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Ionisierende Strahlung

Umweltradioaktivität - Medizin - Beruflicher Strahlenschutz - Nuklear-spezifische Gefahrenabwehr

Ionisierende Strahlung

Radon-Kalibrierlabor

  • Zur Qualitätssicherung von Messungen von Radon- und Radon-Folgeprodukten unterhält das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ein akkreditiertes Kalibrierlaboratorium.
  • Das Laboratorium bietet Kalibrierungen, Typprüfungen und Vergleichsprüfungen für Messgeräte an. Außerdem werden wissenschaftliche Untersuchungen zu messtechnischen Grundlagen und zur Bewertung und Entwicklung von Messmethoden durchgeführt.
  • Das Radon-Kalibrierlaboratorium des BfS ist durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert. Es unterhält ein Qualitätsmanagementsystem und wird regelmäßig durch die DAkkS begutachtet.

Radon-Kalibrierlabor

Elisabeth Foerster
Leiterin des Kalibrierlabors
Tel.: +49 (0)3018 333 4221

Dr. Martin Dubslaff
Stellvertreter
Tel.: +49 (0)3018 333 4223

Dr. Felice Friedrich
Qualitätsmanagement-Beauftragte
Tel.: +49 (0)3018 333 4226

Bundesamt für Strahlenschutz
Fachgebiet UR1
Köpenicker Allee 120-130
10318 Berlin
Deutschland

cal-radon@bfs.de

Fax: +49 (0)3018 333 4215

Eine wichtige Anforderung an ein Messgerät ist die Genauigkeit. Mithilfe einer Kalibrierung wird die Abweichung der Anzeige eines Messgerätes vom richtigen Wert der Messgröße festgestellt und dokumentiert.

Im Kalibrierlabor wird der Messwert eines sehr genauen Messgerätes ("Normal") mit dem Messwert eines zu prüfenden Messgerätes verglichen. Ziel ist dabei, dessen Abweichung vom Normal und die Unsicherheit dieser Abweichung zu bestimmen. Über eine Kette von Normalen kann die Kalibrierung eines Messgerätes bis auf das in der Hierarchie höchste Normal, das Primärnormal, zurückgeführt werden.

Das Kalibrierlabor des BfS

Das Kalibrierlabor für Messgeräte zur Bestimmung von Strahlenexpositionen durch Radon und Radon-Folgeprodukte des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) ist ein zentrales Element zur Qualitätssicherung für Messungen in diesem Bereich des Strahlenschutzes. Es ist bei der Leitstelle für Fragen der Überwachung erhöhter natürlicher Radioaktivität in Berlin angesiedelt.

Das Kalibrierlabor stellt die anerkannte messtechnische Referenz für

  • die Umsetzung von Anforderungen aus der Strahlenschutzverordnung (Teil 3, Kapitel 2) und
  • beim Schutz vor erhöhten Expositionen durch Radon in Wohn- und Aufenthaltsräumen

dar.

Qualitätssicherung

Radon-Kalibrierlabor mit Edelstahlbehälter Radon-Kalibrierlabor mit EdelstahlbehälterRadon-Kalibrierlabor mit 0,4-Kubikmeter-Edelstahlbehältern, Mess- und Steuerungssystem und Dosiersystem

Zur Sicherung eines bundeseinheitlichen Qualitätsstandards bei der Messung von Radon und Radon-Folgeprodukten findet neben der Kalibrierung von Messgeräten auch ein umfangreiches Programm zur Qualitätssicherung statt. Dieses Programm richtet sich

  • an die Hersteller von Messgeräten mit dem Angebot, die Konformität der messtechnischen Eigenschaften ihrer Geräte mit international festgelegten normativen Anforderungen zu bewerten, und
  • an den Anwender mit dem Angebot zur regelmäßigen Kalibrierung der Messgeräte.

Für passive Messgeräte werden regelmäßig Vergleichs– und Eignungsprüfungen durchgeführt. Ergänzt werden diese Prüfungen durch Verfahren zur Anerkennung der organisatorischen, technischen und fachlichen Voraussetzungen für die Überwachung der Strahlenexposition durch Radon-222 bei Arbeiten nach der Strahlenschutzverordnung (Teil 3, Kapitel 2).

Die Angebote zur Qualitätssicherung der Messungen von Radon-222 und Radon-222-Folgeprodukten werden sowohl von nationalen als auch internationalen Einrichtungen nachgefragt.

