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Einfluss statischer Magnetfelder auf emotionales und kognitives Verhalten

  • Das Forschungsvorhaben untersuchte die Entwicklung des emotionalen und kognitiven Verhaltens bei männlichen und weiblichen Jungtieren (Mäusen), die während ihrer gesamten Embryonalentwicklung in einem Magnetfeld von sieben Tesla exponiert worden waren.
  • Dies führte im jungen Erwachsenenalter zu keinen Verhaltensauffälligkeiten oder zu Unterschieden im emotionalen Verhalten (Ängstlichkeit, Depressivität) oder im kognitiven Verhalten (Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis).

Maus im T-förmigen Labyrinth Maus LabyrinthMaus im T-förmigen Labyrinth Quelle: ZI Mannheim

Das Forschungsvorhaben "Auswirkungen wiederholter Exposition mit starken statischen Magnetfeldern des MRT während der Embryonalentwicklung auf kognitives und emotionales Verhalten bei Mäusen" wurde im Zeitraum von 2009 bis 2011 am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim durchgeführt. Es schloss sich an das Vorhaben zur Fortpflanzung und Entwicklung an und untersuchte die Entwicklung des emotionalen und kognitiven Verhaltens (Ängstlichkeit, Lernfähigkeit) bei männlichen und weiblichen Jungtieren, die während ihrer Embryonalentwicklung exponiert worden waren.

Studien mit Nagern bieten die Möglichkeit, sowohl akute als auch Langzeiteffekte einer Magnetfeldexposition in systematischer Weise zu untersuchen. Dabei können insbesondere Verhaltensanalysen dazu beitragen, auch subtilere Effekte einer Magnetfeldexposition auf das sich entwickelnde Gehirn nachzuweisen. In der vorliegenden Studie wurde das Verhalten von jungen erwachsenen Mäusen untersucht, die während der gesamten Embryonalentwicklung täglich für 75 Minuten einem statischen Magnetfeld von sieben Tesla Flussdichte ausgesetzt waren.

In zahlreichen standardisierten Verhaltenstests sowohl für emotionales Verhalten (Ängstlichkeit, Depressivität) als auch für Lernen und Gedächtnis konnten in Abhängigkeit von der Exposition keine Verhaltensauffälligkeiten nachgewiesen werden. Es wurden durchgehend geschlechtsspezifische Unterschiede gefunden. Das spricht für eine hohe Empfindlichkeit der Tests, mit denen auch geringfügige Unterschiede nachgewiesen werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Verhalten und die Lernfähigkeit der während der Embryonalentwicklung exponierten Jungtiere normal entwickelte und die im Vorhaben zur Fortpflanzung beobachtete geringfügige Verzögerung der körperlichen Entwicklung keinen weiteren negativen Einfluss hatte.

Ergebnisse aus Tierexperimenten sind zwar nicht vollständig auf Menschen übertragbar, die Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass eine Untersuchung von schwangeren Patientinnen im Magnet-Resonanz-Tomographen die gesunde Entwicklung ihrer Kinder nicht beeinträchtigt.

Zusammenfassung

Eine tägliche Exposition von Mäusen während ihrer gesamten embryonalen Entwicklung in einem Magnetfeld von sieben Tesla hat im jungen Erwachsenenalter zu keinen Verhaltensauffälligkeiten oder zu Unterschieden im emotionalen Verhalten (Ängstlichkeit, Depressivität) oder im kognitiven Verhalten (Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis) geführt.

Stand: 27.07.2018

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