Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Das Endlager

Die hydrogeologische Situation

Ein wichtiges Kriterium für die Endlagerung ist, dass die radioaktiven Abfälle keine Verbindung zum Grundwasser haben. Diese Gegebenheiten sind bei Konrad erfüllt: mächtige Schichten aus Tongestein decken die Grube gegen Grundwasser ab.

Die Schachtanlage Konrad liegt im Hinblick auf ein Endlager hydrogeologisch sehr günstig, da es keine direkten dauerhaften hydraulischen Verbindungen zwischen der Biosphäre und dem zukünftigen Endlager gibt. Verbindungen, die durch frühere Aufschlussbohrungen künstlich erzeugt wurden, sind wirksam verschlossen. Auch die Schächte werden nach Ablauf der Betriebszeit entsprechend verfüllt.

Keine Verbindungen zum Grundwasser

Das oberflächennahe Grundwasser befindet sich im Wesentlichen in sandigen Ablagerungen des Quartär und steht mit den örtlichen Gewässern in hydraulischer Verbindung. Die fossilen Wässer im Eisenerz sind davon durch 160 bis 400 Meter mächtige wasserundurchlässige Schichten getrennt. Im geologischen Untergrund ist die Verteilung des Grundwassers durch einen Wechsel von Wasser leitenden und gering leitenden bis nahezu undurchlässigen Schichten gekennzeichnet. Dadurch ist der Grundwasserkörper in mehrere sogenannte Grundwasserstockwerke unterteilt, die sich hydraulisch unterschiedlich verhalten.

Schnitt (E-E´) durch das Modellgebiet mit Darstellung der modellierten Ausbreitungspfade Hydrogeologischer SchnittSchnitt (E-E´) durch das Modellgebiet mit Darstellung der modellierten Ausbreitungspfade

Analyse der Langzeitsicherheit

Um die Langzeitsicherheit des Standortes auch unter Berücksichtigung ungünstiger Gegebenheiten und Prozesse zu analysieren, wurden Langzeitberechnungen für einen möglichen Transport von Radionukliden aus dem Endlagerbereich in die Biosphäre durchgeführt. Die natürlichen Wegsamkeiten zu den grundwasserführenden Schichten in Oberflächennähe sind äußerst gering, da die Unterkreide als mächtige tonige Barriere den Einlagerungshorizont nach oben großflächig abdichtet.

Vorkommen fossiler Wässer aus der Entstehung der Gesteine

Wie in anderen Bergwerken, sind auch in Konrad Wässer anzutreffen. 2012 wurden täglich etwa 21,8 Kubikmeter Wasser pro Tag aufgefangen. Das Wasser wird zum Teil unter Tage weiterverwendet, zum Teil nach über Tage gebracht.

Die Menge des im Grubengebäude bislang angetroffenen Wassers liegt innerhalb eines langjährigen Schwankungsrahmens. Bei einem Teil des Wassers handelt es sich um bis zu 150 Millionen Jahre alte fossile Wässer, die bei der Entstehung des Eisenerzes mit eingeschlossen wurden. Sie wurden in den Modellrechnungen zur Betrachtung der Langzeitsicherheit berücksichtigt. Der andere Teil des Wassers fließt aus höher liegenden Gesteinsschichten über Schacht 2 zu. Bei der späteren Stilllegung des Endlagers wird der Schacht verschlossen, sodass dieser Zufluss für die Langzeitsicherheit des Endlagers keine Rolle spielt.

Stand: 30.03.2017

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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