Technik und AusstattungEinklappen / Ausklappen

Das Kalibrierlaboratorium des BfS ist für die Messgrößen "Aktivitätskonzentration von Radon-222 in Luft" (CRn) und "Potenzielle Alphaenergiekonzentration (PAEC) der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte" gemäß der Norm DIN EN ISO/IEC 17025 bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert. Die akkreditierten Messgrößen sind mittels geeigneter Standards direkt auf nationale Primärnormale der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zurückgeführt.

Das Kalibrierlaboratorium besteht aus den folgenden Bereichen:

  • Laboratorium für die Messgröße "Aktivitätskonzentration von Radon-222 in Luft",
  • Laboratorium für die Messgröße "Potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte" und
  • physikalisch-technische Labore.
Radon-Referenzatmosphären

Für die Kalibrierung von Messgeräten und für wissenschaftlich-technische Untersuchungen werden Radon-Referenzatmosphären hergestellt. Dazu stehen großvolumige Behälter und Kammern aus Edelstahl mit Volumina von

  • 0,4 Kubikmeter,
  • 11 Kubikmeter ("Radon-Kammer") und
  • 30 Kubikmeter ("PAEC-Kammer")

zur Verfügung. Die hergestellten Referenzatmosphären sind durch die zu kalibrierenden Messgrößen (Aktivitätskonzentration von Radon-222 in Luft beziehungsweise potentielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte) und die klimatischen Parameter Temperatur, Druck und relative Luftfeuchte gekennzeichnet.

Temperatur und relative Luftfeuchte können sowohl in der Radon-Kammer als auch in der PAEC-Kammer durch entsprechende technische Einrichtungen eingestellt und geregelt werden.

PAEC-Kammer: Luftturbulenz und Aerosolparameter

Die PAEC-Kammer verfügt zusätzlich über technische Einrichtungen zur Einstellung und Regelung der Luftturbulenz und der Aerosolparameter. Damit können Aerosole mit bekannter Partikelkonzentration und Größenverteilung erzeugt werden.

Aerosole unterliegen physikalischen Prozessen, die unter anderem dazu führen, dass sich Aerosole zu größeren Aerosolpartikeln zusammenfügen (=Koagulation) oder sich an Wänden, auf Gegenständen oder auf Böden abscheiden (Deposition). Unter Beachtung der aerosolphysikalischen Prozesse, wie zum Beispiel der Oberflächendeposition und der Koagulation der Aerosolpartikel, können die Partikelkonzentration und die Größenverteilung des Aerosols während der Prüfungen in der PAEC-Kammer ausreichend homogen und zeitlich konstant gehalten werden.

Kalibrierung von Radon-MessgerätenEinklappen / Ausklappen

In den für die Kalibrierung verwendeten Behältern wird die Radon-Aktivitätskonzentration mittels einmaliger Injektion von Radon-222 auf einen zuvor festgelegten Wert eingestellt.

Radon-Aktivitätskonzentrationen innerhalb der Behälter zeitlich ausreichend konstant

Durch automatische Nachdosierung von Radon-222 mit Kolbendosierpumpen bleiben die Radon-Aktivitätskonzentrationen innerhalb der Behälter zeitlich ausreichend konstant. Dazu sind die Behälter über ein PC-gesteuertes Dosiersystem an eine Radium-226-Durchflussquelle angeschlossen.

Radium-226 zerfällt zu gasförmigem Radon-222. Wird ein Behälter, der Radium-226 enthält, mit einem Trägergas (zum Beispiel Luft) durchspült, kann das sich ständig bildende Radon-222 in den für die Kalibrierung bestimmten Behälter überführt werden. So können die Behälter durch eine den natürlichen Zerfall des Radons kompensierende Nachdosierung so betrieben werden, dass der Wert der Radon-222-Aktivitätskonzentration, der konstant gehalten werden soll, frei wählbar ist.

Kalibrierlabor mit PAEC-Kammer PAEC-KammerAnsicht der Kalibrierkammer für "Potenzielle Alpha-Energie-Konzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte" (PAEC) mit Einrichtungen für die Dosierung und Messung von Aerosolen

Quasi-kontinuierliche Überwachung

Die Radon-Aktivitätskonzentration sowie die Klimaparameter werden quasi-kontinuierlich überwacht. Zusätzlich werden arbeitstäglich manuell Proben aus jeder Referenzatmosphäre entnommen, um die Messergebnisse zu prüfen und deren Redundanz sicherzustellen.

