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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Üben für den Ernstfall

Kommt es in einer kerntechnischen Anlage in Deutschland oder dem unmittelbar benachbarten Ausland zu einem Unfall, wird zum Schutz der Bevölkerung der radiologische Notfallschutz aktiviert. Um in einem Notfall die geeigneten Schutzmaßnahmen ergreifen zu können, muss die Kontamination (Verunreinigung) der Umwelt rasch und zuverlässig prognostiziert, gemessen und die daraus resultierende Strahlenbelastung für die Menschen vor Ort festgestellt werden. Damit diese Abläufe funktionieren, üben Mitarbeiter des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) den Ernstfall.

Kernkraftwerk Emsland

Notfallschutzübungen für Unfälle in Kernkraftwerken

Um im Ereignisfall die erforderlichen Schutzmaßnahmen erfolgreich durchführen zu können, müssen auf allen Ebenen die an der Bewältigung der Krise beteiligten Personen angemessen ausgebildet, qualifiziert und vorbereitet sein. Daher wird dem Training der Einsatzkräfte innerhalb und außerhalb der kerntechnischen Anlage, wie einem Kernkraftwerk, große Bedeutung beigemessen. Dies gilt speziell für die Vorbereitung des Kernkraftwerkspersonals auf die Beherrschung eines Notfalles in der Anlage.

Hubschrauber auf dem Landeplatz

Hubschraubermessübungen

Nach dem Strahlenschutzvorsorgegesetz ist das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) für die großräumige Ermittlung der Umweltradioaktivität und für das Aufspüren von Strahlenquellen aus der Luft zuständig. Hierfür werden an den Standorten Berlin und München je zwei flugtaugliche gammaspektrometrische Messsysteme einsatzbereit vorgehalten. Um deren Einsatzbereitschaft sicherzustellen, wird jährlich eine gemeinsame Messübung des BfS mit der Bundespolizei (BPOL) durchgeführt, bei der die Messsysteme des BfS in Hubschrauber der Bundespolizei beziehungsweise des Katastrophenschutzes eingerüstet werden.

Screenshot aus dem Experteninterview

Wie hilft Deutschland anderen Staaten im radiologischen Notfall?

Bei einem nuklearen Unfall im Ausland können Mitarbeiter des BfS durch unterschiedliche Hilfsangebote den betroffenen Staat unterstützen. Im Video erklärt Dr. Stefan Seifert den Einsatz mobiler Messgeräte, die die Höhe der Strahlung ermitteln, und erläutert, wie mit einem Gammaspektrometer die unterschiedlichen radioaktiven Teilchen erkannt werden können.

in Hubschrauber eingebautes Messsystem

Messsysteme und Software

In der Frühphase eines möglichen radiologischen Störfalls kommen im BfS ausschließlich automatisch arbeitende stationäre und quasi-stationäre ODL-Messsysteme zum Einsatz. Nachdem sich die radiologische Lage stabilisiert hat und keine Freisetzung mehr zu erwarten ist, dienen ergänzende Messungen dazu, das Bild der radiologischen Lage zu verfeinern. Zu diesem Zweck setzt das BfS mobile Messsysteme ein. Insgesamt werden vier unterschiedliche Arten an Messsystemen vorgehalten.

Messfahrzeug des BfS

Übungen am Boden

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist für die großräumige Ermittlung der Gamma-Ortsdosisleistung (Gamma-ODL) sowie für die Ermittlung der Radioaktivität auf der Bodenoberfläche zuständig. Hierfür stehen an allen Standorten des BfS Messfahrzeuge für den Einsatz bereit. Dabei handelt es sich sowohl um Fahrzeuge zur In-Situ-Messung als auch zur Bestimmung der Gamma-ODL. Um deren Einsatzbereitschaft sicherzustellen, werden jährliche Messübungen in unterschiedlichen Gebieten in Deutschland und auch im Ausland durchgeführt.

© Bundesamt für Strahlenschutz