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Optische Strahlung

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Optische Strahlung

Einführung

  • Die Anwendungen von Lasern zu medizinischen und vermehrt auch zu kosmetischen Zwecken beruhen vor allem auf der starken Bündelung und der hohen Leistungsdichte des Laserstrahls.
  • Die meisten Laseranwendungen in der Medizin haben das Abtragen, Abschneiden oder Verdampfen von Gewebe oder die Koagulation (Gerinnung) von Körperflüssigkeiten zum Ziel.
  • Beispiele für die Anwendung von Lasern zu kosmetischen Zwecken sind

Die Anwendungen von Lasern zu medizinischen und vermehrt auch zu kosmetischen Zwecken beruhen vor allem auf der starken Bündelung und der hohen Leistungsdichte des Laserstrahls. Außerdem wird in der Medizin die Möglichkeit genutzt, den Strahl über flexible Lichtleiter direkt an den Ort der Behandlung zu bringen.

Dadurch werden endoskopische Eingriffe mit Hilfe von Lasern möglich. Darunter versteht man operative Eingriffe im Körperinneren, bei denen die Instrumente durch kleine Öffnungen eingeführt werden, ohne dass große chirurgische Schnitte nötig sind. Welcher Lasertyp zum Einsatz kommt, richtet sich unter anderem

  • nach der benötigten Leistungsdichte,
  • der gewünschten Eindringtiefe im Gewebe oder
  • danach, welche Wellenlänge von dem zu behandelnden Gewebetyp am besten absorbiert wird.

Einsatzgebiete in der MedizinEinklappen / Ausklappen

Die meisten Laseranwendungen in der Medizin haben das Abtragen, Abschneiden oder Verdampfen von Gewebe oder die Koagulation (Gerinnung) von Körperflüssigkeiten zum Ziel. Beispiele:

  • das Stillen von Blutungen
  • die Korrektur von Kurz- oder Weitsichtigkeit durch gezieltes Abtragen von Hornhaut
  • Anwendung von Laserstrahlung als Skalpell in der Chirurgie
  • die Zertrümmerung von Nieren- oder Gallensteinen (Lithotripsie)
  • die Entfernung gutartiger Neubildungen der Haut, virusbedingter Hautveränderungen und von Hautveränderungen, die als Krebsvorstadien angesehen werden.

Die in diesen Bereichen verwendeten Laser gehören in der Regel den höchsten Klassen 3R, 3B und 4 an. Diese Laser sind bei direkter Bestrahlung, beziehungsweise im Fall der Klasse 4-Laser auch bei diffus gestreuter Strahlung gefährlich, insbesondere für die Augen. Für ihren Betrieb ist Sachkunde als Laserschutzbeauftragter vorgeschrieben. Dieser auf Fragen des Arbeitsschutzes ausgerichtete Kurs vermittelt jedoch keinesfalls die Fachkenntnisse, die zur medizinischen oder kosmetischen Anwendung optischer Strahlung am Menschen erforderlich sind.

Photodynamische Therapie

Bei der photodynamischen Therapie (PDT) wird Licht in Kombination mit speziellen Substanzen, so genannten Photosensibilisatoren, eingesetzt. Diese machen das Gewebe, das entfernt oder geschädigt werden soll, besonders lichtempfindlich. Dadurch kann es durch die Strahlung selektiv unter Schonung des umliegenden Gewebes zerstört werden. Die PDT wird meist zur Behandlung von Erkrankungen der Haut, darunter bestimmte Formen von Hautkrebs oder deren Vorstufen, aber auch in der Augenheilkunde, beispielsweise zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration, genutzt. Als Strahlenquelle werden bei der PDT Laser oder inkohärente Lichtquellen eingesetzt.

Kosmetische AnwendungenEinklappen / Ausklappen

Zunehmend werden Laser oder optische Strahlenquellen mit vergleichbarer Wirkung (zum Beispiel IPL-Systeme) auch außerhalb der Medizin für kosmetische Zwecke verwendet. In beiden Fällen sollen Wirkungen erzielt werden, für deren Erreichen in aller Regel Grenzwerte für den Arbeitsschutz oder die Empfehlungen der Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) überschritten werden müssen. Für beide Bereiche können die gleichen Geräte eingesetzt werden. Ihre Anwendung im Kosmetik- oder Wellness-Bereich ist nicht auf Personen mit medizinischer Ausbildung beschränkt. Auch eine ärztliche Aufsicht über die Behandlung ist derzeit nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Beispiele für die Anwendung von Lasern zu kosmetischen Zwecken sind

Qualifikation des Anwenders

Die Auswahl der für eine bestimmte Anwendung geeigneten Strahlenquelle, die Festlegung wesentlicher Parameter wie Energiedichte, Wellenlänge, Strahldurchmesser und Impulsdauer erfordern Fachkenntnis und Erfahrung. Diese Parameter bestimmen maßgeblich die Eindringtiefe im Gewebe, die Haupt-Zielstrukturen, die biologischen Wirkungen sowie mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Zudem muss der Anwender in der Lage sein, Umstände auf Seiten des Kunden oder Patienten zu erkennen, die die gewünschte Anwendung ausschließen oder nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung zulassen (Kontraindikation).

Schutz der Augen notwendig

Trifft die Strahlung ins Auge, sind Schäden sowohl an der Iris als auch an der Netzhaut möglich. Besonders bei Behandlungen im Gesicht muss unbedingt auf Augenschutz geachtet werden.

Gesetzliche Regelungen

  • Medizinprodukte unterliegen dem Medizinproduktegesetz (MPG). Das MPG regelt in Verbindung mit der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) unter anderem die Anforderungen an Medizinprodukte sowie an das Errichten, Betreiben und Anwenden von Medizinprodukten.
  • Geräte, die vom Hersteller nicht als Medizinprodukt, sondern als Verbraucherprodukt angemeldet wurden, unterliegen dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG).
  • Die Bestimmungen des Arbeitsschutzes sind in der Verordnung zum Schutz vor künstlicher optischer Strahlung (OStrV) geregelt. Weitere Informationen bieten Unfallverhütungsvorschriften der Unfallversicherungen.
Stand: 09.08.2018

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© Bundesamt für Strahlenschutz