Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Diese Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) wird daher nicht mehr aktualisiert und zeigt den Stand vom 24. April 2017. Aktuelle Informationen erhalten Sie bei der BGE: www.bge.de

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Das Endlager

1958 - 1996: Hühnermast und Zwischenlagerung von Giftmüll in der DDR

  • In der ehemaligen DDR werden auf Schacht Marie Hühner gemästet, während auf Schacht Bartensleben das heutige Endlager entsteht. Später wird auf Schacht Marie Giftmüll zwischengelagert.
  • Ab 1971 werden schwach- und mittelradioaktive Abfälle auf Schacht Bartensleben endgelagert. In geringen Mengen werden radioaktive Abfälle zwischengelagert.

Hühnermast auf Schacht Marie

Hühnermast unter Tage Hühnermast unter TageHühnermast unter Tage

1958 beschließt die SED auf ihrem V. Parteitag eine Steigerung der Produktion von Konsumgütern. Innerhalb von sieben Jahren soll die Geflügelproduktion um 700 Prozent steigen. Auf Schacht Marie werden ehemalige Kammern der Rüstungsproduktion für die Geflügelmast hergerichtet.

Bis 1984 wird das Bergwerk für die Geflügelmast genutzt. In dieser Zeit werden rund 15.000 Tonnen Geflügel gemästet. Entstandene Abwässer verbleiben teilweise untertage. Der Schlachtbetrieb wird 1990 eingestellt.

Zwischenlagerung von Giftmüll auf Schacht Marie

1985 beschließt der Ministerrat der DDR, in Schacht Marie zeitweilig Fässer mit cyanidhaltigen Härtereisalzen zu lagern. In zwei Heizungskellern in Beendorf lagern bereits Teile des Giftmülls unter umweltgefährdenden Bedingungen.

Prüfung eines Fasses vor der Auslagerung Prüfung eines Fasses vor der AuslagerungPrüfung eines Fasses vor der Auslagerung

Erfahrungswerte zur untertägigen Lagerung gibt es nicht. Die Abfallerzeuger müssen deshalb Versuche über das Lagerverhalten durchführen. Sicherheitsbedenken wegen des Endlagers für radioaktive Abfälle werden geprüft. Die Einlagerung erfolgt nach Versuchsphasen ab 1987 in Kammern, die in der NS-Zeit als Lager gebaut wurden. Die 20.000 Fässer werden bis Ende 1996 wieder ausgelagert.

Endlager für radioaktive Abfälle in Schacht Bartensleben

Parallel zur Hühnermast und zur Zwischenlagerung von Giftmüll in Schacht Marie nutzt die ehemalige DDR Schacht Bartensleben als Endlager für radioaktive Abfälle. Endgelagert werden feste und flüssige radioaktive Abfälle. Darüber hinaus werden radioaktive Abfälle zwischengelagert. Die Öffentlichkeit der DDR ist kaum informiert.

Die wichtigsten Daten kurz zusammengefasst
JahrEreignis
1959 - 1984Hühnermast in der Schachtanlage Marie
bis 1969Abbau von Steinsalz in Schacht Bartensleben
ab 1971Endlagerung radioaktiver Abfälle in Schacht Bartensleben
1987 - 1996Zwischenlagerung giftiger Härtereisalze in der Schachtanlage Marie, 1995 - 1996 Rückholung der Abfälle
Stand: 03.01.2017

Übergang der Betreiberaufgaben

Am 25. April 2017 sind die Betreiberaufgaben für die Schachtanlage Asse, das Endlager Konrad und das Endlager Morsleben auf die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) übertragen worden. Die Verantwortung für die Projekte lag vorher beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die Weichen für den Betreiberwechsel stellte das "Gesetz zur Neuordnung der Organisationsstruktur im Bereich der Endlagerung", das am 30. Juli 2016 in Kraft trat. Das BfS konzentriert sich auf die staatlichen Aufgaben des Strahlenschutzes, etwa im Bereich des nuklearen Notfallschutzes, der medizinischen Forschung, des Mobilfunks, des UV-Schutzes oder der Messnetze für Radioaktivität in der Umwelt.

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