Die Messwerte der Radon-222-Aktivitätskonzentrationen werden somit mit zwei verschiedenen Verfahren der Probenahme bestimmt (kontinuierliche automatische Probenahme und manuelle Probenahme). Die Ergebnisse beider Verfahren werden verglichen. Der Vergleich wird für die Qualitätssicherung ausgewertet.

Alle während der Prüfungen aufgenommenen Messdaten werden in Datenbanken aufgezeichnet und zentral verwaltet, so dass die Wiederholbarkeit und die Rückverfolgbarkeit der Prüfungen sichergestellt sind.

Messunsicherheiten bei Kalibrierungen in Abhängigkeit vom Messbereich der Radon-222-Aktivitätskonzentration

Die Messgröße „Aktivitätskonzentration von Radon-222“ ist über ein Radon-222-Aktivitätsnormal an das nationale Normal der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) angeschlossen.

In der folgenden Tabelle sind Messunsicherheiten bei Kalibrierungen in Abhängigkeit vom Messbereich der Radon-222-Aktivitätskonzentration dargestellt. Die Tabelle zeigt die sogenannten kleinsten angebbaren Messunsicherheiten gemäß der Anlage zur Akkreditierungsurkunde des Kalibrierlaboratoriums.

Messunsicherheit für die Messgröße Radon-222-Aktivitätskonzentration gemäß Akkreditierungsurkunde
* Angegeben ist die relative erweiterte Messunsicherheit, die sich aus der Standardmessunsicherheit durch Multiplikation mit dem Erweiterungsfaktor k = 2 ergibt. Sie wurde gemäß dem DAkkS-DKD-3 "Angabe der Messunsicherheit bei Kalibrierungen" (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, Braunschweig, 2010) ermittelt. Der Wert der Messgröße liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent im zugeordneten Werteintervall.
Aktivitätskonzentration von Radon-222 in Luft:
Bereich für die Messgröße
Kleinste angebbare Messunsicherheit für die Referenzmessung*
50 bis < 80 Becquerel pro Kubikmeter 17 Prozent
80 bis < 300 Becquerel pro Kubikmeter 12 Prozent
300 bis 1.000 Becquerel pro Kubikmeter8 Prozent
1.000 bis 12.000 Becquerel pro Kubikmeter5 Prozent

Kalibrierung von Radon-222-Folgeprodukt-MessgerätenEinklappen / Ausklappen

Die Kalibrierung von Radon-222-Folgeprodukt-Messgeräten ist technisch aufwändiger als die Kalibrierung von Radonmessgeräten, da eine Vielzahl weiterer Parameter, welche die Messung der kurzlebigen Folgeprodukte beeinflussen, zu berücksichtigen und zu überwachen sind. Dazu zählen:

  • Partikelkonzentration und Größenverteilung des Aerosols,
  • Verhältnis des an Aerosole angelagerten Anteils der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte zum nicht angelagerten Anteil,
  • Temperatur, Feuchte und Luftdruck,
  • Strömungsgeschwindigkeit und Turbulenzgrad der Kammerluft und
  • der Messort innerhalb der Kammer.

Die Messung von Radon-Folgeprodukten und die Kalibrierung entsprechender Messgeräte wird in einer Kammer mit einem Volumen von 30 Kubikmetern durchgeführt. Durch das ausreichend große Verhältnis zwischen der Oberfläche der Kammer und deren Volumen wird der Einfluss störender Parameter reduziert. Dadurch kann die Homogenität der Referenzbedingungen innerhalb des Kammervolumens besser gewährleistet werden.

Technische Einrichtungen

Für die Kalibrierungen und die Qualitätssicherung werden alle relevanten Parameter durch Sensoren erfasst und automatisch protokolliert. Darüber hinaus können die Parameter der Referenzatmosphäre eingestellt und während des Kalibrierprozesses konstant gehalten werden. Dazu werden die folgenden technischen Einrichtungen verwendet:

