziger Jahre an mehreren internationalen Messkampagnen teilgenommen.

Ziele dieser internationalen Messkampagnen sind:

  • die Anpassung der unterschiedlichen nationalen Messstrategien,
  • die externe Qualitätssicherung durch Vergleich der Messergebnisse,
  • die zeitnahe Zusammenführung von Messdaten zu gemeinsamen Kontaminationskarten.

Intensivierte Zusammenarbeit seit dem Jahr 2000

Die Zusammenarbeit wurde seit dem Jahr 2000 insbesondere mit den Nachbarstaaten Frankreich (CEA) und der Schweiz (Nationale Alarmzentrale) intensiviert. In diesem Zusammenhang fanden folgende gemeinsame Übungen statt:

Messübungen ab 2015

Internationale Messübungen seit 2015

Seit 2011 informiert das BfS über die großen nationalen und internationalen Messübungen und ihre Ergebnisse ausführlich im Internet. Internationale Übungen fanden unter anderem in Sachsen/Thüringen und Tschechien (2015) sowie in der Schweiz (2017) statt. Informationen zu diesen internationalen Übungen finden Sie daher im Bereich "Die Messübungen und ihre Ergebnisse im Einzelnen":

Messübung 2009

Messkampagne in Deutschland im Jahr 2009

Zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den Messteams aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland wurde im Juni 2009 eine weitere Aero-Messkampagne im Raum München mit folgenden Aufgabenschwerpunkten durchgeführt:

  • Auffinden von in Fahrzeugen deponierten radioaktiven Quellen, die in einem festgelegten Zeitraum über eine festgelegte Fahrstrecke bewegt wurden;
  • Auffinden versteckter radioaktiver Quellen;
  • großflächige Kartierung von natürlichen Strahlungsanomalien.

Bei der dritten Messaufgabe wurde ein etwa 90 Quadratkilometer großes Gebiet im Raum Neunburg vorm Wald bezüglich der Radionuklide Thorium-232, Bismut-214, Kalium-40 und der Gamma-Ortsdosisleistung kartiert. Vorgegeben waren eine Einsatzdauer im Untersuchungsgebiet von 3 Stunden bei einer Flughöhe von 100 Metern sowie der Einhaltung eines Abstandes zwischen den einzelnen Flugbahnen von 370 Metern.

Vergleich der von den drei Messteams ermittelten mittleren massenbezogenen Aktivitäten von Kalium-40, Bismut-214, Thorium-232 und der Gamma-Ortsdosisleistung im Untersuchungsgebiet Vergleich der ermittelten mittleren massenbezogenen AktivitätenVergleich der von den drei Messteams ermittelten mittleren massenbezogenen Aktivitäten von Kalium-40, Bismut-214, Thorium-232 und der Gamma-Ortsdosisleistung

Bereits kurz nach Beendigung der Messflüge im jeweiligen Untersuchungsgebiet wurden die Messdaten von den Teams an die Einsatzzentrale in München übermittelt und mit geographischen Karten hinterlegt, die auf der Abbildung unten links zu sehen sind. Die Abbildung unten rechts zeigt die im Untersuchungsgebiet gemessenen mittleren massenbezogenen Aktivitätskonzentrationen für die zu betrachtenden Radionuklide. Im Rahmen der methodischen Unsicherheiten sind die Messergebnisse vergleichbar und zeigen eine gute Übereinstimmung.

Nach Ansicht der teilnehmenden Einsatzkräfte und Beobachter zeigte insbesondere dieser Übungsteil, wie leistungsfähig hubschraubergestützte Messsysteme bei der Identifikation und Eingrenzung von großflächigen Umweltkontaminationen sind.

Messübung 2007

Messkampagne in der Schweiz im Jahr 2007

Im August 2007 fand im Raum Zürich und Basel die trinationale Messkampagne "ARM07" statt. Im Rahmen dieser Messübung wurde

  • die radiologische Kartierung der Umgebung der kerntechnischen Anlagen Gösgen und Mühleberg (Vergleichsmessung),
  • die fahrzeug- und hubschraubergestützte Suche von ausgelegten radioaktiven Quellen auf dem Baseler Güterbahnhof in Muttenz und
  • eine gemeinsame radiologische Kartierung ("Composite-Mapping") des Dreiländerecks bei Basel durchgeführt.

 Terrestrischer Anteil der Gamma-Ortsdosisleistung, ermittelt im Rahmen des "Composite Mapping" Terrestrischer Anteil der Gamma-OrtsdosisleistungTerrestrischer Anteil der Gamma-Ortsdosisleistung Quelle: Messflüge 2007 27.08. - 30.08. (Nationale Alarmzentrale Schweiz)

Das vorgegebene Untersuchungsgebiet zur radiologischen Kartierung umfasste drei etwa flächengleiche Messgebiete im jeweiligen Staatsgebiet der beteiligten Länder, wie auf dem Bild oben links zu sehen ist (F bedeutet Frankreich, D Deutschland und CH ist die Abkürzung für die Schweiz). Die räumliche Verteilung der Gamma-Ortsdosisleistung ist in der Abbildung oben rechts dargestellt.

Internationaler Aerogamma-Workshop

Im Oktober 2010 wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz ein internationaler Workshop zum Stand von Wissenschaft und Technik im Bereich der Aero-Gammaspektrometrie koordiniert und in Berlin ausgerichtet. An diesem Workshop nahmen 50 Teilnehmer aus 11 europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten von Amerika teil.

Es wurden die Ergebnisse von den in den letzten zehn Jahren durchgeführten Messkampagnen sowie die methodischen und technischen Weiterentwicklungen beim Messverfahren vorgestellt und diskutiert.

EU-Forschungsaktivitäten und Unterstützung von internationalen Institutionen

In den Jahren 2000 bis 2002 hat sich das Bundesamt für Strahlenschutz und die Bundespolizei gemeinsam mit acht europäischen Hubschraubermessteams an dem von der europäischen Kommission geförderten Forschungsprojekts "European Calibration and Coordination of Mobile and Airborne Gamma Spectrometry (ECCOMAGS)" beteiligt.

Zudem hat das Bundesamt für Strahlenschutz in den Jahren 2004 bis 2008 die Organisation zur Überwachung des Internationalen Kernwaffenteststoppabkommens (CTBTO) bei der Einbindung von hubschrauber- und fahrzeuggestützten gammaspektrometrischen Messsystemen zum Auffinden unterirdischer Atomwaffentest fachlich beraten und bei der Durchführung von Messübungen begleitet.

Stand: 21.09.2017

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