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Forschungsvorhaben des BfS zur Wirkung starker statischer Magnetfelder

Mit starken statischen Magnetfeldern kommen Personen zum Beispiel bei der Magnet-Resonanz-Tomographie, einem in der Medizin verwendeten bildgebenden diagnostischen Verfahren, in Kontakt. Die aktuell in der klinischen Praxis verwendeten Geräte haben meistens eine magnetische Flussdichte von 1,5 oder 3 Tesla. In der Forschung werden bereits Geräte mit 7 und 9,4 Tesla getestet, die zukünftig auch in der medizinischen Diagnostik eingesetzt werden sollen. Die Frage, ob sich diese stärkeren Felder bei den Patienten oder beim medizinischen Personal gesundheitlich auswirken, wurde in drei vom BfS beauftragten Forschungsvorhaben untersucht.

Artikel Einfluss auf Fortpflanzung und Entwicklung

In den letzten Jahrzehnten wurde die Magnet-Resonanz-Tomographie zunehmend auch bei schwangeren Frauen und in der Gynäkologie zur Diagnostik benutzt. Die Entwicklung leistungsfähigerer Tomographen mit höheren Feldstärken zur Verbesserung der Bildqualität erfordert die Überprüfung der biologischen Sicherheit. Im Forschungsvorhaben "Auswirkungen wiederholter Exposition mit starken statischen Magnetfeldern des MRT auf die Endpunkte Fortpflanzung und Entwicklung im Tiermodell" untersuchten Wissenschaftler an Versuchstieren, ob und gegebenenfalls welchen Einfluss starke statische Magnetfelder auf die Fortpflanzung (Fruchtbarkeit, Schwangerschaftsverlauf) von Säugetieren und auf die Entwicklung der Embryonen beziehungsweise die weitere körperliche Entwicklung der Jungtiere haben.

Artikel Einfluss auf emotionales und kognitives Verhalten

Das Forschungsvorhaben "Auswirkungen wiederholter Exposition mit starken statischen Magnetfeldern des MRT während der Embryonalentwicklung auf kognitives und emotionales Verhalten bei Mäusen" untersuchte die Entwicklung des emotionalen und kognitiven Verhaltens bei männlichen und weiblichen Jungtieren, die während ihrer gesamten Embryonalentwicklung in einem Magnetfeld von sieben Tesla exponiert worden waren. Dies führte im jungen Erwachsenenalter zu keinen Verhaltensauffälligkeiten oder zu Unterschieden im emotionalen Verhalten (Ängstlichkeit, Depressivität) oder im kognitiven Verhalten (Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis).

Artikel Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit

Insbesondere bei operativen Eingriffen, die an offenen Magnet-Resonanz-Tomographen durchgeführt werden, wird das medizinische Personal starken statischen Magnetfeldern ausgesetzt. Es muss gewährleistet sein, dass die Leistungsfähigkeit des medizinischen Personals dadurch nicht eingeschränkt ist und die Patienten dadurch nicht gefährdet werden. In einem Forschungsvorhaben wurden diese Fragen überprüft. Vor allem bei magnetischen Flussdichten von sieben Tesla und bei Bewegungen in Magnetfeldgradienten trat bei den Probanden Schwindel auf. Die Wahrnehmung von Schwindel hatte aber keinen Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit der Testpersonen. Die meisten konnten sich an die Felder schnell gewöhnen und hatten dann keine Beschwerden mehr.

© Bundesamt für Strahlenschutz