  • Aerosolgeneratoren unterschiedlichen Wirkungsprinzips mit unterschiedlichen Partikelgrößenspektren,
  • Einrichtung zur kontinuierlichen Nachdosierung von Aerosolen,
  • Radium-226-Durchflussquelle zur kontinuierlichen Nachdosierung zerfallsbedingter Radonverluste,
  • Reinigungskreislauf zur Reduzierung der Aerosolkonzentration,
  • Heiz- und Kühl-Oberflächen-Wärmeaustauscher und
  • Richtungs- und intensitätssteuerbare Ventilatoren.
Die wichtigsten Messgrößen und ihr Einstellbereich
MessgrößeRegelbereich
Aktivitätskonzentration von Radon-22250 bis 50.000 Becquerel pro Kubikmeter
Potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte (PAEC)0,3 bis 150 Mikrojoule pro Kubikmeter
Aerosolkonzentration200 bis 50.000 Teilchen pro Kubikzentimeter
Gleichgewichtsfaktor0,1 bis 0,9
Freier Anteil der PAEC1 bis 60 Prozent
Lufttemperatur-2 bis 40 Grad Celsius
Luftfeuchte10 bis 95 Prozent
Luftdruckatmosphärischer Luftdruck (nicht regelbar)
Luftgeschwindigkeit (Turbulenz)0 bis 1 Meter pro Sekunde

Radon-Folgeprodukt-Messgeräte werden für die Messgröße "Potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte" (PAEC) kalibriert. Dazu sind die Aktivitätskonzentrationen der kurzlebigen Radon-Folgeprodukte in der Referenzatmosphäre zu bestimmen.

Verwendung einer Drahtsieb-Filter-Messsonde

Zu diesem Zweck wird eine kombinierte Drahtsieb-Filter-Messsonde verwendet, durch welche eine Luftprobe der Referenzatmosphäre mit konstantem Volumenstrom geleitet wird. Dabei scheiden sich die an Aerosole angelagerten Radon-Folgeprodukte auf dem Filter und die nicht angelagerten Radon-Folgeprodukte auf dem Drahtsieb ab.

Die auf dem Filter und dem Drahtsieb gesammelte Aktivität zerfällt entsprechend der Zerfallsgesetze. Die Aktivität der Nuklide, die durch Freisetzung von Alphastrahlung zerfallen, wird in regelmäßigen zeitlichen Abständen gemessen. Die Darstellung dieser Messwerte in Abhängigkeit von der Zeit wird als Abklingkurve bezeichnet.

Unmittelbar nach Beendigung der Probenahme wird jeweils die Abklingkurve der Alphaaktivität auf dem Filter und dem Drahtsieb bestimmt und mittels eines Auswertealgorithmus die potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte und der freie Anteil bestimmt.

Messunsicherheiten

Die Messgröße Potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte ist über eine Radium-226-Flächenquelle in Filtergeometrie an das nationale Normal der PTB angeschlossen.

In der folgenden Tabelle sind Messunsicherheiten bei Kalibrierungen in Abhängigkeit vom Messbereich der potentiellen Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte dargestellt. Die Tabelle zeigt die sogenannten kleinsten angebbaren Messunsicherheiten gemäß der Anlage zur Akkreditierungsurkunde des Kalibrierlaboratoriums.

Messunsicherheit für die Messgröße Potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte gemäß Akkreditierungsurkunde
Potenzielle Alphaenergiekonzentration der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte:
Bereich für die Messgröße
Kleinste angebbare Messunsicherheit für die Referenzmessung
* Angegeben ist die relative erweiterte Messunsicherheit, die sich aus der Standardmessunsicherheit durch Multiplikation mit dem Erweiterungsfaktor k = 2 ergibt. Sie wurde gemäß dem DAkkS-DKD-3 "Angabe der Messunsicherheit bei Kalibrierungen" (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, Braunschweig, 2010) ermittelt. Der Wert der Messgröße liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent im zugeordneten Werteintervall.
2 bis < 40 Megaelektronenvolt pro Kubikzentimeter
(3,2 10-7 bis < 6,4 10-6 Joule pro Kubikmeter)
10 Prozent
40 bis < 400 Megaelektronenvolt pro Kubikzentimeter
(6,4*10-6 bis < 6,4*10-5 Joule pro Kubikmeter)
6 Prozent
400 bis < 4.000 Megaelektronenvolt pro Kubikzentimeter
(6,4*10-5 bis < 6,4*10-4 Joule pro Kubikmeter)
6 Prozent

