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Kontrolle der Eigenüberwachung radioaktiver Emissionen aus Kernkraftwerken
- Das BfS prüft die Zuverlässigkeit und Qualität der Eigenüberwachung radioaktiver Emissionen durch die Kernkraftwerksbetreiber.
- Wesentliche Instrumente zur Qualitätssicherung sind ein Kontrollmessprogramm und Ringversuche. Die Betreiber von kerntechnischen Anlagen bzw. die von ihnen beauftragten Messlabore sind zur Teilnahme an diesen Ringversuchen verpflichtet.
- Dazu führt das BfS als Sachverständiger im Auftrag der zuständigen Aufsichtsbehörden Kontrollmessungen durch.
Seit mehr als 30 Jahren prüft das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beziehungsweise seine Vorgängerbehörde die Zuverlässigkeit und Qualität der Eigenüberwachung radioaktiver Emissionen durch die Kraftwerksbetreiber.
Beispiel: Auswertungsergebnis Abwasserringversuch 2013
Instrumente zur Qualitätssicherung
Wesentliche Instrumente zur Qualitätssicherung sind ein Kontrollmessprogramm und Ringversuche. Dazu führt das BfS als Sachverständiger im Auftrag der zuständigen Aufsichtsbehörden Kontrollmessungen durch.
Kontrollmessprogramm
Das BfS enthält sämtliche Bilanzierungsproben von den Betreibern, wählt hiervon stichprobenartig einzelne aus und führt eigene Aktivitätsbestimmungen durch.
Fortluft- | |
Radionuklid / Radionuklidgruppe | Häufigkeit und Art der Kontrollmessung pro Kernkraftwerk |
---|---|
Gammastrahler | 10 Prozent der wöchentlichen Proben |
Iodisotope | 10 Prozent der wöchentlichen Proben |
Strontiumisotope | 4 vierteljährliche Mischproben |
Alphastrahler | 4 vierteljährliche Mischproben |
Kohlenstoff-14 | mindestens 1 vierteljährliche Mischprobe |
Tritium | mindestens 1 vierteljährliche Mischprobe |
Radioaktive Edelgase | Vergleichsmessungen alle drei Jahre vor Ort |
Abwasser- | |
Radionuklid / Radionuklidgruppe | Häufigkeit und Art der Kontrollmessung pro Kernkraftwerk |
Gammastrahler | 8 - 9 wöchentliche Mischproben |
Strontiumisotope | 1 vierteljährliche Mischprobe |
Gesamt-Alpha | 1 vierteljährliche Mischprobe |
Tritium | 1 vierteljährliche Mischprobe |
Eisen-55 / Nickel-63 | 1 jährliche Mischprobe |
Ringversuche
Das BfS organisiert gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) jährlich
- einen Ringversuch "Fortluft" zur Messung der Aktivität ausgewählter Radionuklide auf Standardpräparaten sowie (siehe Abbildung "Messpräparat Fortluft")
- einen Ringversuch "Abwasser" zur Bestimmung der Radionuklidzusammensetzung einer Modellabwasserprobe und einer realen Abwasserprobe einer kerntechnischen Anlage (siehe Abbildung "Messpräparate Abwasser").
Messpräparate Abwasser, die für einen Ringversuch vorbereitet sind
Die Betreiber von kerntechnischen Anlagen bzw. die von ihnen beauftragten Messlabore sind zur Teilnahme an diesen Ringversuchen verpflichtet.
Die Ringversuche ermöglichen eine objektive Bewertung der Qualität der im Rahmen der Eigenüberwachung ermittelten Messwerte.
In den letzten Jahren haben vermehrt auch internationale Messlabore daran teilgenommen.
Interessierte an den Ringversuchen des BfS können sich per E-Mail anmelden:
- für die Fortluft: leitstelle-fortluft@bfs.de
- für das Abwasser: leitstelle-h@bfs.de.
Fachgespräche
Das BfS führt regelmäßig Fachgespräche in den Bereichen "Fortluft" und "Abwasser" durch. Daran nehmen alle zuständigen Aufsichtsbehörden und Betreiber von Kernkraftwerken teil.
Hier informiert das BfS über die aktuell bei den Kontrollmessungen erkannten Problembereiche. Darüber hinaus leisten die Fachgespräche einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung des Standes von Wissenschaft und Technik im Bereich der Emissionsüberwachung.
Stand: 18.07.2018