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Was ist eigentlich Radioaktivität?

Textfassung des Videos "Was ist eigentlich Radioaktivität?"

Man sieht sie nicht, und man spürt sie nicht: Strahlung. Dennoch ist ein Mensch immer einer Strahlenbelastung ausgesetzt. Abschirmen ist sinnvoll, in dieser Form aber wirkungslos.

Natürliche radioaktive Stoffe in Böden und Gesteinen geben Strahlung ab. Und sie kommt nicht nur aus der Erde, sondern auch vom Himmel. Je höher, desto stärker ist die kosmische Strahlung. Bei Langstreckenflügen und mehreren Kilometern Höhe ist sie bereits relevant.

Doch was ist überhaupt Radioaktivität und Strahlung?

Kerne bestimmter Atomsorten, sogenannte "Radionuklide", sind instabil. Sie wandeln sich um und zerfallen. Dabei können Teilchenstrahlung und elektromagnetische Strahlung freigesetzt werden. Man unterscheidet zwischen Alpha-, Beta- und Gammastrahlung.

Alphateilchen kommen nicht weit; sie werden schon durch wenige Zentimeter Luft absorbiert. Die menschliche Haut können sie nicht durchdringen. Betateilchen durchdringen die Luft bis zu einigen Metern, und auch die menschliche Haut kann sie nicht aufhalten. Sie können wenige Millimeter bis Zentimeter in den Menschen eindringen.

Gammastrahlung ist - ähnlich dem Licht - eine elektromagnetische Strahlung und besteht aus Photonen. Sie durchdringt sehr leicht verschiedenste Materie. Selbst die beste Kondition kann da nicht helfen, aber zum Beispiel Blei: Das schirmt die Strahlung ab. Doch warum ist die von radioaktiven Stoffen ausgehende Strahlung überhaupt gefährlich?

Alle Arten dieser Strahlung wirken auf die menschlichen Zellen und können gesunde Zellen zu Krebszellen verändern oder das Erbgut schädigen. Mit der Entfernung von der radioaktiven Quelle nimmt die Strahlung ab und wird durch dazwischen liegende Stoffe teilweise abgeschirmt.

Anders bei der Kontamination, einer Verschmutzung mit Radionukliden: Wenn sie sich auf der Oberfläche oder im Inneren eines Körpers festgesetzt haben, strahlen sie dort weiter. So können Radionuklide über die Nahrungskette in den Körper gelangen. In einigen Pilz- und Gemüsesorten können sich sogar radioaktive Stoffe anreichern.

Auch Gebäude bieten keinen Schutz, wenn sie unsachgerecht gebaut und nicht dicht sind. Dann kann das radioaktive Gas Radon aus dem Boden eindringen und sich bei schlechter Lüftung in der Raumluft sanieren. In bestimmten radonreichen Regionen erhöht sich dadurch das Lungenkrebsrisiko.

Im Freien jedoch verteilt sich das Gas, und man kann sorglos atmen. Jede noch so geringe Strahlenbelastung ist potenziell gesundheitsschädigend. Daher ist es wichtig, die Gefährdungen durch Strahlung und Radioaktivität zu kennen und Belastungen so weit wie möglich zu reduzieren.

Stand: 05.05.2015

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© Bundesamt für Strahlenschutz