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Ionisierende Strahlung

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Ionisierende Strahlung

Internationale Messübung 2015 in Deutschland

Hubschraubergestützte internationale Messkampagne 2015 in Sachsen und Thüringen

  • Im Juni 2015 fand eine von BfS und Bundespolizei organisierte internationale Hubschraubermessübung in Chemnitz statt.
  • Gemeinsam mit Teams aus der Schweiz, Frankreich und Tschechien trainierten die Spezialisten des BfS und der Bundespolizei, im und auf dem Boden abgelagerte radioaktive Stoffe vom Hubschrauber aus zu messen.

Im Juni 2015 nahmen fünf europäische Messteams im Raum Sachsen/Thüringen/Tschechien auf Einladung des BfS und der Bundespolizei an einer grenzüberschreitenden hubschraubergestützten Messkampagne teil. Mit verschiedenen Messaufgaben sollte das Zusammenspiel von unterschiedlichen Messteams und -systemen zur hubschraubergestützten Bestimmung von radiologischer Bodenkontamination optimiert werden.

Diese Art von Übung ist vor allem in grenznahen Gebieten eine wichtige Ergänzung für den Notfallschutz der beteiligten Länder, da im Ereignisfall die Zusammenarbeit ohne großen zeitlichen Vorlauf reibungslos funktionieren muss.

Für die verschiedenen Messaufgaben standen den Messteams aus der Schweiz, Frankreich, Tschechien und Deutschland insgesamt sieben Messgebiete zur Verfügung, die auf der Abbildung mit A bis G gekennzeichnet sind. Die Auswahl der Messgebiete umfasste auch Standorte des ehemaligen Uranerzbaus (Wismut-Altlasten). Je nach Stand der Sanierungsarbeiten lässt sich dort noch heute im Vergleich zur Umgebung eine erhöhte Gamma-Ortsdosisleistung nachweisen. Die Erhöhung geht auf radioaktive Rückstände aus der ehemaligen Uranproduktion zurück. Dieser Umstand macht die Messgebiete radiologisch interessant und ermöglicht es, die Messergebnisse der verschiedenen Teams über einen relativ großen Wertebereich zu vergleichen.

Folgende Aufgaben wurden durchgeführt:

  • Messungen über einem Referenzgebiet zum Vergleich der Messergebnisse der einzelnen Messteams (Gebiet A),
  • gleichzeitiger, gemeinsamer Einsatz aller Messteams zur Kartierung eines möglichst großen Gebiets (Gebiet B / B1 bis B6),
  • Entwicklung einer gemeinsamen Messstrategie sowie Koordinierung von je zwei Teams in einem Messgebiet (Gebiete D, E, F),
  • Quellensuche (Gebiet C),
  • optional: Untergrundmessung über einem See (Gebiet G).

Messdaten - Messgebiete Messdaten - MessgebieteRäumliche Verteilung der Gamma-Ortsdosisleistung Quelle: Kartendaten: www.openstreetmap.org, www.viewfinderpanoramas.org

Mit Unterstützung des BfS-Fachgebiets "Entscheidungshilfesysteme, Lageermittlung und Kommunikation" konnte noch am Tag der Messflüge in den Messgebieten B1 bis B6 eine Ergebniskarte zur räumlichen Verteilung der Gamma-Ortsdosisleistung für das Gesamtmessgebiet erstellt werden, wie in der Abbildung zu sehen ist.

Es wurden drei radiologische Auffälligkeiten identifiziert, zwei in Gebiet B4 und eine in Gebiet B6. Ursache für die zwei Auffälligkeiten in Gebiet B4 ist der ehemalige Uranbergbau in Johanngeorgenstadt und im nördlichen Bereich Tschechiens. Die Auffälligkeit in Gebiet B6 wurde durch Materialprüfungsarbeiten mit einer Iridiumquelle verursacht.

Stand: 25.07.2018

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