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Wie hilft Deutschland anderen Staaten im radiologischen Notfall?

Falls es in einem Land zu einer Katastrophe oder einem Unfall kommen würde, wo in irgendeiner Art und Weise radioaktive Materialien betroffen sind, das kann ein Reaktorunfall sein, es kann aber auch irgendetwas anderes sein wie zum Beispiel ein Transportunfall, wo radioaktives Material freigesetzt wird. Dann wird das Land erstmal entscheiden, ob es selber in der Lage ist, diese Katastrophe zu bearbeiten.

Falls es zu dem Entschluss kommt, dass das nicht der Fall ist und es also externe Hilfe benötigt, dann würde es diese Hilfe bei der internationalen Atomenergiebehörde anfordern. Das ist die IAEA. Und die IAEA würde diese Anfrage dann weitergeben an Länder, die sich dort freiwillig zur Verfügung gestellt haben mit entsprechenden Ressourcen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz ist mit einer ganzen Reihe Aufgabenpakete bei der IAEA gemeldet. Das umfasst sowohl die Messdienste vor Ort - zum Beispiel die Erkundung von Messgebieten gehört da dazu - aber auch die Suche nach radioaktiven Quellen, die gegebenenfalls irgendwo entwendet worden sind, zum Beispiel. Und natürlich gehört da auch dazu, dass wir von Deutschland aus das entsprechende Empfängerland mit Ausbreitungsrechnungen zum Beispiel auch unterstützen.

Um bei einem Unfall, wo radioaktive Materialien beteiligt sind, dann auch angemessen reagieren zu können, muss man natürlich ganz genau wissen, erstmal wie viel radioaktives Material ist denn genau wohin in die Umwelt gelangt, und natürlich auch, welcher Art dieses Material ist, weil sich natürlich verschiedene Materialien unterschiedlich in der Umwelt verhalten und dann deshalb auch wieder unterschiedlich ausbreiten.

Das ist der eine Aspekt, und der andere Aspekt ist natürlich auch, dass unterschiedliche radioaktive Materialien auch für den Menschen unterschiedlich gefährlich sind. Und auch das ist natürlich ein wichtiger Punkt, warum man unbedingt feststellen muss, welche Materialien da vor Ort sind.

Die mobilen Messungen, die also dazu dienen, um in einem Gebiet eine Erhöhung der radioaktiven Strahlung festzustellen, das ist ein recht kompaktes Gerät. Das sieht ein bisschen aus wie ein Zylinder mit einem Henkel dran. Und den trägt man da so neben sich her und zeichnet, während man dann das Gebiet abläuft, die dort an dieser Stelle befindliche sogenannte Ortsdosisleistung auf.

Um an einem bestimmten Ort festzustellen, welche radioaktiven Materialien vorhanden sind, benutzen wir sogenannte in situ Gammaspektrometer. Das sind sehr genaue Messgeräte, die die Teilchen, die von den radioaktiven Stoffen ausgesandt werden, wenn sie zerfallen, sehr genau vermessen können. Und diese Teilchen geben uns dann wieder einen Fingerabdruck für den Stoff, von dem sie ausgesandt worden sind. Und das benutzen wir, um dann festzustellen, welche Stoffe in der Umgebung da sind.

Stand: 20.04.2016

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© Bundesamt für Strahlenschutz