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Überwachung der Ableitungen aus dem Bergwerk
Im Rahmen der Emissionsüberwachung wird kontrolliert, in welchem Maße Ableitungen aus dem Endlager Morsleben radioaktiv verunreinigt sind. Eine Freisetzung radioaktiver Stoffe kann dabei sowohl über die Abluft, als auch über Abwässer (zum Beispiel Dusch- und Handwaschwässer) aus dem Kontrollbereich des Endlagers erfolgen. Aus diesem Grund werden Ableitungen aus dem Bergwerk messtechnisch überwacht und die Messergebnisse dokumentiert.
Als Betreiber des Endlagers muss das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nachweisen, dass die Grenzwerte der Dauerbetriebsgenehmigung und der Strahlenschutzverordnung eingehalten werden. Die Ergebnisse der Überwachung zeigen, dass sich die Ableitungen für radioaktiven Wasserstoff (Tritium) und radioaktiven Kohlenstoff (C-14) im Bereich von einem Prozent der zulässigen Abgabewerte bewegen. Auch die Aerosolaktivität liegt immer deutlich unterhalb der zulässigen Werte.
Überwachung der Abluft
Um eine ausreichende Versorgung mit Frischluft im Grubengebäude zu gewährleisten, muss das Endlager von außen belüftet werden. Große Ventilatoren verteilen die Frischluft, die über den Schacht Bartensleben angesaugt und bis auf die 4. Sohle geleitet wird, im gesamten Grubengebäude. Dabei können die Ventilatoren sowohl blasend als auch saugend wirken. Durchschnittlich strömen täglich etwa 6,5 Millionen Kubikmeter Luft durch das Endlager. Dies bedeutet, dass die Grubenluft mehrmals täglich komplett ausgetauscht wird.
Abluft, welche aus den Einlagerungsbereichen auf der 4. Sohle stammt, ist potentiell radioaktiv belastet. Diese wird gesondert durch Lutten (Leitungen zum Transport von Luftströmen) und spezielle Wetterstrecken über den Schacht Bartensleben abgeführt. Umfangreiche Messeinrichtungen prüfen und analysieren die Abluft kontinuierlich auf radioaktive Verunreinigungen und die Einhaltung der zulässigen Grenzwerte.
Abluft, welche keinen Kontakt zu den Einlagerungsbereichen hat, wird als konventionelle Abluft bezeichnet. Diese wird über den Schacht Marie abgeführt. Um eine uneingeschränkte Überwachung und Dokumentation zu gewährleisten, wurde im August 2010 am Schacht Marie ein neues Abwettergebäude mit einem 30 Meter hohen Schornstein in Betrieb genommen. In diesem wird die konventionelle Abluft durch Messeinrichtungen, die dem Überwachungsniveau des Schachtes Bartensleben entsprechen, permanent überwacht.
Überwachung der Abwässer
Im Kontrollbereich fallen Abwässer an, welche potentiell radioaktiv belastet sind (z.B. Abwässer aus Handwaschbecken oder aus der Reinigung von Fahrzeugen und Geräten). Diese werden zunächst gesammelt und auf eine mögliche radioaktive Belastung untersucht. Wenn sie die zulässigen Grenzwerte unterschreiten und somit "frei gemessen" sind, können sie in die konventionelle Kanalisation abgegeben werden.
Abwässer, die nicht freigegeben werden können, werden im Kontrollbereich zum Verbleib im Endlager konditioniert. Dies gilt etwa für Regenwässer, welche über die spezielle Kanalisation der bis 1998 zur Anlieferung radioaktiver Abfälle genutzten Containerhalle, aufgefangen werden.
Messeinrichtungen der Emissionsüberwachung
Um die im Endlager Beschäftigten vor radioaktiven Stoffen zu schützen und um zu verhindern, dass diese Stoffe in die Umwelt gelangen, werden umfangreiche Messungen durchgeführt.
In den Messstationen werden unter anderem radioaktiver Wasserstoff (Tritium), radioaktiver Kohlenstoff (C-14), Radon-222 und Aerosole (Schwebestoffe, an die sich verschiedene radioaktive Stoffe anlagern können) gemessen. Zur Messung von Tritium und Kohlenstoff-14 wird Luft durch Waschflaschen mit tritiumarmem Wasser bzw. Natronlauge geleitet, das in bestimmten Zeitabständen gewechselt und analysiert wird. Mit Staubsammlern werden kontinuierlich Schwebstoffe aus der Luft gefiltert, an die sich Radionuklide anlagern können. Anschließend werden die Staubproben untersucht. Daten zu Radon-222 können in der Kontrollstation kontinuierlich abgerufen werden.
Um Messfehler auszuschließen, werden verschiedene Messmethoden parallel angewandt. Außerdem werden die Messungen von einer für die Überwachung von Emissionen aus kerntechnischen Anlagen zuständigen Messstelle kontrolliert.
Stand: 15.07.2016