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Morsleben – Ein Bergwerk? Ein deutscher Ort
Ausstellung am atomaren Endlager Morsleben eröffnet
- Das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben hat eine wechselvolle Vergangenheit: Kali- und Steinsalzförderung, Rüstungsproduktion zur NS-Zeit, Massentierhaltung und Giftmülldeponie in der DDR und darüber hinaus seit 1979 Endlager für radioaktive Abfälle.
- Die Aufarbeitung dieser Geschichte mündet in einer neuen Dauerausstellung, die die übergreifende Entwicklung der Anlage als Ganzes bis heute erzählt und analysiert. Konzipiert und ausgearbeitet wurde die Präsentation unter Begleitung eines fachlichen Beirates.
- Die Ausstellung ist ab dem 26. Januar 2016 dauerhaft in der Infostelle Morsleben zu sehen.
Die bewegte Geschichte des Bergwerks Morsleben wird interessierten Bürgerinnen und Bürgern erstmals in einer übergreifenden Dauerausstellung zugänglich gemacht.
Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, und der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU), Roland Jahn, haben die Ausstellung zur über 100 Jahre langen Geschichte des Bergwerks in der Infostelle des BfS am Endlager Morsleben eröffnet.
Geschichte Morslebens
Das Endlager für radioaktive Abfälle Morsleben wird seit der Wiedervereinigung durch das BfS betrieben und hat eine wechselvolle Vergangenheit: Kali- und Steinsalzförderung, Rüstungsproduktion zur NS-Zeit, Massentierhaltung und Giftmülldeponie in der DDR und darüber hinaus seit 1979 Endlager für radioaktive Abfälle.
"Die Geschichte Morslebens spiegelt in den verschiedenen Nutzungsphasen die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre wie unter einem Brennglas wider. Die Zwangsarbeit unter Tage und die spätere Grenzlage zwischen beiden deutschen Staaten führten dazu, dass das Verstecken, Verdrängen und Verschweigen zum Prinzip erhoben wurde"
, so BfS-Präsident König. "Dieser Hypothek aus der Vergangenheit müssen wir uns stellen. Die sichere Endlagerung von radioaktiven Abfällen lebt vom genauen Gegenteil: Transparenz und Nachvollziehbarkeit bilden wesentliche Voraussetzungen für das Vertrauen in staatliches Handeln. Dieser Maßstab wird auch für die laufende Planfeststellung zur Schließung der Anlage angesetzt."
Aufarbeitung dieser Geschichte
Die Aufarbeitung dieser Geschichte mündet in einer neuen Dauerausstellung, die die übergreifende Entwicklung der Anlage als Ganzes bis heute erzählt und analysiert. Konzipiert und ausgearbeitet wurde die Präsentation unter Begleitung eines fachlichen Beirates.
Zur Ausstellungseröffnung sagte Roland Jahn von der BStU: "Die Ausstellung ist eine beeindruckende Zusammenstellung der Geschichte dieses Ortes, an dem NS-Diktatur und SED-Diktatur deutliche Spuren hinterlassen haben. Sie regt an zum Nachdenken über staatliches Handeln und Informationspolitik. Nicht zuletzt auch die
Stasi-Unterlagen tragen heute dazu bei, die Vertuschungspolitik der SED in Bezug auf das Atommüllendlager transparent zu machen und so zu ermuntern, staatliche Informationen zu hinterfragen."
Die Ausstellung ist ab dem 26. Januar 2016 dauerhaft in der Infostelle Morsleben zu sehen.
Adresse
Amalienweg 1
39343 Ingersleben OT Morsleben
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 15.00 Uhr
Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr
Video zur Ausstellung
Stand: 25.01.2016