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1897 - 1937: Kali- und Steinsalzbergbau in Beendorf und Morsleben
- 1897 beginnt in Beendorf der Bau von Schacht Marie. Später wird in Morsleben Schacht Bartensleben gebaut und unter Tage mit Schacht Marie verbunden. Das Bergwerk entsteht.
- Historische Anlagen aus der Zeit des Bergbaus finden sich heute an verschiedenen Stellen in der Schachtanlage. Sie zeugen von der Vergangenheit des Endlagers als Kali- und Steinsalzbergwerk.
- Durch den ehemaligen Gewinnungsbetrieb hat das Bergwerk heute ein Hohlraumvolumen von 8-9 Millionen Kubikmetern. Die vielen Hohlräume stellen eine Herausforderung für die sichere Stilllegung des Endlagers dar. Ein Teil der Hohlräume wurde bereits verfüllt, um das Bergwerk zu stabilisieren.
Schacht Marie
Die Teufarbeiten von Schacht Marie beginnen im Mai 1897 und enden im August 1898 bei einer Tiefe von 370 m. Der Schacht wird mit den damals üblichen Mitteln errichtet. Ein hölzernes Fördergestell, Schaufeln, Hacken, Sprengmittel und Teufkübel stehen für die harte Arbeit zur Verfügung. Eine Dampfmaschine fördert das Haufwerk zu Tage.
Eine Chlorkaliumfabrik wird 1903 in Beendorf gebaut. Im Heißlöseverfahren macht sie aus Kalirohsalzen, die im Bergwerk gefördert werden, Düngemittel. Salzhaltige Abwässer werden ab 1913 bis in die Elbe abgeleitet. Der Förderbetrieb im Schacht Marie wird 1923 eingestellt. Die chemische Fabrik verarbeitet Kalirohsalze anderer Anlagen noch bis 1927. Dann kommt auch hier das endgültige Aus. Die Kaligewinnung im Oberen Allertal ist für immer beendet.
Schacht Bartensleben
Durch eine bergbaupolizeiliche Verordnung wird ein zweiter Schacht als Fluchtweg für Bergbaubetriebe vorgeschrieben. Daraufhin wird ab 1910 der Schacht Bartensleben in Morsleben gebaut und mit Schacht Marie verbunden. Mit Unterbrechungen wird hier bis 1969 Steinsalz gefördert. 1971 beginnt die Geschichte des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben.
Bedeutung des Bergbaus für den Betrieb und die Stilllegung des Endlagers
Im Zentralteil der Grube Bartensleben haben sich in der Vergangenheit einzelne größere Gesteinsbrocken von der Decke gelöst, sogenannte Löserfälle. Dies ist durch den hohen Durchbauungsgrad begründet und damit eine direkte Folge des Bergbaus. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat im Zentralteil zwischenzeitlich aufwendige Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt.
Eine weitere Folge des Bergbaus sind Zutrittsstellen, an denen Wasser aus dem Deckgebirge oder eingeschlossenes Wasser aus Zeiten der Entstehung der Salzstruktur aufgefangen werden. Sie werden regelmäßig beobachtet und überwacht.
Durch den ehemaligen Gewinnungsbetrieb hat das Bergwerk heute ein Hohlraumvolumen von 8 bis 9 Millionen Kubikmetern. Die vielen Hohlräume stellen eine Herausforderung für die sichere Stilllegung des Endlagers dar. Das Konzept zur Stilllegung des Endlagers sieht vor, die Hohlräume größtenteils mit Salzbeton zu verfüllen.
Jahr | Ereignis |
---|---|
vor 250 Millionen Jahren | Salzbildung mit nachfolgender Entstehung der Salzstruktur |
1861 | Erste Kalisalzförderung der Welt in Staßfurt, Sachsen-Anhalt |
1897 - 1898 | Der Kaufmann Gerhard Korte lässt einen Schacht in Beendorf bauen und benennt ihn nach seiner Frau Marie |
1898 - 1923 | Abbau von Kalisalzen in Schacht Marie |
1910 - 1912 | Bau von Schacht Bartensleben in Morsleben: Der Schacht wird unter Tage mit der Schachtanlage Marie verbunden |
1912 - 1918 | Abbau von Kalisalz in der Schachtanlage Bartensleben. Das Salz wird auf dem Gelände der Schachtanlage Marie verarbeitet |
1918 - 1969 | Förderung von Steinsalz in der Schachtanlage Bartensleben. Das Speisesalz wird als "Sonnensalz aus Bartensleben" vertrieben |
Stand: 03.01.2017