PublikationenEinklappen / Ausklappen

  • Schmidt, V., Feddersen, C., Ullmann, W.
    Untersuchungen zur Aussagefähigkeit von passiven Messsystemen zur Bestimmung der Strahlenexposition durch Radon und kurzlebige Radonfolgeprodukte, Bundesamt für Strahlenschutz, BfS-ST-6/95
  • Hamel, P., Schmidt, V.
    The Calibration Laboratories for the Measurement of Radon and short-lived Radon Decay Products at the Federal Office for Radiation Protection (BfS), Kerntechnik, 66 (2001) 4, S. 202-205
  • Schmidt, V., Hamel, P.
    Measurements of Deposition Velocity of Radon Decay Products for Examination of the Correlation between Air Activity Concentration of Radon and the accumulated Po-210-Activity, The Science of the Total Environment, 272 (2001), S. 189-194
  • Röttger, A., Honig, A., Schmidt, V., Buchröder, H., Rox, A., Butterweck, G., Schuler, Ch., Maringer, F.-J., Michielsen, N., Howarth, C., Miles, J.C.H., Vargas, A., Ortega, X., Burian, I., Turtiainen, T., Jachs, P., Edelmaier, R., Hagberg, N.
    Comparison of Calibration Facilities for Radon Activity Concentration: EUROMET Project 657, Metrologia, 2005, Volume 42, Technical Supplement, doi:10.1088/0026-1394/42/1A/06003
  • Beck, T. R., Buchröder, H., Foerster, E., Schmidt, V.
    Interlaboratory Comparisons for Passive Radon Measuring Devices at BfS, Radiation Protection Dosimetry, 2007, Volume 125, 572-575, doi: 10.1093/rpd/ncm201
  • Beck, T.R., Buchröder, H., Schmidt, V.
    Performance Tests for Instruments Measuring Radon Activity Concentration, Applied Radiation and Isotopes, Volume 67, Issue 5, May 2009, 876-880, doi: 10.1016/j.apradiso.2009.01.049
  • Beck, T.R., Foerster, E., Buchröder, H., Schmidt, V., Döring, J.
    The measurement accuracy of passive radon instruments. Radiation Protection Dosimetry, 2013, doi:10.1093/rpd/nct182
  • Foerster, E., Beck, T., Buchröder, H., Döring, J., Schmidt, V.
    Messgeräte zur Bestimmung der Radon-222-Aktivitätskonzentration oder der Radon-222-Exposition : Vergleichsprüfung 2013, Instruments to measure radon-222 activity concentration or exposure to radon-222 : intercomparison 2013, Bundesamt für Strahlenschutz, 2013, urn:nbn:de:0221-2013111411138
  • Foerster, E., Beck, T., Buchröder, H., Döring, J., Schmidt, V.
    Messgeräte zur Bestimmung der Radon-222-Aktivitätskonzentration oder der Radon-222-Exposition : Vergleichsprüfung 2015, Instruments to measure radon-222 activity concentration or exposure to radon-222 : intercomparison 2015, Bundesamt für Strahlenschutz, 2015, urn:nbn:de:0221-2015110313768

Methodische Weiterentwicklung

Neben den Programmen zur Qualitätssicherung werden wissenschaftliche Untersuchungen sowohl zu den messtechnischen Grundlagen als auch zur Bewertung und Entwicklung von Messmethoden durchgeführt. Diese Arbeiten dienen der methodischen Weiterentwicklung mit dem Ziel, auf aktuelle Probleme zeitnah reagieren zu können.

So wurde eine innovative Messeinrichtung zur Bestimmung der Radonexhalation aus Baumaterialien entwickelt, die dem wachsenden öffentlichen Interesse an zuverlässigen Informationen über natürliche Strahlenexpositionen im Lebensumfeld der Bevölkerung Rechnung trägt und für entsprechende Messprogramme genutzt wird.

BfS-Service: Qualitätssicherung von Radon- und Radonfolgeprodukt-Messgeräten

Das Bundesamt für Strahlenschutz bietet als akkreditiertes Labor (DAkkS-Nummer: D-K-15063-01-00) folgende Dienstleistungen an:

  • Kalibrierung von aktiven Messsystemen für Radon-222 und dessen kurzlebige Folgeprodukte,
  • Kalibrierung von passiven, integrierenden Messsystemen für Radon-222,
  • Prüfung der messtechnischen Eigenschaften von Messgeräten sowie Prüfung von Messverfahren.

Akkreditierung gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS).

Kalibrierung von aktiven Messsystemen für Radon-222 und dessen kurzlebige FolgeprodukteEinklappen / Ausklappen

Das Radon-Kalibrierlabor des Bundesamtes für Strahlenschutz ist ein gemäß der Norm DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Labor für die Kalibrierung von Messgeräten zur Messung

Die Messgrößen sind auf die nationalen Normale der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zurückgeführt. In Abhängigkeit vom Messbereich sind die Messunsicherheitsbudgets bei Kalibrierungen in der Tabelle "Messgrößen, Messbereiche und Messunsicherheit der Kalibrierung" dargestellt.

