Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

Navigation und Service

Sicherheit

Überwachung der Ableitungen aus dem Bergwerk

Im Rahmen der Emissionsüberwachung wird kontrolliert, in welchem Maße Ableitungen aus dem Endlager Morsleben radioaktiv verunreinigt sind. Eine Freisetzung radioaktiver Stoffe kann dabei sowohl über die Abluft, als auch über Abwässer (zum Beispiel Dusch- und Handwaschwässer) aus dem Kontrollbereich des Endlagers erfolgen. Aus diesem Grund werden Ableitungen aus dem Bergwerk messtechnisch überwacht und die Messergebnisse dokumentiert.

Als Betreiber des Endlagers muss das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nachweisen, dass die Grenzwerte der Dauerbetriebsgenehmigung und der Strahlenschutzverordnung eingehalten werden. Die Ergebnisse der Überwachung zeigen, dass sich die Ableitungen für radioaktiven Wasserstoff (Tritium) und radioaktiven Kohlenstoff (C-14) im Bereich von einem Prozent der zulässigen Abgabewerte bewegen. Auch die Aerosolaktivität liegt immer deutlich unterhalb der zulässigen Werte.

Überwachung der Abluft

Bewetterungsschema des Endlagers Bewetterungsschema des EndlagersBewetterungsschema des Endlagers

Um eine ausreichende Versorgung mit Frischluft im Grubengebäude zu gewährleisten, muss das Endlager von außen belüftet werden. Große Ventilatoren verteilen die Frischluft, die über den Schacht Bartensleben angesaugt und bis auf die 4. Sohle geleitet wird, im gesamten Grubengebäude. Dabei können die Ventilatoren sowohl blasend als auch saugend wirken. Durchschnittlich strömen täglich etwa 6,5 Millionen Kubikmeter Luft durch das Endlager. Dies bedeutet, dass die Grubenluft mehrmals täglich komplett ausgetauscht wird.

Abluft, welche aus den Einlagerungsbereichen auf der 4. Sohle stammt, ist potentiell radioaktiv belastet. Diese wird gesondert durch Lutten (Leitungen zum Transport von Luftströmen) und spezielle Wetterstrecken über den Schacht Bartensleben abgeführt. Umfangreiche Messeinrichtungen prüfen und analysieren die Abluft kontinuierlich auf radioaktive Verunreinigungen und die Einhaltung der zulässigen Grenzwerte.

Blick von oben auf das Abwettergebäude Schacht Marie Abwettergebäude Schacht MarieAbwettergebäude am Schacht Marie

Abluft, welche keinen Kontakt zu den Einlagerungsbereichen hat, wird als konventionelle Abluft bezeichnet. Diese wird über den Schacht Marie abgeführt. Um eine uneingeschränkte Überwachung und Dokumentation zu gewährleisten, wurde im August 2010 am Schacht Marie ein neues Abwettergebäude mit einem 30 Meter hohen Schornstein in Betrieb genommen. In diesem wird die konventionelle Abluft durch Messeinrichtungen, die dem Überwachungsniveau des Schachtes Bartensleben entsprechen, permanent überwacht.

Überwachung der Abwässer

Im Kontrollbereich fallen Abwässer an, welche potentiell radioaktiv belastet sind (z.B. Abwässer aus Handwaschbecken oder aus der Reinigung von Fahrzeugen und Geräten). Diese werden zunächst gesammelt und auf eine mögliche radioaktive Belastung untersucht. Wenn sie die zulässigen Grenzwerte unterschreiten und somit "frei gemessen" sind, können sie in die konventionelle Kanalisation abgegeben werden.

Abwässer, die nicht freigegeben werden können, werden im Kontrollbereich zum Verbleib im Endlager konditioniert. Dies gilt etwa für Regenwässer, welche über die spezielle Kanalisation der bis 1998 zur Anlieferung radioaktiver Abfälle genutzten Containerhalle, aufgefangen werden.

Messeinrichtungen der Emissionsüberwachung

Um die im Endlager Beschäftigten vor radioaktiven Stoffen zu schützen und um zu verhindern, dass diese Stoffe in die Umwelt gelangen, werden umfangreiche Messungen durchgeführt.

Messeinrichtungen MesseinrichtungenMesseinrichtungen

In den Messstationen werden unter anderem radioaktiver Wasserstoff (Tritium), radioaktiver Kohlenstoff (C-14), Radon-222 und Aerosole (Schwebestoffe, an die sich verschiedene radioaktive Stoffe anlagern können) gemessen. Zur Messung von Tritium und Kohlenstoff-14 wird Luft durch Waschflaschen mit tritiumarmem Wasser bzw. Natronlauge geleitet, das in bestimmten Zeitabständen gewechselt und analysiert wird. Mit Staubsammlern werden kontinuierlich Schwebstoffe aus der Luft gefiltert, an die sich Radionuklide anlagern können. Anschließend werden die Staubproben untersucht. Daten zu Radon-222 können in der Kontrollstation kontinuierlich abgerufen werden.

Um Messfehler auszuschließen, werden verschiedene Messmethoden parallel angewandt. Außerdem werden die Messungen von einer für die Überwachung von Emissionen aus kerntechnischen Anlagen zuständigen Messstelle kontrolliert.

Stand: 15.07.2016

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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