Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Bund investiert 56 Millionen Euro in die Stilllegung von Morsleben

Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM)

Ausgabejahr 2005
Datum 25.03.2005

Aus dem Haushalt des Bundesumweltministers werden in diesem Jahr trotz angespannter Haushaltslage 56 Millionen Euro in die Stilllegung des ehemaligen Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben (ERAM) investiert. Im Jahr 2000 wurden dagegen 29 Millionen Euro für Morsleben ausgegeben. "Damit ermöglicht es der Bund auch 2005, die bergbaulichen Gefahrenabwehrmaßnahmen und die Stilllegung des ERAM zügig und sicher voranzutreiben. Außerdem leistet er einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung in Morsleben und der Region", sagte der Sprecher des BfS, Florian Emrich, heute in Salzgitter. Durch die laufenden Gefahrenabwehrmaßnahmen sind derzeit etwa 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Projekt Morsleben beschäftigt, im Jahre 2000 waren es rund 180.

Bei der Finanzierung des Endlagers Morsleben handelt es sich letztlich um einigungsbedingte Altlasten, die allein der Steuerzahler zu tragen hat. Die jetzt zur Verfügung gestellten Gelder werden vor allem in zwei Bereichen eingesetzt: bei den bergbaulichen Gefahrenabwehrmaßnahmen im sogenannten Zentralteil sowie dem atomrechtlichen Planfeststellungsverfahren zur endgültigen Stilllegung. "Einen Abstrich bei der Sicherheit wird es aber nicht geben", so Emrich weiter und ergänzte: "Bei den derzeitigen Arbeiten der Gefahrenabwehr sammeln wir auch Erfahrungen, die uns bei der endgültigen Stilllegung des ERAM zugute kommen werden".

Seit Oktober 2003 werden ausgewählte Grubenbaue im stark durchbauten Zentralteil der Schachtanlage Bartensleben im Rahmen einer bergbaulichen Gefahrenabwehrmaßnahme verfüllt. Diese Maßnahme soll die Standsicherheit und Integrität des Grubengebäudes insbesondere im Hinblick auf die spätere Stilllegung gewährleisten. Insgesamt sollen 20 Abbaue mit einem Hohlraumvolumen von rund 670.000 Kubikmeter verfüllt werden. Bisher verfüllt wurden drei Abbaue.

Hintergrundinformation:

Das ehemalige Kali- und Steinsalzbergwerk in Morsleben war bislang das einzige Endlager für radioaktive Abfälle, das in Deutschland nach dem Atomgesetz betrieben wurde. Ausgewählt und genehmigt von den zuständigen DDR-Behörden, ging die Zuständigkeit nach der Wiedervereinigung auf den Bund über. Die Einlagerung in Morsleben wurde 1998 beendet, im April 2001 hat das BfS auf die Genehmigung zur Einlagerung von atomaren Abfällen unwiderruflich verzichtet.

Das Planfeststellungsverfahren zur endgültigen Stilllegung des ERAM läuft derzeit noch. Bei der Stilllegung soll das ERAM so verschlossen werden, dass Lösungszutritte in die Einlagerungsbereiche und Schadstoffaustritte aus den Grubengebäuden verhindert werden. Das BfS geht davon aus, ab 2009 mit der endgültigen Stilllegung beginnen zu können. Die Dauer dieser Maßnahme beträgt etwa 15 Jahre.

Stand: 25.03.2005

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