Die Kalibrierung erfolgt durch Vergleich der Messgeräteanzeige mit der Referenzmessung des Kalibrierlabors. Dazu werden die zu prüfenden Messgeräte in geschlossenen Behältern exponiert, in denen eine Referenzatmosphäre mit definierten Werten der Messgröße und möglicher Einflussgrößen eingestellt wird.

Messgrößen, Messbereiche und Messunsicherheit der Kalibrierung
MessgrößeBereich für die Messgrößekleinste angebbare Messunsicherheit für die Referenzmessung*
Aktivitätskonzentration
von Radon-222 in Luft CRn
50 bis < 80 Becquerel pro Kubikmeter17 Prozent
80 bis < 300 Becquerel pro Kubikmeter 12 Prozent
300 bis < 1.000 Becquerel pro Kubikmeter 8 Prozent
1.000 bis 12.000 Becquerel pro Kubikmeter5 Prozent
Potenzielle Alphaenergiekonzentration
der kurzlebigen Radon-222-Folgeprodukte Cp
2 bis < 40 Megaelektronenvolt pro Kubikzentimeter
(3,2*10-7 bis < 6,4*10-6 Joule pro Kubikmeter)
10 Prozent
40 bis < 400 Megaelektronenvolt pro Kubikzentimeter
(6,4*10-6 bis < 6,4*10-5 Joule pro Kubikmeter)
6 Prozent
400 bis 4.000 Megaelektronenvolt pro Kubikzentimeter
(6,4*10-5 bis 6,4*10-4 Joule pro Kubikmeter)
6 Prozent

* Angegeben ist die relative erweiterte Messunsicherheit, die sich aus der Standardmessunsicherheit durch Multiplikation mit dem Erweiterungsfaktor k = 2 ergibt. Sie wurde gemäß DAkkS-DKD-3 "Angabe der Messunsicherheit bei Kalibrierungen" (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, Braunschweig, 2010) ermittelt. Der Wert der Messgröße liegt mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent im zugeordneten Werteintervall.

Die Kosten für Kalibrierungen nach Zeitaufwand berechnet und auf Kundenanfrage vorab als Schätzwert mitgeteilt.

Kalibrierung von passiven, integrierenden Messsystemen für Radon-222Einklappen / Ausklappen

Die zu kalibrierende Messgröße ist hier die Exposition PRef als Produkt aus der mittleren Radon-222-Aktivitätskonzentration CRef und der Expositionszeit tExp.

Zur Kalibrierung werden die Messsysteme in einem Behälter mit einer Referenzatmosphäre über eine definierte Zeit exponiert. Expositionszeit und mittlere Radon-Aktivitätskonzentration werden so gewählt, dass die Exposition den Vorgaben des Auftraggebers entspricht. Die Aktivitätskonzentration von Radon-222 wird mit einer Gebrauchsnormal-Messeinrichtung bestimmt. Die Radonaktivitätskonzentration der Referenzatmosphäre wird während des Expositionszeitraumes weitgehend konstant gehalten und kann auf Werte zwischen 0,4 und 12 Kilobecquerel pro Kubikmeter eingestellt werden.

  • Messbereich: 30 bis 20.000 Kilobecquerel pro Kubikmeter mal Stunden
  • kleinste Messunsicherheit der Referenzmessung (für die zweifache relative Standardmessunsicherheit, 2σ): ± 7 Prozent

Die Kosten für Kalibrierexpositionen werden nach Zeitaufwand berechnet und auf Kundenanfrage vorab als Schätzwert mitgeteilt.

Prüfung der messtechnischen Eigenschaften von MessgerätenEinklappen / Ausklappen

Untersuchungen zur Feststellung von Messgeräteeigenschaften und zum Einfluss von verschiedenen äußeren Parametern auf die Anzeige von Radon-222- oder Radon-222-Folgeprodukt-Messgeräten werden auf Anfrage durchgeführt. Die Kosten dieser Untersuchungen werden nach dem benötigten Zeitaufwand berechnet.

Prüfung von Messverfahren Einklappen / Ausklappen

Prüfungen von Verfahren der Radon-222- und Radon-222-Folgeprodukt-Messung werden auf Anfrage durchgeführt. Die Kosten dieser Untersuchungen werden nach dem benötigten Zeitaufwand berechnet.

Stand: 23.07.2018

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